Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 12,1 ‑11- Eine geschätzte GabeJoh 12,1 ‑11- Eine geschätzte Gabe
Die geschätzteste aller Liebesgaben ist zweifellos die der Maria von
Bethanien. Ihr zollt Jesus das höchste Lob (Mt 26, 1213;
Ein Dankopfer. Der Herr hatte Großes in Bethanien getan. Er hatte Lazarus auferweckt, was alle zu tiefstem Dank bewog. Alle am Mahl boten ihr Bestes, der Maria Dank aber überwog alles, was bis dahin am Herrn getan worden ist. Schulden wir Ihm nicht gleichen Dank? Hat Er uns nicht alle aus den Toten auferweckt (Eph 2,1) ? Sollten nicht auch wir Ihm unsere Dankopfer bringen (Ps 50,14; Heb 13,15)? Marias Opfer war:
Ein echtes Opfer. Der Urheber aller Opfer ist Gott selbst (Jak 1,17). Der Höhepunkt ist die Dahingabe Seines geliebten Sohnes 3, 16; Römer 8,31. Mit Paulus sinken wir anbetend nieder und danken für Seine unaussprechliche Gabe (2Kor 9,15). Und wir sollen Nachahmer Gottes sein (Eph 5,1) und Ihm das Beste weihen. Von Anfang der Schrift finden wir gottwohlgefällige Opfer. Greifen wir nur einige heraus. Abel brachte Gott ein Opfer dar, das Er annahm. Es wies auf das Kostbarste, auf das Blut Jesu hin; er steht somit an der Spitze aller Glaubenshelden (Heb 11,4). Abraham opferte Gott seinen einzigen Sohn und versetzte damit Gott geradezu in Staunen (1. Mose 22,16): „Weil du das getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten.“ Gott lohnte ihn mit einem großen Namen und einer reichen Verheißung. Vergessen wir Hanna nicht mit ihrem Opfer, indem sie den langerbetenen Samuel Gott weihte. Wir bringen nie Opfer, die Gott nicht lohnt (1Sam 2,21). Vergessen wir nicht die Riesenopfer Davids zum Tempelbau. Lies nachdenklich 1. Chronika 29,1-4. Keiner der Genannten aber übertrifft Maria (Mt 26,13; Mk 14,8; Lk 10,39 und Joh 12,1-11). Alle vier Evangelisten rühmen Maria.
Ein kostbares Opfer. Das brachte Maria von Bethanien in ihrer wertvollen wohlriechenden Narde. Sie konnte mit der Braut in Hohelied 1,12 sagen: «Während der König an seiner Tafel saß, gab meine Narde ihren Duft.» Maria brachte die Narde, um dem Herrn den höchsten Dienst zu tun, Ihn zu salben, die letzte Ehre zu erweisen, denn sie tat es auf den Tag Seines Begräbnisses. Sie dankte Ihm damit für Sein Opfer, das Er in Kürze für sie am Kreuze bringen werde. Diesen Dank erwartet der Herr von uns allen, besonders beim Abendmahl; Er wünscht, daß wir dankend Seines Todes gedenken (Lk 22,19; 1Kor 11,26). Maria tat es sogar vor Jesu Kreuzestode. Ihre Erkenntnis überstieg die der Jünger. Das hatte sie zu Jesu Füßen gelernt (Lk 10,39). Marias Narde war auch:
Ein wertvolles Opfer. Die Salbe war sehr hoch im Preis (Vers 5). Nach Matthäus 20,2 überstieg sie das Jahreseinkommen eines Arbeiters. Viel verwenden wir für unsere leiblichen Bedürfnisse, aber wie wenig geben wir im Verhältnis dem Herrn. Gott bemißt unsere Opfer nicht nach dem rein materiellen Wert, das sehen wir bei der Witwe in Markus 12,42 mit ihren zwei Scherflein. Der Herr schätzte ihre Gabe höher ein als die der Reichen, die viel einlegten, weil es ihr alles war. Wir schätzen die Menschen nach hohen Zahlen ein, Gott aber nach der Herzensgesinnung. Marias Narde war:
Ein duftendes Opfer. Die Narde erfüllte das ganze Haus mit Wohlgeruch. Damit ahmte sie den Herrn nach, der sich selbst Gott zum duftenden Wohlgeruch hingab (Eph 5,2). Paulus lehrt uns, daß auch wir Gott diesen Wohlgeruch schulden (2Kor 2,15). Von Maria sagt Jesus: „Sie hat getan, was sie tun konnte.“ Kann Er das auch von uns sagen?
Auch materielle Gaben sollen dem Herrn ein Wohlgeruch sein. Lies Philipper 4,10-20. Gib dem Herrn wie die armen Mazedonier. Sie gaben sich erst selbst Gott hin und dann ihre Gaben (2Kor 8,1 ff.) Nur solche Opfer bereiten dem Herrn Wohlgeruch. Es gibt auch Opfer, die sind Gott ein Gestank (Apg 5,111; 8,18-22). Was verbreiten wir, Duft oder Gestank?
Zweierlei charakterisierte der Maria Opfer: a) ihr großer Glaube, der hinter ihrem Opfer stand. Es wies hin auf Jesu Tod und Auferstehung. b) ihre innige Liebe zum Herrn. Seine Liebe trieb sie zu dieser Tat (2Kor 5,14; 1Joh 4,19). Liebe aus reinem Herzen.
Ein angenommenes Opfer. Ihre Narde glich dem Weihrauch, der vom goldenen Altar aufstieg, den Gott vom Hohenpriester, der Ihn für Israel brachte annahm. Er kam mit einem Segensspruch über Israel heraus, das war der Beweis der Annahme.
Nirgends in der Schrift wird Maria, die Mutter Jesu, so gerühmt wie die von Bethanien. Sagen wir das den Mariaverehrern.