Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 3,3-5 - Die größte NotwendigkeitJoh 3,3-5 - Die größte Notwendigkeit
Deutlicher hätte der Herr über den wichtigsten Gegenstand, die neue Geburt, kaum reden können, als Er es getan hat: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde. Jesu zweimaliges „wahrlich, wahrlich, Ich sage euch“ in V. 3.5 muß noch heute jeden ehrlich suchenden Menschen nötigen, sich nach der Wiedergeburt auszustrecken. Von ihr hängt Leben oder Tod, Himmel oder Hölle ab. Bedenken wir vor allem, wer sie lehrt.
Der größte und weiseste Lehrer. Er ist vom Himmel
genommen, der Sohn Gottes. Er weiß am besten den Weg ins Vaterhaus (Joh 14,6). Nikodemus und viele andere mit ihm hatten von Johannes dem
Täufer und dem Herrn selbst über das Reich Gottes gehört. Jesu Zeichen
und Wunder bewiesen vielen, daß Er von Gott gekommen sein müsse. Sie
bewiesen seine göttliche Vollmacht (Lk 4,18). Durch Sein ganzes
Erdenleben hindurch sehen wir Ihn als den Beglaubigten Gottes (
Die Notwendigkeit der neuen Geburt. Was hat alles religiöse Leben für einen Wert, wenn doch das Ende die Verdammnis ist, die jedem Nichtwiedergeborenen droht! Jesu Forderungen in den V. 3.5.7 sind unwiderruflich; sie beruhen auf Tatsachen. Die neue Geburt ist deshalb nötig:
Weil der Mensch von Natur fern von Gott ist. Er ist geistlich tot und blind (Eph 2,1-3; 4,18; Kol 2,13). Man denke an weitere Urteile der Schrift. Das ganze Haupt ist krank ( Jes 1,5). Das Herz ist böse und trotzig von Jugend auf (Jer 17,8; Mk 7,21-23). Die Zunge ist trügerisch, voll tödlichen Giftes (Röm 3,13; Jak 3,5 ff). Der Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit (Röm 3,13). Die ganze Gesinnung ist fleischlich und läuft dem Wort Gottes entgegen (Röm 8,7.8). Kein ehrlicher Mensch kann diese Dinge leugnen, sie sind in ihm. Daraus muß jedermann die Notwendigkeit der neuen Geburt zugeben. So blind über sich selbst war auch der große Theologe Nikodemus, darum war er höchst erschrocken über des Herrn Forderung, daß der Mensch nur durch die neue Geburt selig werden könne Wie bewies und erklärt sie der Herr dem Nikodemus und damit uns allen?
Weil der Mensch „Fleisch“ ist (V. 6), sagt schon 1. Mose 6,3: Es ist
verderbt und reif zum Gericht. Diese Gesinnung bedeutet den Tod. Am
meisten lebt der religiöse Mensch im Größenwahn, man lese
Was ist die Wiedergeburt nichts Kein bloßes Frommwerden, wie jemand sagte, nun will ich wieder frömmer werden. Viele möchten mit einem befleckten, zerlumpten Kleide zum Herrn kommen, damit Er es flicke (Jes 64,6). Der Herr aber sagt: Niemand näht einen neuen Flecken auf ein altes Kleid“ (Mt 9,16). Der Vater des verlorenen Sohnes gab das beste Kleid (Lk 15). Der Mohr kann seine Haut nicht ändern (Jer 13,23). Die neue Geburt ist also nicht, wie viele meinen:
Eine menschliche Besserung. Eine solche ist eigenes Handeln, Wiedergeburt aber ist neues Leben. Reformation heißt: ein neues Blatt anfangen, Wiedergeburt aber ist der Anfang eines neuen Lebens (2Kor 5,17). Reformation ist etwas Allmähliches, die Wiedergeburt ein plötzlicher Akt. Auch eine religiöse Erziehung genügt nicht. Das waren Männer wie Nikodemus oder Paulus auch. Die Pharisäer waren es auch.
Religiöse Menschen sind oft sehr eifrig, sie können wie Jehu sagen: „Kommt und sehet meinen Eifer“ (2Kön 10,16). Die Kinder des Reiches werden ausgestoßen (Mt 8,12).
Die Bedingung der neuen Geburt. Sie heißt Glaube an den für uns gekreuzigten Herrn (V. 14.15; Apg 16,31). Nikodemus blickte hinfort nicht mehr auf sich und darauf, wie gut er geworden sei, um Gott ein tugendhaftes Leben zu bringen, sondern er blickte auf die Gabe Gottes, auf Jesus, wie die Väter auf die eherne Schlange blickten und heil wurden. Wenn der Mensch von neuem geboren werden muß, so mußte ebenso der Sohn des Menschen erhöht werden (Joh 8,28). Der Mensch sieht, daß niemand zum Vater kommt als nur durch Jesus (Joh 14,6), er muß Jesus aufnehmen (Joh 1,12.13). Allein das Kreuz ist unser Heil, dort sehen wir unsere Sünde gerichtet, abgetan, daß die Strafe auf Jesus lag und wir durch Ihn heil sind (Jes 53).