Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 13,34 - Das neue GebotJoh 13,34 - Das neue Gebot
Warum gab Jesus ein neues Gebot? Genügten die Zehn nicht? Bei dem
Alten hieß es „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ (Mt 5,23; 2. Mose 21,.24). Das neue aber lehrt das Gegenteil, es befähigt, das Leben für
die Brüder zu lassen, für die Feinde zu beten (1Joh 3,16;
Die Umstände, unter welchen Jesus das neue Gebot gab. Er stand vor dem Kreuzestod und war das letzte Mal finit den Jüngern versammelt. Er gab es Ihnen, als Er für sie sterben wollte. Da Er den geringsten Dienst an ihnen tat, indem Er ihre Füße wasch. Das Kapitel unseres Textes beginnt: „Wie Er die Seinen liebte, so liebte Er sie bis ans Ende“ (Vers 1). Im gleichen Kapitel sagt Er den Verrat des Judas, die Verleugnung des Petrus und das Versagen aller Jünger voraus. Dennoch beginnt Er es „wie Er die Seinen liebte“ und beschloß es mit unserem Text. Er liebt mit ewiger Liebe (Jer 31,3). Hier sehen wir die Breite, Länge, Tiefe und Höhe der alles übersteigenden Liebe Christi (Eph 4,18).
Der schöne Titel, den Jesus dem Gebot gibt: Ein neues Gebot. Es war das erste im neuen Bunde und schuf neue Möglichkeiten. Mit der Wiedergeburt ist die Liebe Christi in unsere Herzen ausgegossen worden (Röm 5 5)
Es war neu, weil sich die Gläubigen liebten wie eine Familie. Alle sind vom gleichen Vater gezeugt (1Pet 1,3) und sind Brüder untereinander, da Jesus der Erstgeborene genannt wird (Röm 8,29). Sie lieben alle, nicht nur die, die sie lieben. Sie verzichten selbst, wie Abraham, auf ihr gutes Recht (1..Mose 13, 8). Sie lieben einander, weil alle von einem Stamm sind (2Pet 1,4) und im gleichen Blut gewaschen sind (Off 1,5) Weil alle den gleichen Geist empfangen und Christi Sinn haben (1Kor 2,16). Nur so kann die Liebe Christi reichlich von ihnen fließen. Sie kennen auch keine Parteien mehr. Da ist weder Methodist noch Darbist, weder Baptist noch Salutist. Alle sind durch einen Geist zu einem Leibe getauft (1Kor 12,13). Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, sagte Kaiser Wilhelm der IL vor dem Reichstag: „Ich kenne keine Parteien, sondern nur Deutsche.“ So kennen wir weder Franzosen noch Engländer; Deutsche noch Farbige, sondern nur Brüder, die wir alle gleich lieben. Nicht Nationalität, eine Lehre, oder ein Verein binden uns, sondern die Liebe (Gal 3,28).
Wir lieben einander, weil Jesus auch König genannt ist und wir als Seine Untertanen gern Seine Befehle erfüllen (1Joh 3,23; 4,21; Joh 15,12).
Auch ist Er unser Hirte und wir Seine Schafe, die wie der Hirte
bereit sind, das Leben für die andern zu lassen( Kap. 10, 12;
Das Vorbild, womit Jesus das neue Gebot bekräftigt. Gleich wie ich euch geliebt habe. Liebe sucht nicht das Ihre.
Warum liebte Jesus die Seinen? Welchen Nutzen hatte Er an ihnen? Absolut keinen. In Seiner Liebe zu uns war keinerlei selbstsüchtiger Hintergedanke, wie das oft bei uns ist, es war nur ein Sich‑Geben. Er bewies seine Liebe:
Indem Er die Herrlichkeit verließ, um uns zu retten (Lk 19,10). Indem Er sich selbst für uns dahingab (Gal 2,20).
Indem Er immerdar für uns eintritt (Hehr. 7, 25). Er liebt sie mit
ganzer Teilnahme, weint und freut sich mit ihnen. Oft betrüben wir Ihn
durch Unglauben und Ungehorsam, doch deshalb gibt Er das angefangene
Werk nicht auf, sondern führt es unermüdlich weiter bis zur Vollendung
(Phil 1 6; Eph 1 4). Seine Liebe übersteigt allen Verstand (
Die Wirkung wahrer Liebe auf die Umgebung. Jesus sagt, daß durch sie unsere Umwelt Ihn erkennen werde. „Dabei wird jedermann erkennen“ (1Kor 13,4-7). Wie ist das möglich?
Ein neues Band umschließt die Gotteskinder. Zuvor waren sie einander feindlich gesinnt, nun da Christus in ihnen wohnt, sind sie ein Herz und eine Seele (Apg 2,42.45). Wie Jonathan alles für David opferte, so tun sie dasselbe an ihren Brüdern. Sie legen selbst wie Aquila und Priscilla ihren Hals für andere hin (Röm, 16, 3. 4; 12, 10), wie diese für Paulus.
Ein neuer Impuls treibt sie. Die Liebe Christi wohnt in ihnen (Röm 5,5; 2Kor 5,14). Die Welt bewundert die Liebe der Christen zu einander. Manche verkauften selbst ihren Besitz, um den Bedürftigen zu helfen (Apg 2,45; 4,36.37; 1Joh 3,17).
Wahre Jesusliebe ist die wirkungsvollste Evangeliumsverkündigung. Die Liebe zueinander überzeugt die Weit mehr als Worte. Daran erkennt sie, wem wir angehören. „Dem, der selbst die Liebe ist und in die Welt kam, uns zu retten.“ Das größte Hindernis für das Evangelium ist Bruderstreit. Redest du noch lieblos gegen deine Mitgläubigen, dann sündigst du und hinderst den Lauf des Evangeliums. Dadurch lädst du eine schwere Verantwortung auf dich. Fange an, das Leben Jesu zu studieren, und lies oft 1Kor 13, dann wird es nie in deinem Leben an der echten wahren Liebe fehlen.