Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Gottes Ansprüche an die SeinenGottes Ansprüche an die Seinen
Zwei Wörtlein, die siebenmal im 1. Johannesbrief vorkommen, zeigen uns die Ansprüche Gottes an Sein Volk. Sie lauten: „Wie Er.“ Sie beugen uns gewiß alle, wenn wir über sie nachdenken und führen uns neu in die Buße. Zum ersten Mal finden wir sie in 1Joh 1,7.
Im Lichte wandeln wie Er. Bei unserer Bekehrung hat
Gott, wie bei Saulus, einen hellen Schein in unsere Herzen strahlen
lassen (Apg 9,3; 2Kor 4,6) und nennt uns fortan Kinder des Lichtes
(1Thes 5,5). Erst müssen wir in das Licht kommen, ehe wir darin
wandeln können. Der Herr selbst nennt sich das Licht der Welt (
Wandeln wie Er. (1Joh 2,6.) Das ist unsere Schuld. Achte, wir sind schuldig. Das ist eine große Schuld. Es würde zu weit führen, auf diesem Blatt den Wandel des Herrn von Seiner Kindheit (Lk 2,51) bis ans Kreuz zu betrachten. Wir haben auch hervorragr3nde Männer in der Schrift, deren Wandel .mit Gott hervorgehoben wird, z. B. Henoch und Noah. Auch Paulus durfte sagen: Wandelt wie ihr uns zum Vorbild habt (Phil 3,17). Ist das so in der Familie, im Geschäft oder sonstwo? Die Konkordanz wird euch lehren, wie oft die Schrift vom Wandel redet, er beweist, wes Geistes Kinder wir sind.
Ihn sehen wie Er ist (Kap. 3, 2). Das ist unsere
herrliche Hoffnung. Wir werden Ihm gleich sein wie Er und Ihn sehen wie
Er ist. Wie wird Stephanus gestaunt haben, als er schon hienieden den
Herrn und Seine Herrlichkeit sah. Das werden auch wir erleben, denn der
Herr kommt bald. Aber erst gilt es, durch den Glauben an Sein Opfer,
Sein Blut, gerettet, umgestaltet zu sein, ehe wir Seiner Ankunft mit
Freuden entgegengehen dürfen. Sie beginnt bei der Wiedergeburt und
wächst bis zur Umgestaltung in Sein Bild (1Thes 5,23;
Rein sein wie Er (Kap. 3, 3). Das ist die Folge von V. z. Dort geht nichts Unreines ein. Diese Reinigung begann damals, als Er uns in Seinem Blut wusch (Off 1,5) und vollzieht sich durch Sein Wort, bis Er wiederkommt (Eph 5,26; Tit 3,5). Das Wort deckt unsere Mängel auf und das Wasserbad beseitigt sie. Ein schönes Bild dafür sehen wir in der Stiftshütte. Der Israelit kam erst zum ehernen Altar, dort floß das Blut an seiner Statt, aber wollte er ins Heiligtum, so mußte er Hände und Füße am ehernen Waschbecken waschen, unterließ er es, so mußte er sterben (2. Mose 30,19-21). Achte auf das Wort „rein wie Er“. Satan verklagt die Unreinen, aber der Herr sorgt dafür, daß wir mit Freimütigkeit in das Heilige eingehen können (Heb 10,19). Wer in den Spiegel des Wortes schaut, sieht erst die Mängel an sich selbst, danach erst kann er dem .andern helfen. Gehen wir nur in unsere Gedankenwelt, dann haben wir nur Grund, uns zu schämen und uns zu beugen.
Gerecht sein wie Er (Kap. 3, 7). Hier ist nicht die Gerechtigkeit durch den Glauben gemeint (Röm 5,1), sondern die in den täglichen Handlungen. Eine treffliche Antwort, gerecht zu sein, nennt der Herr in Mt 7,12. Alles was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen. Niemals darf uns die .Umwelt ungerechte Handlung oder gar Lügen vorhalten können. Der Herr war Freund und Gegner gegenüber gerecht. Er straft nicht nur die Pharisäer, sondern auch Petrus, er strafte seinen Gastgeber Simon, und lobte die Sünderin (Lk 7,36ff).
Lieben wie Er (Kap. 4,11). Das drückt der Herr noch besonders in Joh 13,34; 15,12; Röm 13,8 aus. Wie Er die Seinen liebte, so liebt Er sie bis ans Ende (Joh 13,1). Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung. Wer vorgibt, Gott zu lieben, aber nicht seinen Bruder, ist ein Lügner (Kap. 4, 20). Lesen wir, wie das ein Freund von mir tat, der alle Wochen einmal 1Kor 13 studierte. Viel Liebe strahlte er auf seine Umgebung aus. Der Herr liebte alle. Liehe trieb Ihn in die Welt. Er liebte Seine Feinde. Gleich im ersten Wort am Kreuz hat Er es getan: Vater vergib ihnen (Lk 23,34). Er selbst befiehlt uns, dasselbe selber zu tun (Mt 4,44) .
Wir sind gleich wie Er in dieser Welt (Kp. 4, 17). In Kapitel 17 bittet der Herr den Vater, uns nicht aus der Welt zu nehmen, sondern uns in ihr zu bewahren. Wir haben nichts mehr gemein mit dieser Welt, wir sind, wie Abraham, Fremdlinge in dieser Welt. Wer ihr Freund sein will, ist Gottes Feind (Jak 4,4). Wer die Welt liebt, ist nicht vom Vater (Kap. 2, 15).
Eine wichtige Frage. Was sollen wir zu unseren mannigfaltigen Versagen sagen? 1Joh 2,1 gibt uns gottlob Auskunft: Und wenn jemand gesündigt hat, wir haben einen Sachwalter, Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum den Gerechten. Einen der versucht worden ist in allen Stücken gleich uns. Jesus hat reichlich die Angriffe Satans erfahren und Er bittet den Vater, daß Er uns vor dem Bösen, das ist vor Satan, bewahre (Joh 17,15). Wer in Ihm bleibt, wird bewahrt, ja mehr, mit Ihm überwinden wir weit. Im Glauben dürfen wir Satan unter unsere Füße treten (Röm 16,20).