Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 19,23.24 - Sie teilten Seine KleiderJoh 19,23.24 - Sie teilten Seine Kleider
Die Kleider Hingerichteter gehörten den Soldaten. Der Herr hatte gewiß rechte Kleider und mancher wird auf den schönen Rock geblickt haben. Nun verteilten sie sie in vier Teile und zogen heim mit ihrer Beute. Christen tragen vor allem saubere Kleider. Das bekannte Sprichwort: Kleider machen Leute, ist oft nur Schein. Viel Schmutz und Schuld verbirgt sich oft hinter schönen Kleidern. Oft sind es Feigenblätter wie bei Adam und Eva, doch sie genügten nicht, um ihre Blöße vor Gott zu decken. Manches seidene Kleid ist gefüttert mit Herzeleid. Lehrreich sind die Kleider des Herrn. Wie wir trug Er
Das Kleid der Hilflosigkeit (Lk 2,7). Der
Erstgeborene aller Kreatur lag in Windeln wie jedes andere Kind (
Jesu Arbeitskleid. Das war jenes, von dem jene kranke Frau Gebrauch machte (Mk 5,28). Wenn ich nur Seines Kleides Saum anrühre (Mt 9,22). Nicht das Kleid als solches war es, von dem die Kraft ausging sondern vom Träger (Apg 19,12; 5,15). Auch wir dürfen, wie Elia, den Mantel der Kraft tragen (2Kön 2,13.14) .
Das Festtagskleid des Herrn (Mt 17,2). Hier schauten die Jünger das verborgene Kleid Christi. Petrus erinnert sich gern später daran (2Pet 1,17). In ähnlichem Kleide werden wir dereinst mit Ihm erscheinen (Off 19).
Das Kleid der Demut (Joh 13,4). Er legte Sein Oberkleid ab und umgürtete‑ sich mit einem Schurz (Phil 2,5-8). Was tat Jesus auf dem Obersaal? Das, wofür Er gekommen ist, uns bereit zu machen für das Allerheiligste (Heb 10,19). Dieser Vorgang ist lieblich in der Stiftshütte vorgeschattet (2. M. 30, 17‑21). Hier dürfen die Heiligen ihre Kleider waschen, um vor dem Throne erscheinen zu können (Off 1,5; 7,14). Dieses Kleid der Demut sollen wir beständig tragen (Kol 3,12).
Das Kleid des Spottes und der Verachtung (
Die geteilten Kleider. Hier lesen wir zum dritten Male vom Kleiderwechsel während der letzten Stunden Seines Erdenlebens. Am Abend zuvor bei der Fußwaschung (Joh 13). Hier zog man Ihm Seine eigenen Kleider uns, beraubte Ihn um das Letzte, und Herodes legte Ihm einen Purpurmantel an, aber nicht um Ihn zu ehren, sondern um Ihn zu verspotten. Mit Hiob konnte Er sagen: Nackend hin ich von meiner Mutter Leibe gekommen und nackend werde ich dahin gehen. Und das, um uns alle zu kleiden. Die Schrift mußte erfüllt werden (Ps 22,19). Die Soldaten konnten nicht ahnen, was für Kleider sie erbten. Ob sie wohl noch das eine Kleid fanden? Gar gern hätte sie der eine oder andere Apostel mit Würde getragen.
Wer von den Soldaten mag wohl das Kleid ohne Naht getragen haben? In welchem Kleide gehen wir einher? In dem ohne Naht (Kol 3,12-14), d. h. im Kleide der Gerechtigkeit (Jes 61,10) oder in dem eigener Gerechtigkeit. Wer immer in diesem Kleide vor dem Herrn stehen muß, wird jenes Urteil (Mt 22,12) treffen und hinausgestoßen werden.
Das Kleid der reinen Leinwand (
Das Herrlichkeitskleid. Wir finden es in Off 1,13 beschrieben. Es war mehr das Kleid eines Richters, in dem Johannes den Herrn sah, denn dort steht er inmitten der sieben goldenen Leuchter in richtender Gestalt. Johannes beschreibt den Herrn in Einzelheiten und bricht vor Ihm zusammen wie ein Toter. Er sieht Ihn wie einst Daniel als den Alten der Tage (Dan 7,9). Er sah, was Ephesus fehlte, die erste Liebe. Er sah die Scheinfrömmigkeit von l,aodizäa und ihre Blöße (Off 31. Er sah Ihn und sein zweischneidigen Schwert und als diesen werden wir Ihn dereinst alle sehen (2Kor 5,10). Sind unsere Füße gewaschen, um dort eingehen zu können?
Des Herrn Hohepriesterliches Gewand. Es ist das vielsagende Kleid, in dem Er für uns vor Gott erscheint, wie das einst Israels Hoherpriester für sein Volle tat. Droben steht Er und tritt für uns ein. Unsere Namen sind eingraviert in Seinem goldenen Brustschild (Heb 4,15).
Das Siegesgewand (Off 19 13). In diesem wird Er dereinst mit uns erscheinen (1Thes 3,13). Die dort beschriebene Macht und Grüße ist für uns heute unfaf.3lich. Dort wird Er die Völker in Gerechtigkeit richten und Sein Volk Israel in Sein Reich einführen und wir werden mit Ihm herrschen. Wir singen: O großer Tag, wir warten dein mit Sehnen.