Schriften von Georg R. Brinke
Betrachtungen überdas Kreuz von Golgatha
Jes 53,10-12 - Die Frucht des Kreuzes
Er wird Samen habenEr wird Samen haben
Dieser Same war Ihm verheißen für „nach der Mühsal Seiner Seele“. Diese Mühsal war von Bethlehem bis Golgatha; anschließend aber folgte der große Lohn. Die vielen Seelen sind Sein Schmerzenslohn. Wie überall, so war auch hier der Anfang unscheinbar und unbedeutend. Bald aber sehen wir die große Vermehrung des Weizenkorns. Durchgehen wir in kurzen Hauptzügen den Samen, der Ihm als Beute gegeben werden soll. Wir sehen:
1. Einzelpersonen. Als erste Frucht der Leiden Christi wird der Schächer genannt. Seine Geschichte ist uns wohl bekannt und bedarf hier keiner Erläuterung. In größter körperlicher Qual empfand dieser große Sünder auch heftige Gewissensqualen, aus denen heraus er sich zum Herrn wandte und Rettung erfuhr. Groß muß des Herrn Freude über diese erste Beute gewesen sein! Achtlos mag die Welt vorübergehen, der Herr aber sieht den Schächer als erste Frucht an.
2. Die Menge an Pfingsten. Ehe der Herrin den Himmel
gefahren ist, hat Er den Jüngern den Heiligen Geist verheißen (
3. Die Menge aus den Nationen. Petrus wurde bald in das Haus des Kornelius gerufen, um die ersten aus den Nationen als Beute zum Herrn zu führen. Diesen Erstlingen aua den Nationen sollten künftig große Scharen folgen. Erst sehen wir Paulus und seine Mitarbeiter, und ihnen folgen während all den Jahrhunderten treue Boten aus allen Völkern, um die Gemeinde zu sammeln. Bis heute sieht der Herr immer wieder neue Erlöste zu dieser Beute hinzukommen. Bald wird das Einsammeln vorüber sein; denn wenn die Vollzahl aus den Nationen eingegangen sein wird, dann wird der Herr kommen. Beim Einzug der Gemeinde droben wird es Ihn nicht reuen, einen so hohen Preis bezahlt zu haben.
4. Die Erstlingsschar aus Israel. Nach der Entrückung der Gemeinde wird sich der Herr eine Zeugenschar aus Israel erwählen, die während der Drangsalszeit das Evangelium des Reiches verkündigen wird. Ihre nähere Beschreibung steht in den Kapiteln 7 und 14 der Offenbarung; sie werden dort «Knechte Gottes» genannt, und ihr Erfolg wird groß sein trotz allen Hindernissen des Antichristen.
5. Die unzählbaren Scharen der Trübsalszeit. Das Zeugnis der ebengenannten Knechte Gottes aus Israel wird reiche Früchte tragen. Sie werden die Menge, die der Herr als Beute haben soll, sehr vermehren. Johannen nennt sie eine große Schar aus allen Völkern und hebt hervor, daß sie als Märtyrer ihr. Leben für den Herrn gelassen haben. Jubilierend stehen sie in weißen Gewändern und mit Palmen in ihren Händen um den Thron. Welch eine reiche Beute!
6. Die Wiedergeburt des Volkes Israel. Paulus sagt, daß ganz Israel gerettet werden wird. Dies wird geschehen bei dem zweiten Kommen Christi in Herrlichkeit, wenn Israel den erkennen wird, den es durchstochen hat und umkehren wird und seinem König huldigen. Israels wegen war der Herr zunächst in die Welt gekommen, aber es hatte seinen König verworfen. Jetzt aber liegt es als eine reiche Beute ergeben zu Seinen Füssen, um fortan seine Bestimmung, nämlich „ein Königreich von Priestern“ zu sein, zu erfüllen. Israel wird dann das große Missionsvolk Gottes sein, und in jener Zeit werden alle Nationen zu Jüngern gemacht. Weltmission heute zu unternehmen, wäre ein Fehlschlag. Nicht in diesem, aber im kommenden Zeitalter werden ganze Nationen den Herrn annehmen, und dies führt uns zur letzten großen Beuteschar, die der Herr haben wird.
7. Die Bekehrung der Völker. Die Nationen sind dem Herrn zum Eigentum verheißen. Diese werden Ihn im Tausendjährigen Reich erkennen. Wie töricht, in unserer Zeit die ganze Welt christianisieren zu wollen; das liegt gar nicht in des Herrn Plan, wird darum auch nie gelingen. Im Millennium aber wird sich jedes Knie vor Ihm beugen.