Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 12,18 ‑27 - Von der AuferstehungMk 12,18 ‑27 - Von der Auferstehung
Kaum hatte der Herr mit Seiner unübertrefflich weisen Antwort Pharisäer und Herodianer zum Schweigen und zum Staunen aller gebracht, näherten sich die Sadduzäer, um den Herrn mit der Frage der Auferstehung in Verlegenheit zu bringen. Sie glaubten weder an Engel noch an Totenauferstehung. Etwas Gutes hatte jene Unterredung: sie ermunterte den Obersten, der nicht ferne vom Reiche Gottes war, zum Herrn zu kommen
Die Irrlehre der Sadduzäer. Sie waren die
aufgeklärten, die modernen Theologen. Ihr Motto war: Lasset uns essen
und trinken, denn morgen sind wir tot, und mit dem Tode ist alles aus.
Die Auferstehung war unvereinbar mit ihrem Menschenverstande. Diesen
entarteten Nachkommen Abrahams fehlte der Glaube Abrahams (
Die Frage der Sadduzäer. Israel war ein irdisches Volk. Nach dem Gesetz sollte kein Vaterhaus aussterben. Starb ein Ehegatte kinderlos, so durfte sein Name nicht erlöschen. Der nächste Verwandte mußte die Witwe heiraten. Der erste Nachkomme aus dieser neuen Ehe pflanzte nun den Namen des Verstorbenen fort (5. Mose 25,5.6). Auf dieses Schriftwort nahmen die Sadduzäer Bezug. Ein Weib hatte sieben Männer. Einer nach dem andern starb, und keiner hinterließ einen Sohn. Zuletzt starb das Weib. Welcher von den sieben Männern wird sie im Himmel zur Frau haben?
Diese Geschichte wurde so drastisch und mit unfehlbarer Sicherheit vorgetragen, daß sie bei manchen Lachen hervorrief. Viele Menschen, sogar Gotteskinder, sind sehr unwissend in der Schrift und fallen dem Irrtum der Bibelforscher, Sabbatisten oder Neuapostolen anheim. Die Schrift vernachlässigen ist Sünde, denn der Herr befiehlt sie zu erforschen. Wer wenig im Wort liest, liebt ebensowenig den Herrn. Jesus wird das Wort genannt. Lies den Segen in Offenbarung 3,10.
Ihr irret, weil ihr die Schriften nicht kennt. Diejenigen, die das Volk lehren wollten, kannten die Schrift selbst nicht. Das Wort bleibt denen verschlossen, die es mißbrauchen. Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes (1Kor 2,14). Unwissenheit in der Schrift ist oft die Ursache von Niedergeschlagenheit (Lk 24,25-27; 44-48; 2Tim 3,16.17).
Der Herr und die Schrift. Sie war Sein Lebenselement. Er bezeugte ihre ewige Gültigkeit (Joh 10,35). Himmel und Erde werden vergehen, aber niemals Sein Wort (Mt 24,35 ).Die Schrift war dem Herrn alles. Schon mit zwölf Jahren ging Er in ihr auf (Lk 2,47.) Selbst in Todesnot hing Er sich an sie (Ps 22). Die Schrift ist lebendig, der Geist Gottes durchweht sie. Wieder andere kennen die Schrift aber nur nach dem Buchstaben; Sinn und Verständnis haben nur die Gesalbten Gottes (1Joh 2,27). Wer sich demütig im Gebet unter das Wort stellt, dem wird es geoffenbart, es wird zu seiner täglichen Nahrung. Vergessen wir auch nicht, daß das Wort über den Erfahrungen steht, das Wort Gottes hat stets recht.
Ein Blick in den Himmel. Wie gütig und freundlich ist der Herr. Er entließ die Männer nicht mit dem Vorwurf: „Ihr irret, weil ihr die Schriften nicht kennt“, sondern geht geduldig auf die Frage ein. Im Himmel wird kein Tod mehr sein, keine Vergänglichkeit, auch keine Fortpflanzung mehr. Der Himmel ist ein Neues und nicht die Fortsetzung irdischer Zustände (Mt 22,30).
Mit einer Stelle aus 2. Mose 3,6 beantwortet der Herr die Frage der Auferstehung, und sie war wiederum schlagend.
Den Engeln gleich. Im Himmel werden die Gläubigen den Engeln gleich sein, die nicht freien; ja sie werden weit mehr sein, Söhne und Töchter Gottes. Dort fallen alle irdischen Beziehungen hin, aber wir werden unsere Lieben wiedersehen. Paulus tröstet die Gläubigen mit der Hoffnung des Wiedersehens der Unseren. Dort wird Jesus alles und in allem sein. Wir werden allezeit bei dem Herrn sein (1Thes 4,17.18).
Schriftwort gegen Schriftwort. Der Herr mußte den Sadduzäern zeigen, wie wenig sie die Schriften des Mose kannten. Deshalb antwortet Er ihnen mit einem Wort des Mose. Gott sagt: Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, nicht ich war, sondern „ich bin“ noch. Der Tod ist nichts anderes als die Trennung des Geistes vom Leibe. Der Geist lebt im bewußten Zustand weiter, und ist daheim beim Herrn (Lk 23,43; Phil 1,21-23).Bei der Auferstehung erhalten wir den Herrlichkeitsleib (Röm 4,17; 8,11; 1Kor 6,14; 15,43). Wie geschrieben steht: Der unsern Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leibe.