Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 1,17 ‑20 - Der schönste BerufMk 1,17 ‑20 - Der schönste Beruf
Den verleiht allein Jesus, er heißt „Menschenfischer“. Der Dienst des
Vorläufers war durch seinen Märtyrertod beendet, und der Herr selbst
trat auf den Plan. Sein Dienst, Seine Zeichen und Wunder sowie die
zahllosen Heilungen zogen die Massen zu Ihm. Das von Johannes
vorbereitete Feld war weiß zur Ernte. So bedurfte der Herr der
Mitarbeiter und berief vier Jünger: Petrus, Andreas, Jakobus und
Johannes. Das war nicht die erste Begegnung dieser vier mit Jesus. Diese
hatten sie nach Johannes 1,29-37 gemacht, als sie Ihn als das Lamm
Gottes erkannten und Ihm nachfolgten. Dort hörten sie den Ruf des
Evangeliums. Hier aber rief Er sie in Seinen Dienst. Zum Evangelium ruft
der Herr alle (Joh 3,16), aber nicht alle zu besonderen Diensten wie
Evangelisten, Hirten und Lehrer. Dafür hat Er etliche bestimmt (
Der göttliche Ruf. Der Herr, der Arbeitgeber, beruft selbst Seine Diener. Die, die nur von Menschen berufen sind, wie z. B. Markus es anfänglich war, versagen (vgl. Apg 13,5 mit Vers 13 und 15, 38), selbst wenn Apostel sie rufen. Zahlreich ist heute das Heer der Mietlinge. Von den Aposteln war keiner von sich aus gefolgt. Alle waren vom Meister berufen (Gal 1,1).
Wo erging der Ruf Jesu an die Jünger? Am See, bei der Arbeit. Der Herr kann nur Menschen brauchen, die sich in ihrem irdischen Beruf als fleißig und tüchtig erweisen, für die oft der göttliche Ruf große Verzichte bedeutet (Phil 3,2). Die Jünger waren zu allem bereit und gingen mit dem Herrn ins Ungewisse (Mt 8,20). Wir haben allerlei Beispiele von Männern, die der Herr von ihrer Arbeit weg in Seinen Dienst rief (2. M. 2; Ri 6; 1Sam 16).
An wen der Ruf erging. An ungelehrte Leute (
Des Herrn Prüfung. Jesus befahl den Jüngern: „Folget mir nach.“ Das war ein deutlicher Ruf, der die Drangabe ihres Berufes zur Folge hatte (Lk 5,11.28). Hier galt es, wie einst bei ihrem Stammvater Abraham, alles zu verlassen (1. DL 12). Beruf und Heim aufgeben und ins Ungewisse zu gehen, erfordert großen Glauben in die Treue Dessen, Der uns berufen hat (1Kor 1 9; 1Thes 5,24). Der Herr wies die Jünger auf kommende Gefahren hin, auf Verfolgungen, Not und Tod. Petrus hatte eine Familie. Wer sorgt für sie? (Mk 1,30). Die Jünger bestanden die Prüfung (Mt 19,27).
Ihre sofortige Bereitschaft. Alsbald verließen die Jünger ihren Beruf, ihr Vaterhaus, und folgten dem Herrn nach (Lk 5,11.28).
Ihre Ausrüstung. Ich will euch zu Menschenfischern
machen. Sie mußten nur von Ihm lernen, Seinem Beispiel folgen. Sie sahen
wie Jesus Menschen fischte bei Tag und Nacht, auf der Straße (
Ihre ersten Erfahrungen. Der Herr zog mit den Jüngern durch Stadt und Land, lehrte in Synagogen, und sie sahen Seine Wohltaten, Seine Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft auf Schritt und Tritt (Apg 10,38). Sie hörten beides, Seinen Ruf zur Buße und Worte des Trostes. Sie sahen auch die Gefahren, deren ihr Meister ausgesetzt war, wie man Ihn töten wollte (Lk 4,29). Sie sahen die Scharen von Geheilten, von Krankheiten aller Art, selbst Totenauferweckungen. Sie sahen, wie viele plötzlich gesund wurden. Auch sahen sie etliche, die glaubten. Sie beobachteten die stillen Stunden des Herrn wie Er das Alleinsein mit dem Vater liebte und baten Ihn um Anleitung im Gebet (Lk 11,1). Sie wünschten von Seiner Sanftmut und Demut zu lernen, einander zu dienen, wie Er es getan hatte. Das war zunächst ihr Seminar. Bald kam der Tag, da Jesus auch sie aussandte, ihnen Vollmachten erteilte zu heilen, zu dienen und das Wort zu verkündigen (Mt 10,51). So studierten sie das Leben Jesu und ahmten es nach. Wer heute dem Herrn dienen will, studiere als erstes das Leben und Wirken Jesu, Sein Vorbild, dann wird der Dienst gesegnet sein, und der Menschenfischer wird dereinst mit vollem Netz heimkehren (Ps 126,6).