Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 17,21 - Auf daß sie alle eins seienJoh 17,21 - Auf daß sie alle eins seien
Nachdem der Herr im Gebet für die Seinen um Bewahrung (Vers 11), um
völlige Freude (Vers 13) und um ihre Heiligung gerungen hat (Vers 17),
fleht Er nun für ihre Einheit. Die Reihenfolge ist logisch. Erst nach
Freude im Herrn, nach Durchheiligung ist Einheit möglich (
Die Wichtigkeit der Fürbitte Jesu. Sie geht schon
daraus hervor, daß Er sie dreimal erwähnt (Vers 11. 21. 23). Gottes Volk
ist eine Einheit, wie die der 12 Steine auf dem Altar des Elia (1Kön 18 31). Paulus ermahnt die Gläubigen zur Einheit (Phil 2,1-5). Der
Herr sowie die Apostel wußten, daß aus der Gemeinde selbstsüchtige
Männer aufstehen werden und warnt davor (Mt 24 11; Apg 20 21. 30;
2Kor 11,13). Anfängen begegnen wir schon in Korinth (
Das Zentrum der Einheit. Die Gemeinde gipfelt nicht in einer Person oder Organisation, sondern im Vater und im Sohne (Vers 21). In diese sind Gläubige durch die Wiedergeburt hineingeboren. Es ist eine Einheit, wie die der Glieder unseres Leibes zum Haupt sind. So ist Jesus das Haupt der Gemeinde, dem wir als Glieder untertan sind. Wir finden diese Einheit in der ersten Gemeinde (Apg 2,42). Alle, die zu Christo gekommen waren, sonderten sich ab (Apg 2,40) und versammelten sich in Jesu Namen.
Worin besteht die Einheit nicht? Nicht in menschlich gutgemeinter Einheitsbestrebung, wie man das in der Ökumene versucht. Sie hat sich die Vereinigung aller Kirchen zum Ziel gesetzt. Ihre Organisatoren tun es gewiß mit guten Absichten, aber ohne gründlich den Willen Jesu zu suchen (Joh 17), noch die apostolischen Briefe zu studieren. Die Gründer vergessen, daß die Gemeinde Jesu nur aus Wiedergeborenen besteht und sie nicht eine Organisation, sondern ein lebendiger Organismus ist. Sie ist ein Leib, an dem Christus allein das Haupt ist. Wir müssen uns fragen:
Wem dienen die Organisatoren? Gewiß nicht Christus, noch Seiner Gemeinde, sondern dem Gott dieser Welt, der ihre Sinne verblendet hat (2Kor 4,4). Dieser wird, laut 2Thes 2,4, nach der Entrückung der Gemeinde, das Haupt der Weltkirche sein, der die dann lebenden Gläubigen verfolgen wird (Off 6,9-11; 7,14). Den Anspruch, die alleinige Kirche zu sein, erhob Rom, welche die kleine Herde aufs grausamste verfolgte. Die Befürworter der Ökumene vergessen, daß Gott am Anfang das Licht von der Finsternis schied (1. Mose 1,4), sie aber versuchen, die beiden wiederum zu vereinen; vereinen, was Gott geschieden haben will. Gott ist Licht und wir Kinder des Lichtes (1Thes 5,5). Sie allein sind die Kirche Christi (1Kor 1,5-7).
Was wird das Ende dieser Organisation sein? Die Schrift sagt es in Offenbarung 17. Sie wird dasselbe Ende nehmen wie jenes Ereignis in 1. Mose 11,7; (2Thes 2,8; Off 19,11ff.). Er wird die Hure vernichten (Off 17). Die Ökumene wird eine Zeit währen wie das Standbild des Nebukadnezars in Daniel z. Eisen und Ton mögen äußerlich zusammen halten, aber sie binden nicht.
Worin besteht die wahre Kirche? Sie wurzelt im Vater und im Sohne (Joh 10,29; Eph 4,5.6). Die wahre Kirche ist die aus der Welt herausgerufene, wie das an Pfingsten geschah und bis heute besteht. Die, für die Jesus in Kapitel 17 betet, ist der eine Leib an dem Er das Haupt ist, die kleine Herde (Eph 1,23; Kol 1,18). Für die andern betet Jesus nicht (Vers 9). Ihnen ruft Er zu: „Gehet aus aus ihrer Mitte“ (2Kor 6,17; Off 18,4).
Nach Pauli Blick ist die Gemeinde der Tempel des lebendigen Gottes
(1Kor 3,16.17; Eph 2,21), die Grundfeste der Wahrheit (
Nach Petri Blick ist die Gemeinde ein Bau aus lebendigen Steinen, an dem Christus selbst der Eckstein ist (1Pet 2,4-8).
Wer ist in Jesu Fürbitte eingeschlossen? Fragen wir erst, wer nicht? Jesus sagt, daß Er nicht für die Welt bittet, sondern für die, die Ihm der Vater gegeben hat. Nicht nur für jene damals, sondern für die, die noch glauben werden (Vers 20). Er kennt sie (2Tim 2. 19; Apg 13,48). Er bittet für die, die gar noch nicht geboren sind (Ps 22,31; Jer 1,5). Welch eine Ermunterung für alle, die das Wort verkündigen; sie dürfen Frucht erwarten.
Die Frucht der Einheit. Sie ist ein Beweis wahren Christentums vor der Weit, auf daß die Welt glaube (Vers 21. 23).
In ihrer Liebe zueinander lernt die Welt Jesum kennen (Kap. 13, 34). Die Liebe ist ihr Kennzeichen vor der Welt (Apg 2,42.43; 4,32.33). Jesu Liebe strahlt aus ihnen. Leider ist es manchmal ein Beißen und Fressen (Gal 5,15). Uneinigkeit, Rechthabereien trennen, wie einst das Volk Israel.
Wie wird die Einheit bewahrt? Durch das Band des Friedens. Durch Bleiben an Ihm, dem Haupte. Durch Wertschätzung des Bruders (Phil 2,3).