Satan
Eine kurze Abhandlung über Satan zu bringen, ist nicht so einfach, wie es im ersten Augenblick scheint. Vor allem muss sich jeder Redner oder Schreiber darüber klar sein, dass er deshalb ganz besonderen Angriffen Satans ausgesetzt ist; denn er liebt es nicht, dass man ihn so kennt, wie ihn die Schrift darstellt.
Eine der geschmähtesten Persönlichkeiten im ganzen Universum ist Satan. Beweise dafür sind die hässlichen Bilder und Karikaturen mit Hörnern, Pferdefüßen und langem Schwanz. Lassen wir ab von diesen mittelalterlichen Überlieferungen; denn sie sind zugleich eine Entwürdigung seiner so großen Macht und eine Missachtung der Schrift. Menschen, die Satan lästern, sollten Jud 8-10 lesen. Selbst nicht einmal der Herr hat Satan gelästert. Einen mächtigen Gegner gering einzuschätzen ist töricht, es führt zur Unwachsamkeit und zu den furchtbarsten Niederlagen mit oft nie gutzumachenden Folgen. Eine aufklärende Abhandlung über Satan kann deshalb nur von Nutzen sein und wird zu größerer Vorsicht und Wachsamkeit führen.
Die rechte Einstellung zu Satan. Der Erzengel Michael gibt uns diesbezüglich ein treffliches Vorbild. Michael stritt mit Satan über den Leib Moses; da aber Satan offenbar in seiner Art und Redekunst sehr gewandt war, wagte Michael es nicht, ein lästerndes Urteil über Satan zu fällen, sondern sagte schlicht: „Der Herr schelte dich, Satan“ Der hohe Respekt, den hier Michael (der in der Schrift allein Erzengel genannt wird) Satan zollt, sollte allen frivolen Rednern über die mächtige Gestalt Satans zur Belehrung dienen. Man kann nur Untergebene schelten, Michael aber überließ das dein Herrn. Und wie vielmehr sollten wir das tun! Michaels Verhalten zeigt uns also klar die Größe Satans, dieses einstigen Engelsfürsten.
Im Brief Judas, Vers 4, musste der Schreiber darüber klagen, dass die, die Lehrer sein wollen, Gewalten verächtlich machen. Es dürfte hier zunächst an das Verächtlichmachen Satans gedacht sein. Das geschieht nicht allein viel über Satan, sondern besonders viel über Obrigkeiten. Gewalten und besonders Obrigkeiten zu schelten ist nie Sache der Gläubigen, die das Wort kennen wollen. Wer Obrigkeiten schmäht und verächtlich macht, selbst wenn sie zum Nachteil der Untertanen handelten, widersetzt sich der Ordnung Gottes. Paulus hat durch den Heiligen Geist den Befehl erlassen, Obrigkeiten untertänig zu sein, weil es keine Obrigkeit gibt, die nicht von Gott verordnet ist. Wenn Paulus dies von jener grausamen Regierung eines Nero schrieb, unter welcher er selbst den Märtyrertod fand, so ist der Befehl gewiss für alle Zeiten geltend. Gläubige sollen für die Obrigkeiten beten. Die, die immer schimpfen und kritisieren, sind bestimmt gerade die, die nie oder nur höchst selten für Obrigkeiten fürbittend eintreten.
Ist Satan eine Person oder nur ein bloßer Einfluss? Viele leugnen das Dasein Satans und reden von ihm nur als von einem bösen Einfluss. Sie meinen, an einen Teufel zu glauben, sei bloßer Aberglaube. Er ist beides, „Person“ und „sündhafter Einfluss“, von ihr ausgehend. Satan hat seine hellste Freude daran, nicht entdeckt zu sein, und es ist ihm leicht, Schlingen und Fallen zu legen. Vieles was die Schrift über Satan sagt, kann nur von einer „Person“ gesagt werden. Es werden Satan allerlei Handlungen zugeschrieben, z. B. versuchte Satan die Menschen, ja sogar den Herrn selbst. Und Jesus antwortete mit dem Wort: „Hebe dich von mir, Satan.“ In jenem Bericht wird Satan höchst bezeichnend der „Versucher“ genannt (Mt 4,3). Die Schrift warnt Gläubige vor diesem Versucher (1Kor 7,5; 1Thes 3,5). Ein weiterer Beweis, dass er eine Person und nicht ein bloßer Einfluss ist, ist, dass er Heilige verklagt (Off 12,10). Verklagen kann auch nur eine Person und nicht ein Einfluss. In Off 12,7 sehen wir sogar, dass Satan Krieg führt, sicherlich kann dies nur von einer Person gesagt werden. Satan ist ein Mächtiger, ja der Fürst dieser Welt und der Anführer der Satansengel. Folgende Stellen zeigen uns sein Dasein (Mt 13,19.31; Joh 13,2; Apg 5,8; Eph 6,11).
