Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 15,9 - UnvergleichlicheL iebeJoh 15,9 - UnvergleichlicheL iebe
In den vorhergehenden Versen zeigt der Herr durch das Bild vom Weinstock und seinen Reben die innige Verbindung zwischen ihm und den Seinen, aber auch unsere Abhängigkeit von ihm in Vers 5 und die herrlichen Folgen dieser Abhängigkeit, nämlich, daß wir dadurch viel Frucht bringen und den Vater verherrlichen. Im 8. Vers zeigt Er bann den Weg zu diesen Segnungen, das Gebet. Daran anschließend folgt dann unser inhaltsreiches Wort, das geradezu überwältigend ist. Wir sehen darin:
I. Eine liebevolle Erklärung. „Ich habe euch lieb“. Nichts ist wohltuender, als wahre Liebe. Wenn wir dies nun schon im Umgang mit den Menschen immer wieder erfahren, was erst müssen wir empfinden, wenn der Herr uns Seine Liebe zusichert. Er gibt uns aber auch zahlreiche Beweise Seiner Liebe.
a) Schon Sein Name verbürgt uns diese Liebe, Mt 1,21 (Seligmacher, Retter). Als der Herr Fleisch wurde, hat Er sich uns dadurch in Gnade und Wahrheit geoffenbart, Johannes 1,14.
b) Die Evangelien sind volle Beweise dieser Liebe. Da steht an der SpitzeSein erbarmen zu den Leidenden und zu den verachteten Sündern, Apg 10,38.
c) Sein Gehorsam bildet den Höhepunkt dieser Liebe, Phil 2,8. Er erfüllte das ganze Gesetz und wurde ein Fluch für uns, Gal 3,13. Er ging für uns ins Gericht und bezahlte die Schuld. d) Seine Liebe erwarb uns die höchsten Güter: Vergebung, Frieden, Freude, die Gerechtigkeit Gottes, ewiges Leben und die kommende Herrlichkeit, in ihren Besitz uns Seine baldige Wiederkunft bringen wird, Joh 14,3; 17,24; 1Kor 2,9.
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Einen lehrreichen Vergleich. „Wie der Vater mich geliebt hat, so liebe ich euch“. Wie liebte Ihn der Vater? Beachten wir dabei:
a) Das Alter dieser Liehe. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, 1. Mose 1,1, aber Seinen Sohn liebte Er vor Grundlegung der Welt, Joh 17,24. Nach Spr 8,23-31 (Elbf. Übers.), war Er damals Schoßkind beim Vater. Wie erhaben, daß wir glauben dürfen, daß wie der Vater den Sohn liebt, uns der Sohn liebt. So sind wir in einem gewissen Sinne Schoßkind bei ihm, Jer 31,3; Eph 1,4. Wir schätzen alte Freundschaft, hier ist eine, die an Alter die Welt übertrifft und dazu noch lückenlos ist.
b) Der Grund der Vaterliebe. Jesus ist Gottes Ebenbild, Heb 1,3; Kol 1,15. Jesus liebt uns, weil wir dem inneren Menschen nach, Sein Bild tragen, Kol 3,10, und Seine Gesinnung und Seine Gedanken verwirklichen, Tit 2,14; Joh 14,21-23. Wir sind Teilhaber Seiner Natur, 2. Petrus 1,4. c) Die Größe der Vaterliebe, Jes 42,1 ; Mt 3,17, So sind auch wir angenehm gemacht in dem Geliebten, Eph 1,6. Der ganze Reichtum Seiner Liebe steht uns offen, Eph 3,18-19. d) Der Beweis der Vaterliebe, Joh 16,32; 11,42; .3, 35. Ganz ähnlich liebt Jesus uns. In Liebe weilt Er allezeit bei uns, Mt 28,20. Er erhört auch unsere Bitten, 1Joh 3,22. Er hat uns Seinen Geist gegeben, 1Joh 4,13, und uns zu Seinen Miterben gemacht, 1Kor 3,22; Römer 8,17. e) Der Lohn der Vaterliebe, Phil 2,9-11. Er empfing den höchsten Namen und die größte Ehre, und hat Ihn aus den Toten auferweckt, und zu Seiner Rechten gesetzt, Heb 1,3; 13,20. Ebenso hat Jesus uns geliebt, Off 1,5, und uns einen neuen Namen gegeben, Off 3,12, und dereinst erhebt Er uns auf Seinen Thron, Off 3,21.
3. Eine Ermahnung „Bleibet in meiner Liebe“. Nichts konnte den Sohn aus der Liebe des Vaters bringen. Uns aber soll auch nichts aus Seiner Liebe bringen. Der Herr will sagen: Betrachte meine Liebe als dein Lebenselement, pflege sie, wie der Gärtner die Blumen, und beweise sie durch ein hingegebenes Leben, dadurch, daß du von dieser Liebe zeugst. So wie Er die Liebe Gottes auf uns übertragen hat, sollen wir sie wieder auf andere übertragen. Darum sagt der Apostel: Seid Nachahmer Gottes, (Eph 5,1. Wie aber? Indem wir als Kinder der Liebe in Liebe (Eph 5,2), und als Kinder des Lichts im Lichte wandeln, Eph 5,8.