Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 28,6 - An einem leeren GrabMt 28,6 - An einem leeren Grab
„Komm und sieh“, sagte einst Philippus zu Nathanael. Und siehe, die Annahme dieser Einladung führte ihn zur größten Erkenntnis, Joh 1,46 ff. „Kommet her und sehet“ sagt hier der Engel zu den Frauen, die zur Gruft gekommen waren. Und was sahen sie? Nicht nur ein leeres Grab, sondern auch den Auferstandenen.
Höchst erschrocken waren die Frauen vom Anblick des Engels. Sie waren gegangen, den gestorbenen Jesus zu ehren, Vers 1, und siehe, sie fanden einen Engel. Aber die Frauen mußten wissen, daß die Engel oft die Diener des Herrn waren während Seines Erdenlebens. Seine Empfängnis, Seine Geburt, Seine Flucht nach Ägypten standen unter der Bedienung der Engel. Die Aufmerksamkeit der Engel, der Freunde Jesu, ja sogar die der Feinde, Mt 28,11-15, zeigt uns die Größe des Auferstandenen.
1. Wer ist dieser Auferstandene?
Wunderbares redet die Schrift von Ihm. Der Engel nennt Ihn hier „der Herr“. Obwohl Er Fleisch und Blut angenommen wie wir, ja, niedriger als die Engel war und bis zum Kreuzestode hinabstieg, so ist Er doch der Herr.
Petrus nennt Ihn „den Herrn“, Apg 2,36; 10,36.
Paulus nennt Ihn den Herrn vom Himmel, 1Kor 2,8; Römer 10,12; 1Kor 15,47.
Johannes preist Ihn als den Herrn der Herren, Off 17,14.
Propheten und Könige erspähten in ihm den einzig Begehrenswerten, Lk 10,24; Heb 11,13; Joh 8,56; Eph 3,5; Jer 23,6; Lk 2,30.
Der Vater erhob Ihn auf Seinen Thron, Heb 1,8-12: Ps 110.
2. Was lehrt uns die Städte, zu deren Besichtigung der Engel einlud?
Rein äußerlich muß sie schön gewesen sein, ein neues Grab (Gruft) in eines reichen Park, in Frühlingsschmuck.
Sie war für Jesus keine bleibende Stätte, Ps 16,10; Apg 2,27. Nun ist sie es auch nicht mehr für den Gläubigen, 1Thes 4,16.
Sie war nicht mehr die Stätte des Todes und der Schrecken.
Der Tod gibt Furcht, Heb 2,15. Der Engel sagt „Fürchtet euch nicht“.
Sie war die Stätte des Lebens. Weil ich lebe, sollt auch ihr leben“.
Sie war eine Stätte der Hoffnung. Hätten die Emmausjünger gesehen, was hier die Frauen sahen, dann hätten sie nicht mehr niedergeschlagen sein können, Lk 24,17 und 21.
Sie war eine Stätte, die die Prophetie bestätigte, Jes 53,9. Mit dem großen Stein, den sie vors Grab rollten und versiegelten, sowie ihrer Wache, haben sie ein lebendiges Zeugnis für die Wahrheit gegeben, Mt 27,65; 28,4+11.
Sie war eine Stätte Seiner Macht und Herrlichkeit. Ein Engel rollte den Stein weg. Die Hüter waren wie tot, Mt 28,4. Viele Tote standen mit auf und erschienen vielen in der Heiligen Stadt. Diese Stätte ist eine Bestätigung der Wahrheit Seiner eigenen Lehre, Joh 2,18-21; Mt 12,40; 16; 21; 17,23. Schauen auch wir erneuert im Glauben hinein, und verkündigen wir wie die Apostel mit großer Macht Seine Auferstehung, Apg 4,33!
3. Was ist das Ergebnis dieser Auferstehung?
Hier stehen wir vor vielen vollendeten Tatsachen.
a) Das bezahlte Lösegeld ist angenommen, 1Pet 1,18-21. Unser besserer Bürge hat volle Sühne geleistet, Heb 7,22.
b) Unser Heil ist sicher, die Auferstehung beweist es. Römer 4,25.
c) Gott hat sein Werk angenommen und damit auch uns, denn wir sind in Ihm, Apg 2,32-33.
d) Wir verstehen, daß alle Schrift von Gott ist, denn wenn das Unwahrscheinlichste erfüllt wurde, so sind auch alle Verheißungen Ja und Amen, Lk 24,27.
Der traurige Sünder darf nun mutig kommen und glauben, daß dieser Auferstandene mächtig ist, zu retten, Heb 7,25.
Der Zweifler darf kommen und jeden und mit Thomas ihn fortan seinen Gott und Herrn nennen, Joh 20,28.
Der arme Gebundene darf kommen und glauben, daß die Ketten des Todes gesprengt und auch die der Sünde zerrissen sind, 1Joh 3,8b; Kol 1,13. Laßt uns gehen, wie die Frauen und sehen, was geschehen ist und mit ihnen unseren Auferstandenen anbeten, (Mt 28,9a) und als Zeugen Seiner Auferstehung bezeugen: Er lebt und ihr sollt auch leben (Joh 14,19).