Satans große Macht. Sie sei hier nur einleitend
gestreift. Obwohl Satan gefallen ist und am Kreuz auf Golgatha gerichtet
wurde (Joh 12,31; 16,11; Kol 2,15), so hat er doch bis dahin weder
an Stellung noch Macht in dieser Welt verloren. Seine allgewaltige Macht
ist von uns Menschen wohl kaum recht zu erfassen. Er hat Macht über die
Reiche der Welt, die ihm übergeben sind( Lk 4,6). Er hat auch die
Macht des Todes (Heb 2,14) und übt sie noch aus, obwohl sie an den
Herrn übergegangen ist (Off 1,18). Wir sehen, dass er auch selbst
über die Heiligen Macht hat; das zeigt die Geschichte Hiobs, als Satan
sogar den Leib Hiobs antasten durfte (Hiob 2,7). Dieselbe Tatsache
sehen wir in der Geschichte der zwei Zeugen in Off 11. Satan vermag
die ganze Erde zu erschüttern (Jes 14,15-17). Er hat ferner sehr
Mächtige unter sich und wird der „Oberste der Teufel“ genannt (
Der Ursprung Satans
Das erstemal, da wir in der Schrift von Satan lesen (1. Mose 3),
tritt er in Verbindung mit der Schlange, als böses Wesen, auf. Doch dies
ist keineswegs der älteste Bericht über ihn. Andere Stellen zeigen,
woher dieses hohe Geisteswesen stammt. Es muss jedem denkenden
Bibelleser einleuchten, dass der heilige Gott niemals der Schöpfer des
Bösen sein kann. Wohl ist auch Satan von Gott geschaffen, aber nicht als
Satan, sondern als höchstes Geisteswesen. Erst durch Ungehorsam wurde er
zum Satan. Wie der Mensch anfänglich nicht böse war, sondern nach Gottes
Ebenbild geschaffen, aber durch Ungehorsam zum Sünder wurde (
Zwei beachtenswerte Bilder über Satans Herkunft.
Wir finden sie in Jes 14 und Hes 28 versinnbildlicht unter den Königen von Babel und Tyrus. Beschäftigen wir uns aber zunächst nur mit fies. 28. Der ganze Abschnitt zeigt, dass wir es bei diesem König von Tyrus mit einer weit größeren Person als mit einem irdischen König zu tun haben, nämlich mit Satan. Wie einst Daniel oder Johannes „vorausschauten“ und sahen, was bald geschehen werde, so blickten Jesaja und Hesekiel „zurück“ und sahen „Satan“ vor seinem Fall.
Hesekiel behandelt Ammon, Moab, Edom und Philistäa in einem Kapitel, während er in 3 Kapiteln über Tyrus schreibt. So bedeutend war Tyrus nicht! Es muss also eine andere Macht unter Tyrus zu verstehen sein. Tyrus, dessen König an Größe, Schönheit, Ruhm und Weisheit geradezu fabelhaft beschrieben wird, steht zwar im Vordergrund, im Hintergrund aber ist Satan zu sehen. Selbstverständlich ist zuerst jener Tyrer gemeint, der nach Josephus den Namen Ithobaal II. trug, der groß und reich war und vor allem so stolz, dass er göttliche Verehrung annahm. Sein Brüsten glich ganz dem des Nebukadnezar (Dan 4,30).
Was wird über diesen König von Tyrus gesagt? Es werden Dinge genannt, die nie von einem bloßen Menschen behauptet werden könnten. Allein in Vers 12 wird dreierlei hervorgehoben: 1. Dass er das große Summa Summarum alles Geschaffenen ist. 2. Dass er das größte Maß an Weisheit besitzt, also weiser ist als Salomo oder Daniel; aber bestimmt waren diese zwei Gottesmänner dem gottlosen Tyrerkönig an Verstand überlegen. 3. Dass er vollkommen an Schönheit ist. In Vers 13 wird außerdem in zehnfacher Weise sein kostbarer Schmuck beschrieben und alle Edelsteine, die in Off 21 in Verbindung mit dem himmlischen Jerusalem genannt werden, erwähnt. Beachten wir einige Einzelheiten und wir sehen:
Einen unvergleichlich schönen Entwurf (Vers 13). Du warst in Eden. Wann war der Tyrerkönig in Eden? Niemals! Es ist hier kaum das Eden in 1. Mose 2 gemeint, sondern jenes der Urschöpfung, in welchem Satan als Cherub seinen Sitz hatte. Dann folgt eine unvorstellbar reiche Beschreibung der Schönheit dieses Königs. Nur die Braut des Lammes kann ähnliche Herrlichkeit aufweisen. Dann werden die Kunstwerke seiner Tamburinen und Pfeifen hervorgehoben. Dem Rang nach wird er „schirmender Cherub“ genannt. Ein Cherub ist kein Mensch, also auch nicht der König von Tyrus. Außerdem wird seine Salbung betont (Vers 14 Elberfelder Übers.). Diese mächtige Gestalt war für sein hohes Amt von Gott gesalbt. Weiter wird gesagt, dass er auf Gottes heiligem Berge war. Berge sind des öfteren das Bild des Sitzes der göttlichen Regierung (2. Mose 4,27; Ps 2,6; 3,4; 43,3; 68,15; Jes 11,9). Demnach hatte Satan zu seiner Zeit einen besonderen Platz in der Regierung Gottes Er wandelte inmitten feuriger Steine, inmitten feuriger Gerechtigkeit eines heiligen und gerechten Gottes. „Du warst vollkommen in deinen Wegen.“ All das wird über diese geheimnisvolle Königsgestalt gesagt, aber niemals betrifft dies den Tyrerkönig, sondern Satan vor dem Fall. Wir begreifen nun, dass Michael, der diesen großen Fürsten kannte, ihn nicht zu lästern wagte.
Satan aber ist nur ein geschaffenes Wesen. Er ist niemals dem „Sohne“ gleich, noch von Ewigkeit her. Gottgleicheit hat nur der Sohn. Dagegen wurde Luzifer, wie alles andere, für und durch Christus geschaffen (Kol 1,16). Der Zeitpunkt des Entstehens Satans ist unbekannt. Luzifer und die ganze Engelwelt haben zweifellos vor der Schöpfung alles Materiellen bestanden. So wird unter allen geschaffenen himmlischen Wesen nur die Erschaffung Luzifers erwähnt, was wiederum auf seine besondere Größe hindeutet. Wenn aber ein Luzifer nur als Gottes Diener so herrlich war, was werden erst die sein, die die Schrift „Gottes Söhne“ nennt! Und diesen schönen Titel tragen die Menschen, die aus Gott geboren sind. Die Schrift sagt: „Ich will euch zu Söhnen und Töchtern Gottes machen.“ Möge dieses hohe Vorrecht, das wir haben, uns zu tiefer Anbetung führen und nicht, wie Luzifer, zur Überhebung.
