Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 6-9 - Noahs Frömmigkeit1Mo 6-9 - Noahs Frömmigkeit
Nachdem wir eben die Bedeutung des Namens, sowie seine Zeit betrachtet haben, wollen wir uns ganz kurz mit seiner Person beschäftigen. In Kap. 6, 8‑9 sehen wir ihn in einer Stellung und in einem Stande, in die ihn nicht seine Geburt gebracht hat, sondern Gottes Gnade.
1. Noah fand Gnade. Diese Gnade stellte ihn in einen großen Gegensatz zu seinen Mitmenschen. Noah „aber“, dieses große „Aber“, das zwischen ihm und seinen Zeitgenossen stand, finden wir auch bei den Gläubigen in 1. Petrus 2,9 mit 2, 8. Wir alle stehen entweder dies- oder jenseits der Gnade.
Die Gnade fand ihn. Sie ist kein Erbstück, obwohl er aus gottesfürchtigem Hause kam. Weil er sicht von Welt und Sünde weggewandt, offenbarte sich ihm diese Gnade. Kurz gesagt, er fand Christus, denn die Gnade ist durch Ihn geworden, Joh 1,17. Die Gnade, die auf Christus ruhte, war auf ihm, Lk 2,40. Das erste, was uns also in Bezug auf ihn gesagt wird, ist die Gnade. Die Gnade ist ja auch das erste im neuen Leben, und in ihr sollen wir wachsen, 2. Petrus 3,18, sie macht uns zu starken Menschen und zu Zeugen Gottes, 2Tim 2,1.
Die Gnade rettete ihn. Gott vertilgte die Welt, aber Er rettete Noah durch die Flut hindurch. Nur die Gnade rettet vor dem kommenden Gericht, Joh 3,36; Eph 2,5.
2. Noah war ein gerechter Mann. Durch die Gnade und den Glauben an diese wurde er gerettet und gerecht, (Eph 2,8; Römer 5,1. Gott gab ihm ein ähnliches Zeugnis wie Hiob (Kap. 1, 8). Erst die Gnade, dann die Gerechtigkeit, denn von Natur sind wir ohne jede Gerechtigkeit, Römer 3,23. Durch Jesu Tod ist uns Gerechtigkeit geworden, 1. Petrus 3,18. Nur diese Gerechtigkeit gilt vor Gott und sie ist unser durch den Glauben an Seinen Opfertod für uns.
Noahs Gerechtigkeit in unserem Text scheint mehr die des praktischen Lebens zu sein im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen, die ganz in der Ungerechtigkeit lebten. Wo immer wahre Gottesfurcht ist, da ist die praktische Gerechtigkeit, wie sie uns der Herr in Bergpredigt niederlegt, Mt 5-7. Die göttliche Gerechtigkeit bringt uns ins Gleichgewicht mit Gott und das praktische Ausleben derselben in einen unantastbaren Wandel in der Welt. Wenn unser Zeugnis in der Welt nicht angetastet werden soll, so darf auch an unsrem Leben nichts auszusetzen sein, da darf Satan keinen Anklagegrund finden. Hätte man Noahs Leben antasten können, so hätte man bestimmt seine Predigt angetastet. Im Übelnachreden, in Geldsachen, im Schuldenmachen geben viele ihren Mitmenschen und Satan leider oft Klagegrund, damit ist aber unser Zeugnis sehr geschwächt, der Hl. Geist kann sich nicht dazu bekennen. Diese praktische Gerechtigkeit führt zum 3. Schritt.
3. Noah wandelte mit Gott. Seine Gerechtigkeit und
sein gerades Leben waren eine ständige Strafpredigt für seine
Zeitgenossen; sein Umgang aber war nie mit ihnen, sondern mit Gott. Sein
Gerechtsein war die irdische, die der Welt zugekehrte Seite, und sein
Wandel mit Gott, die himmlische. Mit Gott wandeln ist die natürliche
Folge der Absonderung von der Welt, denn mit irgend jemandem müssen wir
Gemeinschaft haben, entweder mit der Welt oder mit Gott. Noah wandelte,
wie sein Urgroßvater Henoch, mit Gott. Dieses herrliche Zeugnis, er
wandelte mit Gott, stellt das Alte Test. nur diesen 2 Männern aus. Mit
Gott wandeln bedeutet ganze Hingabe an Ihn, 4, 25. Nur zwei, die eins
sind, können mit einander wandeln. Solche, die Gottes Gerechtigkeit zum
Grundsatz ihres Lebens gemacht haben, können mit Gott wandeln. David
benennt es so schön „Wahrheit im Verborgenen“, Ps 51,8. Mit Gott
wandeln heißt göttliche Gesinnung tragen, Phil 2,. 5. Gottes Ziele zu
den Seinen machen. Vor ihm stehen wie ein Elias. ihm nachfolgen wie die
Jünger, für Ihn alles hergeben wie Paulus, Phil 3,7.‑9;
4. Noah war vollkommen unter seinem Geschlecht. Diesen lieblichen Zug finden wir auch heute noch oft bei Gläubigen. Noahs Frömmigkeit war a) ein großer Gegensatz, b) ein ernster Vorwurf an seine Umgebung, c) ein lebendiges Zeugnis und auch eine Pflicht. Wie ein Josua stand er und sein Haus da, Jos 24, l5. Unantastbar wie ein Josef in Ägypten.
Wo Gottes Wort einem Menschen ein solches Zeugnis ausstellen kann, da fehlt es nicht an wahrer Frucht, denn Noah, war bevorzugt wie Jesus, der Retter der Menschheit zu sein, dies geschieht nur auf dem Wege des Sterbens.