Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Ps 27,4 - Sehnsucht nach dem Hause GottesPs 27,4 - Sehnsucht nach dem Hause Gottes
Öfters tritt bei David die Sehnsucht nach Gott und Seinem Hause hervor (Ps 26,8; 65,5; 84,11). In Ps 42 vergleicht er diese Sehnsucht mit dem Lechzen des dürstenden Hirsches. Das Haus Gottes in unserer Zeit besteht nicht in einem materiellen Gebäude wie z. B. der Tempel, sondern aus Seinen Gläubigen (1Pet 2,5; Mt: 18, 20). Wie David das Haus Gottes in seinen Tagen liebte, darinnen zu wohnen er begehrte (Ps 84). So verharrten auch die ersten Christen im neutestamentlichen Tempel. Sie blieben beständig darin (Apg 2,42 ff. Beachte
Des Psalmisten Sehnsucht. Eins habe ich mir vom
Herrn erbeten, zu wohnen im. Hause Gottes. Die Stiftshütte hatte Gott
für sich erbauen lassen, um unter Israel zu wohnen (2. M. 25, 1 ff).
Hierin zu wohnen war auch des Davids Sehnen. Es war das Eine, was Maria
erwählte (Lk 10,41.42). Nach dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach
oben in Christo Jesu zu streben, war das Eine, wonach Paulus verlangte
(Phil 3,14). Allem zu entsagen und in die Nachfolge Jesu zu treten,
,war das eine was dem reichen Jüngling trotz vorbildlicher Moral fehlte
(Mk 10,21). a) Der Grund seiner Sehnsucht. „Zu wohnen im Hause Gottes.“ David
ging nicht wie viele ins Haus Gottes, die nur dann gehen, wenn sie
nichts anderes vorhaben (Hehr. 10, 25). Alle Reichtümer sagten ihm
nichts, im Gegenteil, die gab er für das Haus Gottes (
Der Psalmist ist ein Vorbild für uns. Unsere laue Zeit, gekennzeichnet durch Fruchtlosigkeit und Lieblosigkeit unter den Gläubigen, findet allein im Heiligtum Heilung. Wie David, der der Mann nach dem Herzen Gottes genannt wurde, dort alles fand, Wiederherstellung aus seinen Fehltritten (2Sam 12,13 ff; 2Sam 24,17). Und ein Jakob in Bethel (Haus Gottes) (1. Mose 35) wieder zurecht kam, so werden auch wir erneuert und bereichert werden. Völlige Rückkehr zur ersten Liebe hat unbeschreibliche Segnungen zur Folge (Off 3,19-21):
Das Wohnen im Hause des Herrn ist nicht etwas Äußerliches, Formelles, sondern ein Abbild von dem Umgang mit dem Herrn und von dem Stehen und Wandeln vor Ihm (Ps 134,1; 1. Mose 17,1), und die in Seinem Lichte wandeln (1Joh 1,7). Wenn in Ps 84,4 die Söhne Korahs die glückselig preisen, die im Hause des Herrn wohnen; dann sind es die, die Gott in die Gemeinschaft Seines Sohnes berufen hat, tausendmal mehr glückselig zu nennen (1Kor 1,9). Sie werden sogar die Hausgenossen Gottes genannt und Mitbürger der Heiligen (Eph 2,19). Daraus ergeben sich für uns unvergleichliche Rechte.
1. Das freimütige Hinzutreten zum Throne der Gnade (Hehr. 4, 16; 10,.19; Eph 2,18). a) Um Barmherzigkeit zu empfangen, Gnade und Hilfe zur Zeit, da sie uns not tut (Joh 14,13). b) Um Anbetung Lob und Preis darzubringen (1Tim 1,17; Eph 3,21; Heb 13,15; Ps 50,23). c) Das Sitzen am Tisch des Herrn (Ps 23,5; 1Kor 10,21) . Da leiden wir keinen Mangel, weil der Herr uns voll einschenkt, daß der Becher überfließt (Ps 23). Da werden auch unsre Herzen im Lande der Fremdlingschaft erquickt (Ps 23,3.4). d) Das Bleiben im Hause des Herrn (Ps 23,6). Praktisch ausgedrückt wird es in der täglichen Gemeinschaft mit Ihm. Bleibet in Mir und Ich in euch, und ihr werdet bitten was ihr wollt, und es wird euch gegeben werden (Joh 15).
Einige schöne Beispiele dieses Hinzutretens haben wir in dem Krüppel Mephiboseth, der von David eingeladen wurde, am Tische des David zu sitzen (2Sam 9,10 ). Auch der Rebellenkönig Jojakim wurde aus dem Gefängnis erhoben um beständig am Tische des großen Königs von Babel zu sitzen (Jer., 52, J1‑34). Dasselbe sagt, der Herr im Gleichnis des verlorenen Sohnes in 1.k. 15. Wohl allen, die zum Hause des Herrn zurückkehren und daselbst volle Genüge finden.