Summa Summarum:
1. Satan ist ein geschaffenes Wesen (Hes 28,15)..
2. Er gehört in die Reihen der Cherubim
3. Er stand in nächster Umgebung Gottes und Seines Thrones.
4. Er war voller Weisheit.
5. Er war überaus herrlich und schön (Jes 14,12.17).
6. Er hatte sehr hohe Ämter, für die er von Gott gesalbt war und schließlich war er früher einmal in der Wahrheit.
Die Entstehung Satans und der Sünde
Woher kommt das Böse? Hat Gott den Teufel geschaffen? Hätte der allmächtige Gott Seine Geschöpfe nicht so schaffen können, dass sie nicht fallen können? Hätte Er nicht das Böse verhüten können? Der große Gott, allmächtig und zugleich allwissend, der alles im voraus gesehen hat, hätte bestimmt die Sünde verhüten und folglich Myriaden von Geschöpfen vor unsagbar großem Elend und ewigem Verderben schonen können. Solche und ähnliche Fragen sind zu allen Zeiten gestellt worden. Eins muss in der Einleitung gesagt werden, dass die Frage der Entstehung des Bösen unlösbar bleiben wird. Und doch wollen wir versuchen, uns mit dem Gegenstand zu beschäftigen und sehen, was die heilige Schrift darüber sagt.
Hat Gott den Teufel geschaffen? Da sagen wir von vornherein „Nein“ und wieder „Nein“! Wohl hat Gott ihn geschaffen als Luzifer, jenen großen und herrlichen Lichtsengel mit einem freien Willen aber niemals als Teufel. Wir sahen schon früher, dass Satan das höchste Wesen unter Gottes Geschöpfen war und selbst einen Thron hatte, der ihm aber offenbar zu unbedeutend war. So wurde der Gedanke in ihm wach, seinen Thron über den Thron Gottes zu erheben. Gott hätte aufgehört, Gott zu sein, wenn eines Seiner Geschöpfe über Ihm thronte. Aber, fragt jemand mit Recht, wo soll bei einem rein und gutgeschaffenen Wesen, ohne eine Versuchung von außen her, die Neigung zum Hochmut, zum Bösen herkommen? Und doch ist es Tatsache; die Sünde ist da. Und warum hat denn Gott Satan nicht sofort vernichtet, als Böses in ihm gefunden wurde, wenn ja doch sein Ende der Feuersee ist?
Alles in Gottes gewaltiger Schöpfung war so herrlich, wunderbar und groß, dass bei der Grundsteinlegung der Erde die Engelsfürsten jauchzten und Gott anbeteten. Alles wurde geschaffen, um Seine Geschöpfe zu erfreuen und ihnen Seine Liebe zu erzeigen. Und diesem stellte sich die Sünde entgegen. Gott kann also unmöglich das Böse gewollt haben und es wird uns auch nie gelingen, den Allwissenden zu ergründen. Satan ist darauf aus, dem Menschen ins Herz zu legen, dass Gott allein die Schuld an unserer Sünde und unserem Elend trägt und schuld ist, wenn Menschen verloren gehen. Wenn uns auch bei allen Fragen vieles unbegreiflich ist, so wissen wir doch folgendes ganz genau:
Gott ist Licht. In Ihm ist keinerlei Finsternis. Eher brächte die Sonne Finsternis hervor, als dass Gott das Böse gewollt hätte. Die Schrift sagt, dass unmöglich aus derselben Quelle süßes und bitteres Wasser fließen kann, darum kann auch Gott, „der Urquell alles Lebens“, unmöglich Sünde und Tod geschaffen haben. Gott kann niemals etwas anderes als Licht und Leben sein. Er ist der „Ewig Unveränderliche“, das ist der Felsengrund unseres Glaubens. Gott schuf Luzifer (den späteren Satan). Er schuf den Menschen, aber niemals einen Mörder oder Lügner. Aus Gottes Hand konnte nur Gutes kommen.
Gott i s t Liebe. Schon die herrliche Schöpfung verkündigt diese Tatsache. Gott benötigte keine Geschöpfe. Er hat vollkommen in sich selbst genug, aber Er schuf Wesen, um ihnen Seine große Liebe, Heiligkeit und Macht zu offenbaren. Dazu ist Gott so groß und unübertroffen selbstlos, dass Er keine Wesen schuf, die Ihm gezwungen folgten, sondern Er schuf sie mit einem freien Willen. Liebe muss ungebunden sein. Zuerst schuf Er die Engel, und es war ihnen freigestellt, ihren Schöpfer zu lieben und zu ehren, oder Ihm den Rücken zu kehren. Letzteres tat ein Teil aus ihnen, mit Luzifer an der Spitze. Gott schuf den Menschen mit einem freien Willen, und überließ es ihm, Ihn allein zu lieben und Ihm zu dienen, oder seinen eigenen Willen zu tun. Wenn es nun einige Seiner Geschöpfe vorgezogen haben, ungehorsam gegen den Schöpfer zu sein, ist dann der Schöpfer schuld daran?
