Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
2. Mose 14 - Der neue Weg2. Mose 14 - Der neue Weg
Ein neues Jahr ein neuer Weg. Das wird uns so recht anschaulich gemacht in unserem Abschnitt. Israel hatte das Land Gosen verlassen und war auf dem Wege nach dem verheißenen Lande. Dieser neue Weg führte das Volk durch die Wüste. Das erste, was wir in diesem Abschnitt lernen sollten, ist unser Unvermögen und unsere Armut erkennen, erst dann kann Gott uns den Reichtum Seiner Gnade offenbaren. Den erfuhr Israel reichlich im Durchzug durch das Rote Meer und in der Folge. Er vermag Wasser auf Dürstende zu gießen und Ströme in der Wüste zu geben (Jas. 44, 3; 2. Mose 17,6). Beachten wir:
Der hilflose Zustand Israels. Das Volk war
eingeschlossen und das wußte der Feind (V. 3). Hat Gott einen Fehler
gemacht oder sie vergessen, daß Israel in solch eine Falle geriet?
Israel war von allen Seiten eingeschlossen und hinter ihm freute sich
der gierige Feind, Israel zurück in Knechtschaft zu bringen (
Hören wir Israels Schrei. Pharao und sein Heer
rücken immer näher heran, gewiß mit großem Siegesgeschrei, daß sich
Israel fürchtete, ist begreiflich. Es erging dem Volk wie später
Josaphat (2Chr 20,12). Oft muß uns erst jede menschliche Stütze
genommen werden, ehe wir die göttliche Befreiung erfahren. Als die
Jünger hilflos im Schiff saßen, das sich schon mit Wasser füllte,
offenbarte der Herr Seine Macht (Mt 8,26). Die Rettung ist stets
dann am nächsten, wenn wir am Ende unseres Könnens sind. Man denke an
Petrus im Gefängnis (Apg 12) und an Paulus auf hoher See (
Der ermunternde Zuspruch. Der Herr sagte: Fürchtet euch nicht (V. 21). Einige hundert Male kommt diese Zusicherung Gottes vor. Jemand hat gesagt: „Ein fürchte dich nicht für jeden Tag.“ Der Herr wird für euch streiten, ihr aber werdet stille sein (2. Mose 14,14). Wenn Gott für uns ist, wer mag wider uns sein (Röm 8,31). Der Herr hat alles zu unserer Rettung getan und Er ist stets derselbe (Heb 13,8). Er rettet erst aus der Sünde, dann aus jeder täglichen Not. Bestaune 2Kor 1,10, da schreibt der Apostel von einer dreifachen Rettung. Der uns von so großem Tode errettet hat, uns errettet, also gegenwärtig aus jeder Notlage, der uns erretten wird vor dem kommenden Zorn (1Thes 1,10). Erfüllt uns diese Zusage nicht zu größerem Vertrauen und zu Lob und Dank? Beachte ferner:
Die erstaunliche Befreiung. (V. 21.) Der Herr trocknete vor Israel das Schilfmeer aus. Bei Gott ist kein Ding unmöglich (1. Mose 18,14; Lk 1,37). Unser neuer Weg geht durch den zerrissenen Vorhang, durch Sein teures Blut (Heb 10,20). Laßt uns hinzunahen in voller Gewißheit des Glaubens. Wie einst Israel vertrauensvoll in das Meer stieg, so gehen wir siegesbewußt mit dein sicheren Wort in ein neues Jahr. Jener Weg durch das Rote Meer blieb offen, bis der letzte das andere Ufer erreicht hatte. Auch unser Weg ist sicher, Jesus selbst ist der Weg ins Vaterhaus (Joh 14 6).
Ein göttlicher Befehl. Er hieß aufbrechen (V. 15). Israel gehorchte und stieg im Glauben in das Meer (V. 22). Viele wissen den Weg, aber das allein genügt nicht es gilt ihn zu gehen. Manch ein Befehl, wie ihn z. B. der Herr den Jüngern gab: «Ich sende euch wie Schafe unter Wölfe», scheint unmöglich, aber der Herr vermag den Löwen den Rachen zu verstopfen (Dan 6,23.24). Der Feind kann uns nichts anhaben. Für die so in Christo Jesu sind, gibt es keine Verdammnis (Röm 8,1.) Leider gibt es auch heute noch viele, von denen der Herr sagen muß, sie können nicht eingehen in die Ruhe, weil sie nicht vertrauen (Heb 3,18; 4,1). Israel glaubte dem Wort und wurde wunderbar gerettet. Nicht eins geriet in die Hände des Feindes, genau wie der Herr sagt: sie werden nimmermehr umkommen. (Joh 10,28.)
Allmächtige Bewahrung. Der Engel des Herrn trat aus der Wolkensäule und stellte sich zwischen das Heer Israel und die Ägypter (V. 19. 20). Die Wolke verbreitete mitten in der Nacht Licht dem Volke Israel wie ein gewaltiger Scheinwerfer, dieselbe Volke aber verbreitete Finsternis über die Ägypter (2Kor 2,16). Bis heute ist der Herr wie eine starke Mauer zwischen uns und unseren Feinden (Ps 139,5). Israel erfreute sich des Lichtes der Wolke, und die Ägypter befanden sich in tiefster Finsternis. So ist es mit dem Evangelium. Denen, die ihm glauben, wandeln im Lichte, die andern aber werden in ewiger Finsternis enden. Schrecklich ist es, der ewigen Finsternis entgegen zu gehen, besonders für solche, die wie Pharao, viel die Macht Gottes gesehen haben (Jud 13). Wir haben bis heute das Vorrecht, von dem Paulus in Apg 26,20 zeugt, daß Gott uns gerufen hat, den Menschen die Augen zu öffnen, damit sie sich bekehren von der Finsternis. Beachte Israels Ausgang, es folgte:
Ein froher Lobgesang. In Kap. 15 beginnt das Loblied. Kaum war der Letzte aus dem Meer getreten, sahen sie die Leichen ihrer Feinde auf dein Meere treiben. Israel schrieb nicht sich den Sieg zu, sondern allein dem Herrn, der Herr stritt für sie. Nicht uns, Herr, sondern Deinem Namen gebt Ehre (Ps 115,1). Und wir rühmen mit Paulus in 1Kor 15,57: Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat. Mit Ihm überwinden wir weit. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürsten noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn.