Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Chr 4,10 - Das Gebet des Jabez1Chr 4,10 - Das Gebet des Jabez
Kurz aber inhaltsreich ist die Beschreibung dieses Mannes. Nur 2 Verse reden von ihm, aber Gott legt in wenige Worte mehr, mit Menschen in große Bände. Von Henoch sagt die Bibel: „Henoch wandelte mit Gott“, damit war alles gesagt. Drei Dinge werden uns bei Jabez hervorgehoben.
Sein Name Jabez (Schmerzenskind). Sein Ansehen, er war geehrter als seine Brüder und daß er ein erhörlicher Beter war. Wenden wir uns kurz zu seinem Gebet und dessen Erhörung.
1. Jabez rechte Zuflucht. Jabez rief den Gott Israels an. Viele Namen hat unser Gott und von Verschiedenen ist er mit verschiedenen Namen angerufen. Als der Gott Jakobs, Ps 46. Als Gott Zebaoth, Ps 80,8. Als der Allerhöchste, Ps 57,3. Als der Allmächtige, Ps 91,1 etc. Jabez ruft ihn an als den Gott Israels, denn er wußte:
a) Was Gott für Israel getan hatte. Er dachte an den mächtigen Arm Gottes, der Israel aus Ägypten geführt, sie in der Wüste versorgte und bewahrt hatte. Kurz die Geschichte der Segnungen seines Volkes war ihm bekannt, Ps 107. Er wußte, wie ein Moses in allen Anliegen diesen Gott anrief und erhört wurde. Wie gesegnet ist ein Volk, das einen solchen Gott hat, 5. Mose 33,29. Unsre Zuflucht ist der Vater unsers Herrn Jesu Christi, Eph 3,14. Ihm dürfen wir uns kindlich nahen.
b) Was dieser Gott Israel war, 2. Mose 19,4; Jer 31,3. Er war ihnen Helfer, Arzt, Befreier, Retter etc.. Zu diesem Volke gehörte Jabez, darum durfte er auch ihn als seinen Gott anrufen. Jabez wußte noch mehr, er wußte
c) daß dieser Gott im Bunde mit ihnen stand, 3. Mose 26,12. Den Allmächtigen als Bundesgenossen haben, sagt alles. Dieser hat nicht nur Israel, sondern auch uns verheißen, uns nicht zu verlassen, 1. Mose 28,15; 5. Mose 31,6; Heb 13,5-6. Wie köstlich wenn wir in jeder Lage die rechte Zuflucht wissen.
2. Seine Bitte. Vier Dinge brachte Jabez vor seinen Gott, er bat:
a) um einen Segen. Er betrachtete Gott als die Quelle aller Segnungen, denn von ihm kommen Vergebung, Friede, Freude, Gesundheit, sowie alle Güter des Leibes und der Seele. Wie Jakob bat auch er um einen Segen. 1. Mose 32,26. Um Segnungen müssen wir bitten, um angetan zu sein Eph 3,16-21. Jakob wußte was für ein trauriges Beispiel er vor den Segnungen war und drum läßt er Gott nicht bis er einen Segen erlangt hat. Wir müssen erst Segen empfangen, dann können wir ein Segen sein, 1. Mose 12,1-3. Jabez trachtete nach dem, was uns allen das Wichtigste sein sollte, nach göttlichen Segnungen. Wo wir um diese zuerst bitten, wie dies hier Jabez tat, so wird es uns wie ihm und wie Salomo ergehen, daß Gott dazu auch das andre gibt. 1Kön 5,11+12. Jabez war geehrter als seine Brüder, die beste Ehre ist die, die wir aus der Gemeinschaft mit Gott erhalten.
b) um Ausbreitung. Israel hatte wohl das Land Kanaan eingenommen, aber es war noch viel Land einzunehmen. Jabez wünschte sich auszudehnen, denn Gott hatte Israel das Land verheißen, Jos 1,2-4. Wie der Glaubensmann Kaleb, wollte er mehr von der Verheißung, Jos 14. Glaubensmänner breiten sich aus. Wir dürfen, ja sollen uns ausbreiten, d. h. Annehmen an Gnade, Weisheit und besonders im Werke Gottes, 1Kor 15,57, aber auch an geistlichen Gaben, 1Kor 12.
c) um göttliche Leitung. Gottes Hand soll mit ihm sein. Er will seinen Weg sicher gehen. Der Psalmist bat oft darum, Ps 27,11; 31,4; 32,8; 43; 3; 73,24. Um göttliche Leitung bitten wohl meistens solche, die gelernt haben nicht auf Fleisch zu vertrauen, 2Kor 1,9; Phil 3,3. Segnungen kommen aus der durchgrabnen Hand Lk 24,50, und von dieser Hand wünscht Jabez geführt zu werden. Wer von ihm geführt werden will, erklärt sich damit bereit auf eigne Wege zu verzichten.
d) um Gottes Bewahrung. Gott sollte alles Übel von ihm fern halten. Satan und Welt umgeben den Gläubigen, darum lehrte der Herr schon seine Jünger beten: „Erlöse uns von dem Bösen“. Jabez fürchtete die Sünde; er wußte was sie in Israel angerichtet hat und bittet um Bewahrung. Die Bibel sagt in Bezug auf die Bewahrung der Gläubigen: daß sie durch Glauben bewahrt werden, 1Pet 1,5, daß Gott selbst sie bewahrt, Phil 4,7; 2Thes 3,3, daß sie sich selbst bewahren sollen, 1Tim 6,20; 1Joh 5,18 sie meiden die Sünde und deren Stätte, 1. Mose 39,12.
3. Seine Erhörung. Gott lies kommen was Jabez erbeten hatte. Er empfing persönlich Segen, er breitete sich aus, er fühlte des Herrn führende Hand und dessen Bewahrung. Alles worum er bat, erhielt er. Viele erhalten nichts, weil sie nicht beten Jak 1,7. Gehe in die Kammer und bete, die gleiche Quelle die Jabez floß, fließt auch dir. Viele wissen nichts von Erhörung, weil sie nicht ernstlich bitten oder weil sie übel bitten Jak 4,3. So laßt uns hinzutreten 1. mit wahrhaftigem Herzen, 2. in voller Gewißheit des Glaubens, 3. die Herzen besprengt, 4. gereinigt vom bösen Gewissen, Heb 10,22.