Bedenken wir weiter was Gott die Sünde gekostet hat. Niemals kann Gott das Böse gewollt haben; denn Er ist der Hauptleidtragende. Gott hat wohl in Seiner Allwissenheit im voraus gewusst, was geschehen werde, konnte aber niemals der Urheber des Bösen sein. Schon nach Satans Sünde lesen wir den Klageton: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte“ (Jes 14,12). Und als später im Garten Eden die Stimme erscholl: „Adam, wo bist du?“, so war das unendlich viel mehr als eine bloße Frage. Tiefer Schmerz lag darin. Vergessen wir nicht, dass Adam ein „Sohn Gottes“ genannt wird (Lk 3,38), nach Gottes Ebenbild geschaffen. Gott schuf die Himmel und die Erde, pflanzte einen Garten in Eden, das Paradies. Alles war sehr gut und für den Menschen, den Gott so liebte und dessen Gemeinschaft Er begehrte. Alle Liebe, Zuneigung, Güte und Gunst Gottes floss dem Menschen unbegrenzt zu. Ist Gott zu tadeln, dass der Mensch auf die Stimme des Versuchers hörte? Und wenn schon die Sünde unserem Gott so große Schmerzen bereitet hat, was erst die Erlösung? Den geliebten Sohn in die Welt zu senden, kostete Gott mehr als alle Schöpfungen. Gott wusste, dass Sein geliebter Sohn von Menschen verworfen, jenen schmerzlichen Leidensweg über Gabbatha und Golgatha gehen musste, damit die Schrift erfüllet würde. Er kannte die Verbrechen der Überlieferer, den Spott eines Herodes, die Schmach vor Pilatus, den Hohn der Hohenpriester und der Ältesten in Israel, indem sie ihren Messias mit Geißeln schlagen und mit Dornen krönen würden.. Er wusste um jene Not im Garten Gethsemane, da Sein Schweiß wie große Blutstropfen wurde, die auf die Erde fielen, um das heiße Ringen mit dem Tode und um das innige Gebet: „Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch von mir, doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“. Ebenso kannte Gott den lauten Schrei vom Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ So verbietet uns jedes menschliche Denken, dass Gott das Böse gewollt haben soll. Die Sünde ist rein Gottes Zulassung. Gott sah sie längst und plante zu gleicher Zeit die Erlösung durch Christum. All das ist vor Grundlegung der Welt geschehen und ist uns ein großes Geheimnis.
Satans Namen vor seinem Fall
Wir haben bereits gesehen, dass Satan nicht nur ein bloßer Einfluss ist, sondern eine starke Persönlichkeit. Wenn wir nun eine Reihe seiner verschiedenen Namen betrachten, dann werden wir weiter sehen, wie groß dieses gefallene Wesen einst war. Namen stehen in der Schrift für den Charakter dessen, der beschrieben wird. So z. B. heißt der Name Jesus „Retter, Seligmacher“, oder Israel „Gotteskämpfer“. Desgleichen haben auch Satans verschiedene Namen ihre besondere Bedeutung. Betrachten wir zunächst die Namen, die er vor seinem Fall trug, als er noch um Gottes Thron war.
Glanzstern Luzifer (Jes 14,12). Dies ist wohl Satans ältester Name, denn er trug ihn, ehe er gesündigt hatte. Wir, die von jenem Urlicht weder etwas verstehen noch zu erfassen vermögen, können uns auch keine Vorstellung von der Großartigkeit jenes Lichtträgers machen. Die Bezeichnung „Luzifer“ scheint nicht nur ein Name zu sein, sondern ein Titel, ein hohes Amt, das zugleich seine Größe, seinen Glanz und Ruhm darstellt. Er war zwar der große Lichtträger, war aber selbst nicht das Licht. Satan trug Gottes Gedanken und Absichten in den ganzen Kosmos. Er saß auf hohem Thron und war im Rate Gottes.
Morgenstern (Jes 14,12). In Off 22,16 trägt der Herr Jesus diesen wunderbaren Titel. Wenn selbst der Herr der Herrlichkeit in Seiner Größe und Pracht mit einem hellen Morgenstern verglichen wird, so erkennen wir Maß und Bedeutung dieser so hohen Benennung. Und Luzifer, der Lichtstern, ist gefallen und zum Fürst der Finsternis herabgesunken. Satan überschätzte sich selbst, er überhob sich. Damals wie heute noch gilt das Sprichwort: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Beim Aufgehen des Morgensterns liegt der Tag vor uns, und offenbar lag ein wunderbarer Zeitabschnitt vor diesem Morgenstern Satan. Herrlich fing jener Morgen an, nämlich mit dem Gesang der Söhne Gottes (Hiob 38,7). Damals, als Gott die Grundfesten der Erde legte, jauchzten die Söhne Gottes. Vielleicht war es gerade dieser Morgenstern, der den Gesang leitete? Als Morgenstern sollte er die Herrlichkeit eines neu hereinbrechenden Tages einleiten, aber er versagte. Jesus aber, der der helle Morgenstern genannt wird, wird den neuen, großen Tag einer neuen Erde und eines neuen Himmels einleiten und zwar auch mit Lobgesang (Ps 22,23 ff.). Sehr Großes und Herrliches war also diesem Engelsfürsten anvertraut; doch es genügte ihm nicht, er wollte seinen Thron über den Thron Gottes erheben und . . . schrecklich ... er wurde zum Satan! Ja, zum Rebellen am Throne Gottes, wie einst Absalom (David gegenüber), der das Volk von David abwendig machte und ihr Herz stahl. Auch Satan zog ein Drittel der Engelwelt mit sich.
Schirmender Cherub (Hes 28,14). Dieser ist der nächste überaus schöne Name, den Satan einst hatte. Es ist zwar zunächst der König von Tyrus, der Beschirmer des Handels jener Tage, als Bild kommerziellen Reichtums, der Herrlichkeit, Größe und Ehre dieser Welt, genannt; dahinter aber steht eine ganz andere Macht, nämlich der Beschirmer des Thrones Gottes. Unter dem König von Tyrus ist also Satan gemeint. Dem erstgenannten Cherub begegnen wir vor der Tür des Paradieses. Nach dem Sündenfall wurde dem Menschen der Zutritt zum Baum des Lebens verwehrt, und um ja nicht mehr dahin zu gelangen, stellte Gott einen heiligen Wächter vor die Türe. Es war ein Cherub, d. h. „Einer, der schützt“.
