Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 6,33 - Gottes Reich und GerechtigkeitMt 6,33 - Gottes Reich und Gerechtigkeit
Im Zusammenhange unseres Abschnittes Vers 24‑34 weist uns der Herr auf 2 Dinge hin, nämlich auf das, was uns beschäftigen und auf das, was uns nicht beschäftigen soll. In Bezug auf das Besorgtsein um irdische Dinge zeigt Er uns,
daß es heidnisch, also unserer unwürdig ist, Vers 32, daß es fruchtlos, in jeder Weise nutzlos ist, Vers 27, daß es sündlich ist, weil man dadurch Gott zum Lügner macht, Vers 30, daß es Kleinglaube, ja Mißtrauen dem Vater gegenüber ist, Vers 30.
daß mir damit unsere wahre Kindesstellung aufgeben, und darum auch nicht mehr die Vorrechte eines Kindes genießen; nämlich des Vaters Fürsorge bis ins Kleinste. Lesen wir diesen Abschnitt in Seiner Gegenwart auf den Knien, wenn Sorgen uns beschleichen wollen, denn noch heute kann Er den Raben befehlen, 1Kön 17,4. Um uns von Sorgen zu befreien, gibt Er uns eine würdige Aufgabe. Er sagt: seid stets und allezeit ums Reich Gottes besorgt und die Ausbreitung des Evangeliums, um das Wohl des Volkes Gottes. Ist dies einmal unsere Bürde geworden, dann kennen wir weder Sünden noch Sorgenbürden mehr, sondern erfahren Seine Verheißung, alles andre (das Irdische), wird uns hinzugegeben werden. Erlaubt Er aber dennoch Prüfungen zu unserer Erziehung, so sagen wir mit Paulus: „Ich habe gelernt“, Phil 4,11.
In unterer Anwendung dieses Wortes wollen wir kurz Unbekehrten den Weg zeigen.
1. Die wahre Beschäftigung des
Lebens. Der Herr zeigt uns 2 Dinge, die uns ganz
beschäftigen sollen. a) Das Reich Gottes. b) Die Gerechtigkeit Gottes. Es kommt ein Reich,
das an Schöne und Herrlichkeit alles Dagewesene überbieten wird. Weil es
so allgenugsam ist, fordert der Herr zum ernsten Suchen desselben auf.
Was ist gemeint unter diesem Reich Gottes? In unserem Vers hat der Herr
zunächst das Reich Israels im Auge, es lag vor der Tür, Mk 1,15.
Aber wir, heute, haben es mit jenem himmlischen Reiche zu tun, 1Kor 15,30. Den Vorgeschmack davon hat der Gläubige hier schon,
Die Gerechtigkeit Gottes. Mit unterer Gerechtigkeit ist es nichts,
Jes 64,5; Römer 3,23. Sie taugt so wenig fürs Reich Gottes, wie die
des ehrbaren Nikodemus. Wir müssen nach Gottes Gerechtigkeit trachten,
dieses allein öffnet den Weg ins Reich Gottes.
Aber auch eine Gerechtigkeit, die dies im Leben praktisch darstellt, Eph 5,9; 1Joh 2,29. Gerechtigkeit ist fortan die Praxis des Lebens geworden, der Ausweis der ergriffenen göttlichen Gerechtigkeit.
2. Wie ernst diese Beschäftigung sein soll. Der Herr sagt: trachtet! Suchet mit Fleiß. Warum sollen wir so ernst danach trachten?
1. Weil es der Herr befiehlt, Lk 13,24; Mt 11,12; 16,24.
2. Weil dies das nötigste ist. Es zeigt unsere große Bedürftigkeit. Nichts hat uns bis dahin befriedigt, alles andre Sorgen erwies sich als belastend, aber nicht als befriedigend.
3. Weil es keine Zeit zu verlieren gibt, 2Kor 6,2; Heb 3,7-8; Pred 3,17. Das Reich Gottes verlieren, hieße die Hölle erwählen.
4. Weil es das Allerwichtigste ist. Wichtig erscheinen uns die täglichen Dinge, der Herr aber befiehlt hier sie beiseite zu setzen und das Ewige zu ergreifen.
5. Weil es einen so großen und ewigen Wert hat. Es ist die kostbare Perle, die mehr wert ist als alles andere. Hat doch der Herr alles dafür hingegeben, um uns diesen Platz zu erwerben. Das Reich Gottes schließt die Fülle aller Segnungen hienieden in sich ein und den Besitz ewiger Herrlichkeit bei ihm droben, 1Tim 4,8. Suche darum so ernst wie jenes Weib in Lk 15. Trachte und ruhe nicht, bis du dieses Besitzes völlig sicher bist.
3. Der Lohn dieses Trachtens. Er ist in erster Linie der größte Besitz, das Reich Gottes dereinst droben, und völlige Ruhe hienieden. Alles andere, d. h. alles Irdische, soll noch oben drauf gegeben werden. Der Mensch ohne dieses Trachten nach dem Reiche Gottes müht und plagt sich um Irisches, hält er aber Gottes Ordnung ein, dann wird ihm alles andere geschenkt. Alles andere sagt der Herr, was meint Er wohl damit? Lies Vers 25. Wenn Gott der Tiere und der Vögel und der Blumen gedenkt, die Er ja nur des Menschen wegen geschaffen hat, wieviel mehr dann des Menschen selber. Er sorgt sogar für Seine Feinde. Er läßt regnen über Gerechte und Ungerechte, wieviel mehr über die, die Ihn Vater anrufen dürfen.
Siehe, wie nötig und nützlich es ist nach dem Reiche Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit zu trachten.