Dieser Name ist uns allen durch das Evangelium bekannt, weniger aber seine Person. Wir wollen in diesem Blatte den Versuch machen, sie etwas kennen zu lernen.
I. Sein Elternhaus. Apg 12,12. Sein Heim war ein überaus schönes, nicht in dem, was das Äußere betrifft, darüber schweigt die Schrift, sondern in dem, was es war bezüglich des geistlichen Lebens, und da lesen wir dreierlei.
1. Es war eine Gebetsstätte. Hier wurde viel gebetet. Sind nicht solche Orte öfter Stätten gewesen, aus denen nützliche Werkzeuge hervorgingen? Wir denken an Moses Heim, Heb 11,23. Da war Glauben an Gott und viel Gebet, wodurch den Eltern der Knabe erhalten blieb. Ja der Einfluß dieser gottseligen Eltern war so groß, daß er später durch alle ägyptische Weisheit nicht verwischt werden konnte. Oder wir denken an einen Samuel, dessen Mutter ebenfalls eine ernste Beterin war, 1Sam 1, und welch ein mächtiger Zeuge Gottes ist aus diesem Hause hervorgegangen. Ähnlich muß es bei Mutter und Großmutter des Timotheus gewesen sein, 2Tim 1,5. Aus einem solchen Gebets- und Glaubenshaus kam Markus.
2. Es war eine Gaststätte. Fragte nicht der Herr: Wo ist mein
Gastzimmer? Lk 22,11. Ich war ein Fremdling, Mt 25,35;
3. Es war eine Versammlungsstätte. Also eine von jenen, die wir viel in der Apostelgeschichte finden (Apg 2,46; 5,42). Hier versammelten sich diese in jener Nacht zum Gebet. Hier wurde erhörlich gebetet, so daß im Gefängnis Ketten gesprengt wurden, Wächter einschliefen, Tore sich von selbst öffneten und ein Petrus befreit wurde. Hier achtete man nicht auf das Wüten des Herodes, Kap. 12, 1‑3, noch auf das Schnauben des Synedriums. An dieser Stätte ist Markus aufgewachsen.
II. Markus auf der Missionsreise.
III. Schwierigkeiten. Kap.15, 35 ff. Wiederum ziehen Paulus und Barnabas aus und Barnabas will wieder den Markus mitnehmen. Markus wird sich gebeugt haben wegen seines früheren Versagens. Paulus aber ist entschieden gegen Markus' Begleitung. Welch ein Unterschied liegt zwischen dem Auszug in Kap. 13 und diesem! Dort redete der Hl. Geist und hier ist große Erbitterung. Barnabas schaute aufs Fleisch, denn Markus war sein Neffe, Kol 4,10. Messen wir nicht meistens ganz anders bei Verwandten als bei andern? Paulus mag zu hart gewesen sein mit Markus, und dies empfand Barnabas. Und Markus, der der Zankapfel war, hatte nicht die Gnade, sich zurückzuziehen. Also alle fehlten und unter diesen Umständen trennen sich 2 gesegnete Werkzeuge.
IV. Markus, der Nützliche. (2Tim 4,11). Es gibt im Leben nur wenig Menschen von der Art des Paulus oder Petrus etc., sondern mehr von der Art des Markus. Wie aus dem Jakob ein Fürst Gottes wurde, so wurde Markus ein gesegnetes Werkzeug. Verurteilen wir alle keinen als nur uns selbst. Worin bestand des Markus Nützlichkeit? a) Im Dienst. Markus wird wie Timotheus treu am Wort mitgedient haben. Paulus weist ihn nicht mehr zurück wie früher; sondern ehrt ihn als einen treuen Mitknecht. Auch Paulus mußte lernen und hat gelernt. Welch eine Ermunterung für uns alle! Wenn wir versagen und uns beugen, so hilft uns Gott nicht nur zurecht, sondern macht uns zu Werkzeugen für Ihn. b) Als Griffel des hl. Geistes. Welch große Aufgabe hat Gott dem Markus anvertraut, er durfte das Evangelium Jesu Christi schreiben, Mk 1,1.
Zu diesem Zweck aber mußte er Jesu Leben gründlich studieren. Wundern wir uns noch darüber, daß Markus so nützlich wurde? Wollen wir’s auch sein, dann. benützen wir dasselbe Mittel.