Dieselbe Wahrheit finden wir am Vorhang im Heiligtum. Jener Vorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte, hatte zwei Cherubim eingewirkt. Sie waren ein redendes Symbol und das Bild der Abwehr. Der Zugang ins Allerheiligste war noch nicht offen. Nur einmal im Jahre durfte allein der Hohepriester und kein anderer hineingehen.
Ein drittes Beispiel ihrer Tätigkeit finden wir auf dem Sühndeckel
der Bundeslade. Auf ihm waren bekanntlich zwei Cherubim gebeugt über dem
Gnadenstuhl. Sie schützten sozusagen diesen Gnadenstuhl (
Aus den angeführten Beispielen geht hervor, was Satan als schützender
Cherub einst war. Nicht weniger als der Thronhüter Gottes! Nicht, dass
Gottes Thron irgendwie in Gefahr stand und bewacht werden musste, nein,
aber gleich wie große Fürsten ihre Ehrenwachen haben, so stand dieser
schirmende Cherub (nun Satan) einst vor dem Throne Gottes. Ihm war also
das höchste Amt, das des „Beschirmers des Thrones Gottes“ gegeben. Er
hütete nicht nur den Thron Gottes, er scheint auch als Beschützer der
ersten Erde eine Art Vizekönig gewesen zu sein. Eine praktische
Illustration haben wir im Buch Daniel. Da ist Nebukadnezar, dem Gott die
Weltherrschaft anvertraut hat, die Er Israel, weil es untreu war,
vorübergehend nehmen musste. Nebukadnezar aber war auch untreu. Er gab
nicht Gott die Ehre, sondern überhob sich und sagte: „Ist das nicht die
stolze Babylon, die ich erbaut habe?“ Nebukadnezar ignorierte
den großen Gott und wurde in furchtbarer Weise gestürzt (
Satans Namen nach seinem Fall
Wir sahen bereits verschiedene schöne Namen Satans, die er vor seinem Fall trug. Nun wollen wir einige Namen betrachten, die er seither hat, die ebenfalls seine Macht und seinen Charakter bezeichnen.
Der Fürst der Gewalt der Luft. Satan ist zugleich Fürst der Welt und Fürst der Finsternismächte. Als Satan fiel, zog er ein Drittel der Engelwelt mit sich, und sie blieben ihm treu. Vielleicht waren sie jene Engelscharen, die ihm untergeben waren, als er noch der Engelfürst, der schirmende Cherub war? Wie Satan selbst, so sind auch sie ausgestoßen und warten auf ihr Gericht. Satan ist ihr Anführer und Oberhaupt. Von allen Seiten sind wir von diesen Finsternismächten, die ihren Sitz im Luftgebiet haben, umgeben. Ist es nicht höchst beachtenswert, dass Gott den zweiten Schöpfungstag nicht «gute nennen konnte, im Vergleich zu den andern Tagen? Die Ausdehnung „Himmel“ ist der Sitz dieser gefallenen Engelmächte (1. Mose 1,8).
Der Fürst der Dämonen. Er trägt den Namen Beelzebub, der Oberste der Dämonen (Mt 12,24). Dämonen sind Mächte der Finsternis, die Satan unterstellt, und seine Helfer im Bösen sind. Gern nehmen sie Besitz vom Menschen, wie Satan selbst im Antichrist verkörpert sein wird.
Der Gott dieses Zeitalters (2Kor 4,4). In dieser Eigenschaft blendet er den Menschen die Augen, damit sie das helle Licht des Evangeliums nicht sehen und ihn anbeten. Er weiß alles geschickt zu vereinen: Religion und Staat, Politik und Kirche, und dazu sagen dann die religiösen und philanthropischen Größen: „Das ist eine gute Sache“! Einst versuchte der Gott dieser Welt ein Babel zu schaffen (1. Mose 11). Was ihm aber damals nicht gelungen ist, wird er am Ende nochmals versuchen (Off 17 und 18). Wie einst unter dem Papsttum Kirche und Politik durch eine Hand geleitet wurden, so wird Satan vereint mit der Großen Hure sich alles untertänig machen. Auf eins ist Satan dabei sehr bedacht, nämlich das Opfer Christi auszuschalten. Satan liebt es, wenn die Menschen religiös sind. Er unterstützt die großen, pompösen religiösen Zeremonien mit ihren hohen Würdenträgern und überschüttet sie mit Ehren dieser Welt. Am Ende wird er sich als Gott in den Tempel setzen und sich von diesen Religiösen anbeten lassen (2Thes 2,4). Aber nicht alle werden ihm Huldigung darbringen, der Herr wird auch in jener dunkelsten Zeit Seinen treuen Überrest haben, der Ihm von ganzem Herzen dienen wird.
