Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 9,24-29 - Noahs Weissagung und Tod1Mo 9,24-29 - Noahs Weissagung und Tod
Mit schmerzlicher Erinnerung denken wir an den Vorfall in der Familie Noahs, an das Schmachvolle handeln Hams zurück. Wir erkennen daran, wie tief die Sünde im menschlichen Wesen steckt. Von einer andern Seite aus gesehen, zeigt sich uns aber trotzdem etwas erfreuliches. Denn so wie der Fall im Paradies Gott zum Anlaß wurde, die 1. Verheißung zu geben, 1. Mose 3,15, ist auch der Fall in Noahs Familie zum Anlaß einer Weissagung von weltgeschichtlicher Bedeutung geworden. In alter Glaubenskraft erhebt sich Noah und zeichnet ein Bild vom Werdegang seiner Nachkommen, das trotz aller Hinderungsversuche Satans Wirklichkeit geworden ist und noch mehr werden wird.
1. Ham. Er, der jüngste Sohn Noahs, wird zuerst genannt, 9, 24, mit den Worten: Verflucht sei Kanaan (der 4. Sohn Hams 10, 6). Dieser schwere Fluch hat sich auf alle Familien gelegt und sie zu ewiger Dienstbarkeit bis ins Millenium hinein verurteilt. Hams Nachkommen besitzen heute Afrika, den dunklen Erdteil. Die Afrikaner waren stets Sklaven und sind es bis heute, denn ein Blick auf die Karte zeigt uns, wie Japhet ganz Afrika besitzt und seine Bewohner dienstbar gemacht hat. Dies zeigt den Ernst der Heiligkeit Gottes, den Er auch in den Regierungswegen mit den Menschen geht und Seine Einstellung zu besonderen Vergehen, wie das von Ham.
Es fit beachtenswert, daß Satan sofort große Anstrengungen machte, Gottes Fluch aufzuheben und Seinen Plan zu durchkreuzen, indem er in Nimrod, der ein Hamit war, 10, 8, ein günstiges Werkzeug fand, denn die Hamiten haben unter Führung von Nimrod die Vorherrschaft an sich gerissen. Diese Tatsache wirft auch viel Licht auf Röm 1,18-32.
2. Sem. Sem ist der 2. Sohn Noahs, 9, 24, und das Schwergewicht der Verheißung legt Sich auf ihn. Wohl aus dem Grunde, weil bei der sittlichen Tat der beiden Brüder Sem führend war, denn es heißt, Sem und Japhet, 9, 23. Noah sagt: „Gepriesen sei Jehova der Gott Sems“, 9, 26, Hier liegt für Noah, der bis ans Ende der Tage schaut, die Endlösung des Problems seiner ganzen Nachkommenschaft. Wenn der wahre Semit, Jesus, die Herrschaft über den Erdkreis antreten wird, dann darf Japhet in den Hütten Sems wohnen.
Die hamitische Vorherrschaft hat lange gedauert. Und es gehört zu den
sonderbarsten Wegen Gottes, daß Er es zuließ daß gerade das eigentl.
Kernftück der Semiten, Abrahams, Isaaks u. Jakobs Nachkommen, mehr als
400 Jahre ins Land Hams (Ägypten) u. seine Knechtschaft kam (
3. Japhet. Ihm wird weiter Raum verheißen u. zuletzt wohnen in den Hütten Sems. Das letzte ist offenbar der größere Segen für Ihn. Die semitische Vorherrschaft unter David und Salomo wurde durch die Trennung des Reiches nach dem Tode Salomos schwer erschüttert und hörte gänzlich auf mit der babylonischen Gefangenschaft. Nun ging die Herrschaft auf die Japhetiten über, die sie bis heute noch besitzen werden bis der wahre Semit, Jesus, kommt u. die Herrschaft antreten wird. Japhet hat weiten Raum, durch ihn regiert Gott, jedoch ist dies nicht das Endziel Seiner Regierungswege mit den Menschen. Die ganze Menschheitsgeschichte wird zuletzt in einer großen Monarchie, in der des großen Semiten, Jesus Christus, münden.
4. Noahs Tod. Vers 28‑29. Der Bericht über Noahs Lebensabschluß ist kurz, das Leben aber, das er abschließt, ist lang. Ein Leben der Hingabe, des Dienstes, harter Arbeit und reichen Segens lag hinter ihm. Er rettete sich und sein Haus, ja er war der Retter der Welt. Während 950 Jahren trug er sein Kreuz, indem er viel gelitten hat von der gottlosen Welt, die Ihn umgab. Welch Vorbild des Ausharrens. Im Geiste an seinem Grabe stehend sagt uns die Schrift, diese alle sind im Glauben gestorben, Heb 11,13. Sie sagt uns weiter, daß er einst Gnade bei Gott gefunden habe, 1. Mose 6,8, was Grundbedingung zum seligen Heimgang ist. Ferner, daß er ein Prediger der Gerechtigkeit war, 2Pet 2,5, und Erbe der Gerechtigkeit wurde, Heb 11,7b, das macht sein Leben und überhaupt jedes andere Menschenleben kostbar. Auch von seinem Tode gelten die Psalmworte in Ps 116,15, kostbar ist in den Augen Jehovas der Tod Seiner Frommen.