Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 3,16 - Ein unfaßliches WortJoh 3,16 - Ein unfaßliches Wort
Niemand vermag zu erfassen, daß Gott Empörer, Auflehner, ja, selbst Seine Verächter liebt. Kein Mensch kann es erklären, und doch ist es eine Tatsache. Das sagt uns unser Text. Fast immer, da Missionare in unbekannter Sprache dienten und die Schrift übersetzten, begannen sie bei Joh 3,16. Wo immer sie den Text einfältig erklärten, gerieten die Zuhörer in Staunen. Und so ergeht es einem jeden von uns der darüber nachdenkt. Moody sann einst eine ganze Nacht über den Vers und sprach darüber am nächsten Morgen; dabei geriet die ganze Gemeinde in Tränen. Die Liebe Gottes ist die Quelle des Stromes des Lebens. Der des Hesekiel begann unter dem Altar (und der unsere in Off 13,8b) der ein Bild des Kreuzes Christi ist aus dem Sein Leben zu uns, floß (Joh 19,34). Je tiefer wir in den Strom steigen, wie Hesekiel befohlen ward, umsomehr genießen wir die unaussprechliche Liebe Gottes. (2Kor 9,15). Die hier beschriebene Liebe ist
Göttliche Liebe. Niemand vermag so zu lieben als Gott. Der Höhepunkt Seiner Liebe ist die Hingabe Seines geliebten Sohnes. Doch hier hört sie nicht auf. Lies Röm 8,3, da ist nicht nur die Rede, daß Er Seinen geliebten Sohn nicht schonte, sondern weit mehr, daß Er uns mit Ihm alles schenkt. Man denke an die zahllosen Verheißungen und Angebote die uns Gott für jede Lebenslage macht. Alles, was zum Leben und göttlichen Wandel not tut, schenkt Er uns in Seinem geliebten Sohne (2Pet 1,3)
Gottes Liebe ist altes übertreffend. Paulus sagt von ihr, daß sie alle Vernunft übersteigt (Phil 4 7). So unaussprechlich hat Gott uns geliebt, daß es unser Verstand nicht zu erfassen vermag. Johannes schreibt „also“ oder „so sehr“, aber wie sehr, eben so sehr, daß Johannes dafür keine Worte fand. Engel gelüstete in die Größe der Liebe Gottes hineinzuschauen. Das wird uns so recht groß, wenn wir mixt Paulus sprechen: „der mich geliebt hat“ (Gal 2,20), „mich, der ich ein Lästerer und Verfolger war“ (1Tim 1,12.13).
Gottes Liebe ist unverdiente Liebe. Man denke an die
Worte: „. . . die Welt geliebt“ und was damit gemeint ist. Die Welt, die
in Auflehnung gegen ihren Gott und Schöpfer lebt, Ihn schmäht. Sie gilt
religiösen Sündern wie Nikodemus; denn gerade ihm verkündigte der Herr
als erstem diesen herrlichen Vers. Sie gilt aber auch solchen wie der
Samariterin im nächsten Kapitel. Gottes Liebe gilt der Welt, die Er
ihrer Sünde wegen dereinst richten wird, schlimmer als Sodom und
Gomorra. Aber, wie Gott damals versuchte noch etliche durch das
Evangelium herauszuretten, wer sich retten lassen wollte (
Gottes Liebe Ist alles opfernd. Wir haben Opfer in
der Schrift, die Gott zu tiefst bewegen. Man denke an das des Abraham,
der bereitwillig seinen einziggeliebten Isaak opferte. Er hielt Gott
nichts vor und versetzte dadurch Gott .in Staunen: „Dieweil du solches
getan“ (1. Mose 22,16). Hätte Gott von Abraham seinen ganzen Besitz
gefordert, so hätte er ihn bereitwillig gegeben, was auch groß gewesen
wäre; aber seinen Sohn, den Erben, opfern, das war schwer, ihn mit
eigener Hand zu schlachten und den Flammen übergeben, überstieg alles
Dagewesene. Wir opfern auch, aber leider oft das, was wir mühelos
entbehren können, oder gar was nichts taugt (Mal 1,8) Opfern wir was
Gott wünscht: „Begebet eure Leiber zu einem lebendigen, heiligen,
gottwohlgefälligen Schlachtopfer“ (Röm 12,1). Betrachte Gottes Liebe,
dann lernst du dich selbst opfern. Gott gab Sein Liebstes, Bestes (Röm 8,32). Paulus nennt Jesus eine unaussprechliche Gabe. (
Gottes Liebe schließt alle ein. „Alle, die an ihn glauben.“ Eine Gabe anbieten will sagen, daß der Empfänger die Hand ausstreckt, sie nimmt und dankt. In den Evangelien lesen wir, daß alle, die zum Herrn im Glauben kamen, reich beschenkt wurden. „Nimm“, sagen wir dem suchenden Sünder, „nimm die Gabe Gottes, den geliebten Sohn, und du hast alles mit Ihm.“ Plötzlich ist der Sünder durch das Nehmen der Gabe Gottes eine neue Kreatur. Der Glaube vermag alles. Mit Hunderten von Menschen die glaubten, stand ich von den Knien auf. Was hatten sie getan? Gar nichts, als nur in die dargebotene Hand im Glauben eingeschlagen. Gott macht es dem Sünder überaus leicht wie kein Gericht auf Erden. Wer Jesum im Glauben am Kreuze erblickt, wird heil zu derselbigen Stund.
Gottes Liebe ist befreiend. Wovon? Vom ewigen Tode, vom zweiten Tode. Erschütternd lautet das Wort: „Ewig verloren gehen“ Eltern weinen über verlorene Kinder und setzen alles in Bewegung, sie zu retten. Für Gott gibt es nichts Schrecklicheres, als dereinst Menschen sagen zu müssen: „Gehe von mir, Verfluchter.“ Kein Mensch ist dazu bestimmt, nicht einmal Judas, den erwählte Jesus sogar zu Seinem Apostel. Gewiß ist niemand bestimmt, verloren zu gehen, wohl weiß Gott, wer sich retten läßt oder nicht; denn Er ist der Allweise. Der Sünder geht nicht seiner Sünde wegen verloren sondern wegen seines Unglaubens (Joh 3,36), weil er Jesus ablehnt (Apg 4,12).
Gottes Liebe ist gebende Liebe. Was gibt Er dem
Sünder der an Seinen geliebten Sohn glaubt? Das ewige Leben (