Der Teufel. Der Name Teufel heißt Verleumder, Verkläger. Satan ist der Verkläger der Heiligen, ja, er verklagt sie Tag und Nacht. Ein beachtenswertes Beispiel haben wir diesbezüglich in Sach 3 im Hohenpriester Josua, der in unreinen Kleidern erschien. Sofort verklagte ihn Satan. Der Teufel verklagte auch Hiob. Merkwürdig ist, dass der Teufel noch in Gottes Gegenwart treten darf und die Freiheit bekommt, die Menschen zu sichten und zu verklagen. Der Teufel anerkannte, dass Gott einen Zaun um Hiob gesetzt hatte, so hoch und dicht, dass selbst dieser Listige ohne Gottes Zulassung nicht hindurch konnte. Er verklagte Hiob, indem er Gott sagte, Hiob sei nur fromm, weil Gott ihn so reich und groß gemacht habe; sollte ihm aber eines Tages alles genommen werden, dann werde sich Hiobs wahre Seite zeigen. Gott erlaubte Satan, Hiob alles zu nehmen. Hiob aber blieb treu und verherrlichte Gott. Nicht mehr lange und dieser Verkläger wird vom Himmel ausgestoßen, damit er die Heiligen des Herrn nicht mehr verklagen kann. Den Namen „Verkläger“ wird Satan nicht von Anfang gehabt haben, vielmehr erst von dann ab, da jemand zu verklagen war. Wie eilig wird er die ersten Menschen nach ihrem Fall triumphierend verklagt haben. Gläubige aber wissen, dass diesem großen Verkläger ein mächtiger Fürsprecher gegenübersteht, «der Herr Jesus, der uns allezeit vertritt. Wo blieben wir auch, wenn wir diesen Fürsprecher nicht hätten? Nun aber lesen wir in 1Joh 2,1: „Meine Kinder, ich schreibe euch dieses, auf dass ihr nicht sündiget; und wenn jemand gesündigt hat, so haben wir einen Sachwalter bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten. Und Er ist die Sühnung für unsere Sünden.“
Satan. Das ist wohl der bekannteste Name dieses furchtbaren Wesens, und in Verbindung mit diesem Namen wird er die alte Schlange genannt. Unter dem Bilde der Schlange begegnen wir ihm zuerst. Nichts im Garten Eden scheint so schön gewesen zu sein, wie die Schlange. Sie ging damals wohl aufrecht, ihre schönen, klugen, blitzenden Augen, die leichten Bewegungen, die schöne Haut, alles zog die Eva an, und sie wird viel in ihrer Nähe gewesen sein. Blitzschnell benützte der Versucher die Gelegenheit und verbarg sich hinter der Schlange; also gelang es ihm, den Menschen zu Fall bringen. Satan ist Gottes großer Feind und Gegner. Der Ausdruck Satan bedeutet „Widersacher“, der einem andern in den Weg tritt, etwa wie der Engel dem Bileam (4. Mose 22).
Der Böse. So nennt Jesus den Satan in Mt 13,19 und beurteilt somit seinen Charakter. Einmal frisst er den Samen weg, ein anderes Mal streut er Unkraut unter den Weizen. Er ist der Lügner von Anfang (Joh 8,44). Satan sagt am liebsten halbe Lügen und gerade deshalb ist er so gefährlich. Mit süßen Worten überzieht er bittere Pillen und predigt sein Evangelium. Er nimmt weg oder fügt hinzu.
Apollyon. Vernichter (Off 9,11). Hier steht Satan in Verbindung mit dem Abgrund. Einer seiner Engel öffnet den Schlund, und ihm entsteigt jene schreckliche Schar von Dämonen. Viele werden sich in der Endzeit dem Tier, dem personifizierten Teufel, anvertrauen, das sie vernichten wird.
Der Drache (Off 12,3-7). Unter diesem schrecklichen Bilde begegnen wir Satan, wenn er aus dem Himmel geworfen sein wird. Doch damit beschäftigen wir uns noch später.
Der Fürst der Welt
Wir sahen bereits, dass Satan als Engelsfürst große und hohe Titel
trug. Auch der Titel „Fürst der Welt“ weist auf seine Größe hin. Der
Herr selbst nennt Satan dreimal den Fürsten dieser Welt (
Wann wurde Satan Fürst der Welt? Kaum erst seit dem Sündenfall, war er doch schon bei der ersten Schöpfung Gottes Verwalter auf Erden. Es ist bekannt, dass zwischen dem ersten und zweiten Vers der Bibel der Fall Satans liegen muss und sich große Dinge abgespielt haben werden. Wenn es in Vers 2 heißt, „die Erde war wüst und leer“ so kann das unmöglich von Gott gewirkt sein; denn eine Leere ist keine Schöpfung ‑ Gott aber „.schuf“ und zwar nur Vollkommenes. Zwischen Vers 1 und 2 der Schrift muss also Großes passiert sein. Hier liegt Satans Empörung, der seinen Thron ü b e r Gottes Thron stellen wollte ‑ und er fiel. Mit seinem Falle ist die herrliche Urschöpfung Gottes zur Ruine geworden. Satan hat sie dahin gebracht. Das ist das Ende der ersten Erde, die so herrlich war, dass bei ihrer Grundsteinlegung alle Engelfürsten ,jauchzten (Hiob 38,7). Lernen wir daraus, welch schreckliche Folgen der Ungehorsam gegen Gott hat.
Ein neuer Anfang. Mit 1. Mose 1,2 sehen wir den Beginn der gegenwärtigen Schöpfung, die Gott in sechs Tagen vollendete und den Menschen zum Herrscher über sie einsetzte. So muss also damals Satan die Weltherrschaft entrissen worden sein. Diesen gewaltigen Verlust konnte er nicht ertragen und bot alles auf, die Erde zurückzugewinnen. Gott unterstellte die neugeschaffene Welt dem Menschen, sie zu hüten (Ps 8). Als Adam sie hüten und bewahren sollte, musste ein Eindringling gelauert haben, und das war Satan. Wir alle wissen, wie schnell es Satan gelang, dem Menschen seine hohe Würde zu rauben und sich wieder zum Fürsten dieser Welt zu machen. Dass die Welt Satan gehört, bestätigt Jesus selbst (Lk 4,5, 6; 1Joh 5,19).
