Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
2Chr 35 - Josia und die Feier des Passah2Chr 35 - Josia und die Feier des Passah
Das war ein großer Tag in Israels Geschichte, der unauslöschlich ist. Das Passahfest war Israels erstes und größtes Fest, Vers 18. Wie wehmütig klingt es, wenn wir daran denken, daß es das letzte Passah war, das Israel vor der Wegführung feierte. Das 1. Passah führte Israel aus der Gefangenschaft Ägyptens und kurz nach dem letzten kam das Volk in die Gefangenschaft nach Babel. Trotz der herrlichen Schilderung dieses Passahs müssen wir uns doch fragen, warum es das Letzte war. In unserem Abschnitt haben wir ja auch Israels letzte Buße. In 3 markanten Fällen sehen wir Israel unter andern Königen Buße tun, unter Josaphat, 2Chr 19, unter Jojada, 2Chr 24 und unter Hiskia, 2Chr 29. Aber nun stand der von Gott bestimmte Gerichtsvollstrecker vor Juda. Wie ein mit dem Tode ringender macht Juda ein Sündenbekenntnis, daß Gott sie schonen möge, aber das Gericht kam trotzdem bald. Die Buße war bei vielen Begeisterung, Mitmachen, weil sie das Gewissen verklagte und die Umstände erschreckend waren, sie bereuten die Folgen, aber nicht die Sünde selbst. Sollte uns dies nicht veranlassen unsere Buße zu untersuchen? In der Buße muß mehr als Scham, Betrübnis und Angst liegen. Gott verlangt ein völlig verbrochenes Herz. Gewöhnlich betrachtet der Mensch die Dinge vom Standpunkte des Ruins und Schadens, weniger wie er Gott beleidigt und seine Herrlichkeit befleckt hat. Weil diese Züge fehlen, darum kommt auch, wie bei Israel, die gleiche Sünde immer wieder vor. Warum hat sich Davids oder Petris Fall nicht wiederholt? Weil beide die göttl. Seite erkannten: „An dir allein habe ich gesündigt“. Eine Buße, der diese Seite fehlt, ist keine Buße und hat weitere Sündenfälle zur Folge. Aber eine Buße wie die des David oder Petrus, ist die erste und die letzte, solche unterliegen der Versuchung nicht mehr. Aber Israel machte wenigstens 4 solcher Bußen durch, und das Ende war das Gericht.
1. Die hingebenden Vorbereitungen zu dieser Feier. Diese waren sehr gründlich. Der König ermuntert die unwilligen und die Gleichgültigen, Vers 2. Sie geschah in folgender Weise.
Sie brachten die Bundeslade an den rechten Ort, Vers 3.
Durch pers. Heiligung, Vers 6. Kein unreiner durfte davon essen, 1Kor 11,28 und 29; 1Kor 5,8.
Nach der göttl. Ordnung, Vers 5. Keine neuen Methoden einführen,
sondern nach dem Sinn und Geist der Schrift sollte es gehen.
Durch innere Zubereitung, Vers 4. „bereitet euch“ Es galt in Gottes
Gegenwart zu treten und an dem von Ihm bereiteten teilzunehmen, 1.
Kor. 10, 14‑16.
2. Die große Zahl der Teilnehmer. Wie herablassend ist Gott, wenn er von 2 oder 3 redet, Mt 18,20. Dies ist sicherlich eine große Ermunterung für kleine Kreise. Wo aber viele sind, da erwartet der Herr alle seine Kinder. Die große Zahl der Tiere, die Gott geschenkt wurden, läßt auf eine in die hunderttausend zählende Menge schließen. Wie in Israel, so erwartet er heute noch alle Seine Kinder an Seinem Mahle, 4. Mose 9,13. Sein Befehl verpflichtet auch uns dazu, Lk 22,19: „Tut dies“.
3. Der ernste Geist, der dieses Passah charakterisierte. Beim ersten Anblick erinnert man sich an Pfingsten, wo auch solche Einheit, solche Treue und Hl. Begeisterung waren. a) Ein Fest großer Opferwilligkeit, Vers 7‑9. Israel wußte, daß Gott sie durch Blut gerettet hatte und bringt Ihm praktisch seinen Dank dar. Hier wurde besonders der Armen von den Assyrer heimgesuchten, übriggelassenen Israeliten gedacht. Wahre Geistlichkeit offenbart sich stets in der Bruderliebe. b) Ein Geist wahrer Hingabe, Vers 15. Jeder stand auf dem vom Herrn bestimmten Posten und erfüllte seine Aufgabe. e) Ein Geist schöner Zusammenarbeit, Vers 16. Alle waren an ihrem Platz, Vers 15. Wo der Geist weht ist schöne Harmonie.
4. Die treue Hingabe mit der es gefeiert wurde. Nach
dem Gebot des Herrn. a) Die rechte Zeit wurde beobachtet, Vers 1. Vergl.
Wie schmerzlich ist es, wenn wir hierzu Vers 26 lesen: „Aber der Zorn Gottes wich nicht“. Er wich von Josia, ihm wurde die Verheißung gegeben, Kap. 34, 27‑28. Dies führt uns zur Einleitung unteres Blattes zurück und zwar zur mangelhaften Buße. Begeisterung und Teilnahme am Abendmahl etc. ist noch keine göttl. anerkannte Buße. Welch ein Hinweis auf Selbstprüfung.