Es werden uns 4 versch. Stellungen Hesekiels gezeigt, die recht vorbildlich für jeden Gläubigen sind. Laßt sie uns der Reihe nach betrachten.
I. Wir sehen ihn als einen Gefangenen, Kap. 1, 1. Unter Gefangenen zu sein ist eine demütigende Stellung, aber der Mensch muß einmal erkannt haben, daß er ein Gefangener der Sünde ist. Viele brüsten sich der Freiheit und sind Sklaven der Sünde. Im Moment, da der Sünder einmal seine ernste Lage erkannt und bekannt hat, macht er die Erfahrung Hesekiels, da sieht er den Himmel offen, 1. Als der Schächer bekannte: Wir empfangen, was unsere Taten wert sind und er ausrief: Herr gedenke an mich, da war der Himmel offen über ihm, da sah er noch größeres als Hesekiel. Als Saulus von Tarsus jene 3 Tage im Dunkel saß, seine Sünden bekannte und betete, da hatte er ein Gesicht, Apg 9,12. Jeder, der sich einmal als Befangener der Sünde erkannt hat, dem offenbart sich Gott. Es gibt keine befriedigendere Vision für den armen Gebundenen, als den großen Befreier, der gekommen ist, Gefangene zu lösen, Lk 4,18. Wer Ihn sieht, sieht zugleich den Vater, Joh 14,9. Da sehen wir die Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Macht, ja das ganze Herz Gottes, wie es für den Sünder schlägt.
II. Wir sehen Ihn als einen Gesandten. Nachdem Hesekiel Gesichte Gottes gesehen hat, ist er bereit, Gottes Gesandter zu sein, ähnlich wie Johannes es sagt in 1Joh 1,1-2. a) Er ist gerufen , Kap. 2, 1. Er steht vor seinem Gott und bekommt Sein Wort. Gott muß erst zu uns sprechen, ehe wir vor anderen für Ihn zeugen. b) Ihm wurde geholfen, Vers 2z. Der Geist kam in ihn. Der Geist wird stets in uns kommen, wenn Gott redet, denn Sein Wort ist Kraft. Nur nach diesen Belebungen sind wir in der rechten Stellung, Gott zu hören und zu dienen, Vers 2. c) Er wurde beauftragt, Vers 3 und 4. Dieser Auftrag kam, nachdem der Hl. Geist ihn erfüllte. Wir sehen dasselbe bei den Jüngern, die erst die Verheißung des Vaters empfangen mußten, ehe sie von ihm zeugen konnten, Apg 1,8. Das Geheimnis der Kraft im Dienste liegt in dem Worte: Ich sende dich zu ihnen, Vers 4. d) Er wurde erfüllt mit der Botschaft, Kap 3, 1‑3. Iß diese Rolle. Das Wort Gottes wird wenig durch uns ausrichten, wenn wir es nicht in uns auf genommen (gegessen) haben. Die Wahrheit des Wortes muß erst Stärke und wahrer Herzensgenuß in uns geworden sein, ehe es andere beeinflussen kann. e) Er wurde ermuntert, Kap. 2, 6. Groß war die Aufgabe, aber größer die Verheißung des Sieges. Er soll nur zeugen und nicht auf Erfolg blicken, Vers 7. f) Er werde getragen und gekräftigt, Kap. 3, 14. Erfüllt mit dem Worte Gottes und geleitet vom Geiste Gottes, gleich dem Herrn Jesus selbst, erfüllt er die große Aufgabe, 1Kor 9,16.
III. Wir sehen ihn als einen Wächter. Kap. 3, 17. Um ein Wächter sein zu können, müssen wir offne Augen haben. Wie Hesekiel müssen wir vom Geiste erhoben werden Mit Christo müssen wir in die himmlischen Örter versetzt sein, da sehen wir die Dinge, wie er sie sieht. Die Arbeit des Wächters ist: a) zu warnen. Die Gottlosen, Vers 18. Die Verirrten, Vers 20, Sünder müssen gewarnt werden, vor dem kommenden Zorne zu fliehen und Gläubige, daß sie nicht abgleiten. b) Die große Verantwortung zu erkennen. V. 20. Sind wir darin schuldlos?
IV. Wir sehem Ihn als ein Zeichen. Kap. 12, 1‑7. In
diesen Versen kommt der Ausdruck „vor ihren Augen“ 7 mal vor. Hesekiel
sollte vor dem Volke als ein Zeichen leben. Paulus schreibt, ihr seid
Briefe Jesu Christi. Jeder Gläubige soll ein Zeichen an die Welt sein,
die Tugenden Christi verkündigen. Ein Zeichen ist ein stummes Zeugnis,
sei es der Blick der Liebe oder des Erbarmens. Timotheus kannte Pauli
Tränen. Wie zeugten Jesu Tränen am Grabe des Lazarus. Es ist leichter
ein Wächter, als ein Zeichen zu sein, Paulus war ein Zeichen,