Satans mächtige Reich. Wie ein Fürst seinen Thron hat, so hat auch Satan den seinen. Eine Zeitlang stand sein Thron in Pergamus (Off 2,13). Diese Welt scheint in gewisse Regionen oder Provinzen eingeteilt zu sein. Wir lesen in Dan 10,13 vom Fürsten von Persien, der Michael 21 Tage widerstand, als er von Gott zu Daniel gesandt war. Wer war dieser Fürst von Persien? Gewiss kein irdischer König mit seinen Heeren. Dies stünde in völligem Widerspruch zu 2Kön 19,35, da ein einziger Engel in einer Nacht 185 000 Mann schlug. Dieser Fürst von Persien ist ein satanischer Engelsfürst, der den Erzengel Michael hinderte. Doch nach dreiwöchigem Kampf siegte Michael. In Vers 20 ist die Rede vom Fürsten von Griechenland, also wiederum einem andern satanischen Engelsfürst. Gott aber hat auch Seine Engelsfürsten; so wird Michael besonders Israels Fürst genannt (Dan 12,1). Auch Paulus schreibt von verschiedenen himmlischen Gewalten, die in mannigfaltigen Rangstufen stehen (Eph 1,21; Kol 1,16). Und solch ein gewaltiger Fürst war Satan vor dem Fall. Satans Gebiet ist jetzt die Erde, doch über kurz oder lang entreißt Jesus ihm die Erde und richtet Sein Reich auf ihr auf (Off 19,16; Mt 12,26).
Der große Wechsel. Worin der erste Adam versagte, siegte der zweite. Adam ließ sich durch Satan das Zepter entreißen, Jesus aber eroberte es zurück. Wann geschah das? In Joh 12,24 sagt Jesus, dass das Weizenkorn erst in die Erde fallen und sterben müsse. Dies ist geschehen durch Seinen Kreuzestod. Mit dem Tode Jesu ist Satan für immer besiegt und das Fürstentum, genannt „Welt“, ihm verloren gegangen. Aber weshalb ist Satan dann gleichwohl noch ihr Fürst? Wir antworten: „Weil Gott Langmut übt an den Gefäßen Seines Zornes.“ Das ersehen wir aus der Frist von 120 Jahren, die Gott in Noahs Tagen gab. Desgleichen zeigte Gott dem Pharao erst 10 Wunder, ehe er ihn im Roten Meer richtete. Ein gutes Beispiel haben wir in den zwei Königen „Saul und David“. Saul war einst Israels König und regierte über das Volk, aber er war ungehorsam und verlor dadurch seine Krone, genau so wie Satan, der auch ungehorsam war und seine hohe Stellung verlor (1Sam 15,27.28; Hes 28,15). Gott erwählte sich einen Mann nach Seinem Herzen, den David, der ein Vorbild auf den König Jesus Christus ist. Das Urteil über Saul war wegen seines Ungehorsams längst gesprochen aber noch nicht vollstreckt, und er regierte noch viele Jahre und verfolgte sogar den gottgesalbten König David hart. Die hohe Stellung gehörte rechtlich dem David, die Macht aber übte noch Saul aus. Ähnlich verhält es sich mit Satan. Er ist entthront und, wie Jesus sagt, „hinausgestoßen“, aber das Urteil wird erst vollstreckt werden, wenn der Herr selber auf diese Erde kommen wird, um sie in Besitz zu nehmen. Jesus ist der Herr der Erde, aber Satan darf noch auf ihr regieren wie einst Saul in Israel. Immerhin besteht heute wie damals ein harter Kampf zwischen diesen beiden Mächten. Ein kleines Häuflein, das mit Sauls Herrschaft unzufrieden war, trug Davids Schmach. Das ist ein wunderbares Vorbild auf Gottes Volk und dessen verworfenen und geschmähten König. Nicht mehr lange und der König Jesus wird wiederkommen. Dann wird Er Satan binden und in den Abgrund werfen. Der Herr Jesus aber wird uneingeschränkt herrschen, Sein Friedensreich aufrichten und der Herr der Erde sein. Einzelheiten darüber werden wir noch sehen, wenn wir uns mit dem Ende Satans beschäftigen.
Auch sei an das wunderbare Reformationslied Luthers erinnert da es
heißt: „Und wenn die Welt voll Teufel wär' und wollt uns gar
verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es muss uns doch
gelingen. Der Fürst dieser Welt, wie saur' er sich stellt, tut er uns
doch nichts; das macht er ist gericht, ein Wörtlein kann ihn fällen.“ ‑
Und welches ist dies Wörtlein? Es ist jenes Wort, womit der Herr Satan
bei jeder Versuchung schlug: „Es stehet geschrieben“ (
Satans Tätigkeit
Der heimgegangene Evangelist Vetter wurde einst aufgefordert, Ferien zu machen. Die Antwort war: „Nein“ denn Satan macht auch keine Ferien. „Satan ruht nie“ er trachtet ständig danach, Gottes Werk zu zerstören. Wenn Gott Seine Diener da- oder dorthin sendet, so ist auch Satan schon bereit, seine Helfer auszuschicken, um durch List oder Gewalt Gottes Werk zu hindern. Satans Tätigkeit ist sehr vielseitig.
Satan versucht den Menschen. Seine Tätigkeit als Versucher ist bereits gestreift worden. Die erste seiner Versuchungen ist die an Eva, indem er sie glatt belog und Gott zum Lügner machte mit den Worten: „Ihr werdet nicht sterben, sondern sein wie Gott.“ Satan überlistete Eva. Seine schlauen und verschlagenen Absichten waren ihr verborgen. Es ist wohl anzunehmen, dass Eva nachträglich ihren Mann betörte. Satan bediente sich des Reizes des Weibes und Adam fiel. Noch heute bedient sich Satan des Weibes; denn einige der schlechtesten Irrlehren wie „Christliche Wissenschaft“ und „Theosophie“ haben Weiber als Begründerinnen. Satan wird verschiedentlich der Versucher genannt, und wer von uns hätte ihn nicht schon erfahren (1Chr 21,1; Mt 4,3; Lk 22,31; 1Kor 7,5; 1Thes 3,5).
