Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 26,32 - Ich will vor euch hergehenMt 26,32 - Ich will vor euch hergehen
Welch große Verheißung gab der scheidende Herr den Seinen. Ein Wort über Tod und Grab hinaus, eine Verheißung Seiner Auferstehung. Nicht nur Menschen sondern Engel hörten und erfreute sie, denn ein Engel wiederholte sie am Grabe, Kap. 28, 7. Diese große Verheißung war nicht nur Gegenstand herrlichen Erlebnisses der Jünger in Galiläa, sondern ist es uns allen noch heute. Ist Er doch um unsrer Sünde willen gestorben, um unsrer Rechtfertigung wegen auferweckt, Römer 4,25. Für uns lebt und bittet Er, Heb 7,25, und für uns wird Er wiederkommen, Joh 14,3. Wie überreich ist Seine Gnade und Liebe zu uns. Ein so großer, herrlicher Herr gibt uns die Verheißung: „Ich will vor euch hergehen“. Denken wir etwas über diese Tatsache nach.
1. Wem gilt diese Verheißung? a) Den Jüngern. Jesus sprach dieses Wort nach dem Abendmahl, kurz vor Seinem Scheiden von ihnen, zu jener Stunde, da ihr Herz erschrecken wollte, Joh 14,1. An die, die alles verlassen hatten und nun verlassen zu sein schienen. An Seine Schüler, die gekommen waren, Worte ewigen Lebens von ihm zu lernen, aber ihr Lehrer ließ sie nicht im Ungewissen, selbst nicht in den dunkelsten Stunden, die bald folgen sollten, für diese gab Er ihnen diese große Verheißung. Er lag dann im Grabe, aber die Verheißung sollte ihre Leuchte und Gewißheit sein. b) Allen Gläubigen. Schon im Alten Bunde zog der Herr vor den Seinen her, 2. Mose 13,21. Alle, die aus Ägypten ausgezogen waren und nun einen unbekannten, ja unsichern Weg gingen, durften Glaubenschritte, gewisse Tritte tun durchs rote Meer und hinein in die öde Wüste. Es sollte ihnen genügen, daß Er vor ihnen her ging. Gehören wir zu Seinem Volke, so braucht uns vor keinem Weg, sei er so schwer ‑grauen, wir haben die Verheißung: Ich will vor euch hergehen, Mt 28,20. Heb 13,5-6.
2. Was schließt die Verheißung in sich? a) Gottes Gegenwart. Jesu Gegenwart entbehrten seine Jünger
während der 3 Tage im Grabe, aber gerade dann sollte ihnen Sein Wort
sein, was ihnen Seine Person bis dahin war. Beim Volke Israel bekundete
sich diese Gegenwart in einem sichtbaren Zeichen in der Wolken- und
Feuersäule. Die Wolke war des Volkes reicher Trost inmitten der
trostlosen Wüste. Wie Israel aufgefordert wurde auf die Wolke zu sehen,
so winkt auch uns solch ein Aufblicken: „Siehe!“ Siehe, wen? Ich bin bei
Euch alle Tage. Also derselbe, der dort in der Wolke war. Wie groß und
alles überwindend ist das Bewußtsein Seiner Gegenwart. b) Gottes Schutz. Die Jünger dachten nicht an die große
Verheißung, darum versteckten sie sich, Joh 20,19. Aber wie ganz
anders, als sie an die Verheißung völlig glaubten, da gab es Keine
Furcht mehr, da war Er ihr Schutz. Unter Israel war die Säule, das
Zeichen her göttlichen Gegenwart, ihr Schutz vor der Hitze des Tages und
der Kälte der Nacht, ja mehr vor den Angriffen der Feinde,
3. Wozu Verpflichtet uns diese Verheißung? a) Zum Vertrauen. Nur dann allein hat die Verheißung ihren bleibenden Wert, wenn mir ihr völlig vertrauen. Machen wir's nicht wie Israel, das trotz der Wolke mißtraute und murrte und die schweren Folgen des Unglaubens davon trug, 1Kor 10,5. Gott kann nicht Lügen, darum bleibt nur eins, ihm zu vertrauen, daß Er tut, was Er verheißen hat. b) Zum kindlichen Gehorsam. Wohl führte Gott Sein Volk auf Umwegen zum ersehnten Ziele, 2. Mose 13,17, aber sie erlebten Wunder in Ägypten, die herrliche Erlösung durch das Blut, 2. Mose 12, hätten sie zum kindlichen Gehorsam führen sollen. Soldaten müssen ihrem Führer trauen und folgen, sonst gibt's Niederlagen. Gehorsam sein wie Paulus, auch wenn wir Bande und Trübsale sehen, Apg 20,22. Er schickt uns keinen Weg auf dem Er nicht erfüllt: „Siehe, ich werde vor euch hergehen“. Sein göttlicher Plan über uns ist uns bekannt, (Eph 2,10, und wir vertrauen und folgen kindlich. (3.1