Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 2,5 - Was Er euch saget, das tutJoh 2,5 - Was Er euch saget, das tut
Diesen weisen Befehl gab Maria, die Mutter des Herrn, den Dienern am Hochzeitsfest zu Kana. Sofort erfüllten sie Jesu Befehl und füllten die zwölf Krüge bis obenan. Das war erstaunlicher Glaube, und solcher wird reich belohnt. Offenbar hatte Jesu Gegenwart die Diener bereits stark angesprochen. Wo immer dir Herr war, unterschied Er sich durch Sein Wesen von allen Mitmenschen, sei es, daß Er in heiterer Gesellschaft oder in trostloser Umgebung weilte (Lk 7,13). Auch wahre Gotteskinder verkündigen überall die Tugenden Christi (1Pet 2,9).
Laßt uns acht Befehle Jesu aus dem Johannesevangelium betrachten. Wie lauten diese Befehle?
Ihr müsset von neuem geboren werden (3, 5). Das ist neben unserem Text Jesu erster Befehl an alle. Vom Gehorsam dieses Befehls hängt Leben oder Tod ab. Der Mensch von Natur ist tot in Sünden (Eph 2,1), durch Christus aber wird er lebendig (Eph 2,5). Haben wir diesen Befehl ,Ihr müsset von neuem geboren werden“ befolgt? Nur durch die Wiedergeburt wird der Mensch eine neue Kreatur (2Kor 5,17).
Gehe hin dein Sohn lebt (4, 50). Diesen Befehl gab Jesus jenem königlichen Beamten, der zu Ihm kam seines sterbenden Sohnes wegen. Jesus erfüllte nicht seine Bitte, mit ihm in sein Haus zu kommen. Er sagte ihm: gehe heim, dein Sohn lebt. Der Mensch glaubte dem Wort. Nur wer Jesu Worten glaubt, erfährt Seine Wundermacht. Der Beamte meinte, daß der Herr bei der Heilung dabei sein müsse, erfuhr aber bald, daß zwischen Jesu Person und Wort kein Unterschied ist.
Ein neues Gebot gebe ich euch (13, 34). Welches? Einander zu lieben. Wie? Gleich wie ich euch geliebt habe. Wie liebte der Herr die Seinen? Bis ans Ende (V. 1), gleichwie der Vater Ihn geliebt hat (15, 9). Und wie lieben wir? Kein Gebot übertreten wir so viel wie dieses. Haben wir je einander geliebt, wie Er uns geliebt hat? Was muß oft die Welt für Lieblosigkeiten unter Christen sehen. Dadurch verunehren wir den Herrn. An der Bruderliebe soll die Welt unsere Zugehörigkeit zu Christus erkennen. Wir sind schuldig' das Leben zu lassen für die Brüder (1Joh 3,16.17). Wer bekennt, Gott zu lieben, nicht aber seinen Bruder liebt, ist ein Lügner (1Joh 4,20). Ein heimgegangener Bruder las jede Woche einmal 1Kor 13. Er war so von der Liebe Christi erfüllt, daß er viele zum Herrn führte.
Bleibet in Mir (15, 4). In den Versen 1‑10 kommt das Wort bleiben zehnmal vor. An Ihm bleiben wie Johannes an Jesu Brust. Das Kap. redet von Frucht tragen, und der Herr erklärt es im Gleichnis von Weinstock und Rebe. Nur wer so eng mit Ihm verbunden ist wie die Rebe am Weinstock, wird seiner göttlichen Bestimmung nachkommen. Jesus hat uns auserwählt und gesetzt, daß wir hingehen und Frucht bringen (V. 16). Kommen wir dieser göttlichen Bestimmung nach?
Bittet und ihr werdet empfangen (16, 24). Über kaum
einen Gegenstand sind so viele Bücher geschrieben worden, wie über das
Gebet. Wird aber mehr gebetet? Der Herr befiehlt uns zu beten und lehrte
auch Seine Jünger. Er selbst war der größte Beter. Er sagt: Bittet, und
es wird euch gegeben werden. Jakobus aber klagt: „Ihr habt nicht, weil
ihr nicht bittet“ (Jak 4,2). Bei den Aposteln war das Gebet Hauptsache
(Apg 6,4). Bei der Gemeinde stand das Gebet im Vordergrund (
Gehe hin zu meinen Brüdern (20, 17). Das war das
erste Wort und der erste Auftrag des auferstandenen Herrn an Maria
Magdalena. „Gehe zu meinen Brüdern.“ Das erste, wonach der
Auferstandene. sich sehnte, waren Seine Brüder. Welch eine Liebe spricht
aus den zwei Worten „meine Brüder“. Hatten nicht alle Jünger versagt,
waren nicht alle geflohen und hatte Ihn nicht Petrus verleugnet? Der
Herr nannte sie dennoch Seine Brüder (Heb 2,11). In Mk 16,7 fügt Er
noch hinzu: „und Petrus“. Das hat den gefallenen Mann gewiß zur Anbetung
geführt, daß Jesus einen besondern Gruß an ihn mitgab. Herz, tröste
dich, daß, auch wenn du versagst, Jesus dich dennoch liebt (
So sende ich auch euch (20, 21). Öfters sagt der Herr, daß der Vater Ihn gesandt und Ihn lieb habe. Er war gesandt, um uns den Vater zu offenbaren. Nun sagt Er in gleicher Weise, daß Er uns, die Seinen, in die Welt gesandt habe. Paulus bestätigt es mit den Worten: „Wir sind Gesandte für Christus“ (2Kor 5,20). Gesandte in dieser Welt sind große Persönlichkeiten. Gesandte für Christus aber sind es noch mehr. Der Herr aber sendet sie nicht nur, sondern bevollmächtigt sie und sagt: Nehmet hin den Heiligen Geist (V. 22).
Werfet das Netz zur Rechten des Schiffes (21, 6). Vergeblich hatten die Jünger gefischt. Auf Jesu Befehl hin empfingen sie mehr, als sie zu ziehen vermochten. Das Erlebnis erinnerte Petrus gewiß an Lk 5,4. In beiden Fällen machte Petrus zugleide ein großes inneres Erlebnis (vergl. Lk 5,8-10 mit Joh 21,15-17). Jesu letzter Befehl war das „Menschenfischen“ und Seine Schafe zu weiden. Die Jünger führten ihn aus. Was tun wir?