Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Die Predigt der ArcheDie Predigt der Arche
Wenn der Herr sagt: „Gedenket an Lots Weib“, und sie damit als Denkmal oder Warnungssignal hinstellt, so trifft dies noch mehr zu auf die Arche. Sie ist in vieler Hinsicht ein Vorbild, von welchen wir einige erwähnen wollen.
1. Sie ist göttlicher Herkunft. 1. Mose 6,13-14. Sie ist eine Offenbarung Gottes. Der Gedanke der Arche war nicht in Noah entsprungen, sondern in Gott. Ist es nicht ähnlich so mit unserer Arche Christus? Er hat eine ewige Erlösung erfunden. Christus ist aus dem Schoße Gottes gekommen und ist die Offenbarung der Gedanken Seines Herzens, Heb 1,2-3; 1. Petrus 1,19-20; Off 13,8.
2. Sie ist die göttl. Zuflucht vor dem kommenden Gericht. Wir haben viele Bilder göttlicher Zuflucht, z. B. die Stiftshütte, das Blut des Passahlammes, die eherne Schlange, die Zufluchtsstätten, etc., aber von allen ist keins so vielsagend, so auf Christum hinweisend als die Arche. Allen drohte der Tod, das Gericht, aber allen wurde das Heil angeboten.
3. Sie ist ein Transportmittel. Sie brachte Noah aus der alten in die neue Welt, sie war die große Brücke für ihn. So ist es mit dem Herrn, nur Er bringt „aus“ der Welt der Sünde, „hinein“ in das Reich des Sohnes Seiner Liebe. Die Arche brachte Noah aus dem Lande des Wirkens und der Tränen auf den Berg der Ruhe, Jesus ist der Weg ins Vaterhaus, Joh 14,1 und 6.
4. Sie ist eine ernste Warnung für den Sünder. Als Noah die Arche baute, so war diese eine ernste Predigt. Jeder Baum, der fiel, war eine Predigt. Jeder Hammerschlag, dessen Echo in der Ferne hörbar wurde, kündigte das Gericht an. Wie erschütternd ist es, daß selbst die Männer, die mitbauten, nicht drin waren. Wo waren die Handwerker? So wird man an jenem Tage fragen, wo ist dieser Prediger und jener Helfer, diese Diakonisse und jener Pfarrer oder christliche Buchhändler, wo sind sie? 1Kor 9,27. Gott hatte den Noah als einen Wächter gesetzt, der treu die Ungläubigen warnte (Hes 3). Hat nicht der Herr ähnlich gewarnt (Mt 23,37). War nicht besonders Sein Tod die eindringlichste Warnung (Lk 23,31) das große Zeichen?
5. Sie ist die einzige Sicherheit. Wohl mag es damals oft geheißen haben: Friede, Friede, es hat keine Gefahr. Sie verachteten die einzige Sicherheit im Gericht. Noah dagegen war so sicher in der Arche, wie Gott im Himmel, oder wie der Erstgeborene Israels vor dem Würgengel, 2. Mose 12. Oder wie jene Rahab, angesichts des Heeres Israels, weil sie das rote Seil zur Sicherheit hatte, Jos 2. Wir haben keine andere Sicherheit, als Ihn und Sein Wort, Kol 3,3; 1. Petrus 1,5; Joh 18,9. Wir sind getrost und sicher in der Stunde des Todes, weil wir auf Ihn und Sein Werk vertrauen.
6. Sie hatte nur eine Tür. Durch diese gingen sowohl Menschen als Tiere ein. Also nur ein Eingang (Joh 10,9). Diese Tür war an der Seite. Wer kennt nicht jene Tür zum Herzen Jesu, die auf Golgatha geöffnet wurde, aus der das Heil für uns floß, Joh 19,34.
7. Sie hatte nur ein Fenster. Kap. 6, 16. Noah konnte nicht umwärts, sondern nur aufwärts schauen. Wir müssen so wenig wie Noah unsere trostlose Umgebung anschauen, sondern auf Jesus. In der Wüste schaute Israel aufwärts, auf die Wolke und nicht auf die dürre Umgebung, Kol 3,2. Welch eine Belehrung für uns. Der Blick auf die Umgebung führt zur Niedergeschlagenheit, der Blick auf Ihn dagegen zum sicheren Siege, Heb 12,2.
8. Sie hatte viele Kammern. 6, 14. Der Herr sagt uns, daß auch im Vaterhause viele Wohnungen sein werden, Joh 14,3. In Christo ist aber auch jetzt schon Raum genug. a) An und in Seinem Herzen, Mt 11,28. b) Außerhalb des Lagers unter Seinem Kreuze. c) Im Reiche des Sohnes der Liebe, Kol 1,13. d) Am Thron Seiner Gnade, Heb 4,16.