Satan verklagt. Ist es Satan gelungen, den Menschen zu Fall zu bringen, so verklagt er ihn. Wie schnell wird er Eva nach ihrem Fall vor Gott verklagt haben. Er verdächtigte den Hiob und widerstand Josua (Hiob 1; Sach 3). Satan verklagt die Heiligen des Herrn ständig mit der Absicht, dass Gott sie verurteile. Aber unser Gott hat einen herrlichen Ausweg geschaffen, nämlich das Opfer Christi, auf dem Er Gottlose gerecht sprechen kann. Wer will noch verdammen, wenn Gott selbst uns rechtfertigt? Jesus hat am Kreuz unsere Sünden getragen, so ist nun nichts Verdammliches mehr (Röm 8,1, 33). Satan bringt durch sein Werk den Menschen hinab in den Staub der Erde, Jesus aber führt alle, die an Ihn glauben, hinauf in die Herrlichkeit. Welch ein Gegensatz!
Satan verursacht leibliche Schmerzen. Denken wir nur
an Hiob, und wie er dessen Leib zurichtete (Hiob 2). Jenes Weib in Lk 13 nennt der Herr „von Satan gekrümmt“. Paulus durfte er sogar mit
Fäusten schlagen und hat ihm sehr zugesetzt (2Kor 12,7;
Satan wirkt Wunder. Denken wir, welch große Wunder er vor Pharao durch Jannes und Jambres tat (2. Mose 7). Mächtig offenbart er sich in allerlei Wundern durch Zauberei. Große Wunder wird er in der Endzeit wirken. Er wird sein Bildnis zum Reden bringen und alles wird staunend fragen: „Wer ist dem Tiere gleich?“ Durch Zeichen und Wunder wird er die Menschen verführen (2Thes 2,9).
Satan wirkt durch die Ungläubigen. Satan hat nicht
nur seine Engel und die Dämonen als Helfer, er hat auch die Ungläubigen
für sich. Er hat sie verblendet, damit sie dem Evangelium nicht glauben,
sondern vielmehr ihm dienen (2Kor 4,4). Er hält die Menschheit durch
seine Macht im Schach, damit sie nicht befreit werde und Gott diene. Wie
wird Paulus den Ephesern mit Dank gegen Gott geschrieben haben, indem er
ihnen mitteilte: „In welchen ihr einst wandeltet nach dem
Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes,
der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams.“ Die Epheser waren
also nicht mehr länger Werkzeuge Satans, sondern Knechte Gottes (
Satan mordet. Jesus nennt ihn den „Mörder von Anfang“. Satan war die Ursache des ersten Mordes. Kain war vom Argen und Satan wird „der Arge“ genannt (1Joh 3,12). Später versteckte sich Satan hinter Pharao, um Israel zu vernichten und ließ alle Knäblein töten (2. Mose 1,22). Und kaum war Christus geboren, da befahl Satan nochmals einen ähnlichen Massenmord mit der besonderen Absicht, das Jesuskind zu töten, und benützte Herodes dafür (Mt 2,16). In Off 11 sehen wir, dass Satan die zwei Zeugen tötet. Noch schlimmer wird er sein Morden an jenem Weibe und ihrem Samen in Off 12 fortsetzen. Und zuletzt, nach seiner tausendjährigen Gefangenschaft, da er nochmals losgelassen wird, wird er ausziehen bis an die äußersten Örter der Erde. Er wird Gog und Magog versammeln, um das Heerlager der Heiligen zu vernichten. Satan treibt ein schreckliches Werk! Leser, bist du schon seiner Macht entronnen? Wenn nicht, dann entfliehe noch heute, ehe er dich auf ewig betrügt.
Satan führt Krieg. Er treibt ein grausames Werk
hienieden, und selbst im Himmel ist er nicht untätig. Wir sahen bereits,
dass er Zutritt zu Gott hat und die Menschen gar verklagen darf (
Schließlich sei noch das Gegenstück erwähnt. Satan ist wohl mächtig aber nicht allmächtig. Er darf nicht weiter gehen, als Gott es zulässt. Er ist auch nicht allgegenwärtig wie Gott, sondern stets nur an einem Ort tätig, obwohl er sehr große Bewegungsfreiheit hat und wie ein Blitz daherfährt (Lk 10,18). Er ist auch nicht allwissend. Er wird von seinen Engeln und andern Helfern über alle Vorgänge in seinem Reich unterrichtet. Anders ist unser Gott, der selbst die Gedanken der Menschen von ferne kennt.
Satan kennt auch nicht die Zukunft, er belügt die Menschen, wenn er vorgibt, sie ihnen enthüllen zu können. Was also Wahrsager und Zauberer, die Satans Diener sind, über die Zukunft sagen, ist nichts als Lüge. Nur das Wort Gottes allein enthüllt uns die kommende Zeit.
Satans Fähigkeiten
Satan ist in der Tat eine sehr große Wirklichkeit. Der Herr und die
Apostel anerkannten die Existenz eines persönlichen Teufels (
Satans Intelligenz. Paulus schreibt vom „Übervorteilen“ Satans (2Kor 2,11). Satan weiß alles so geschickt einzufädeln, dass selbst der Gläubige, wenn er nicht die Waffenrüstung trägt, von Satan übervorteilt wird. In Off 2,24 redet der Herr von den „Tiefen“ Satans. Es gilt also stark im Herrn und fest im Glauben zu stehen, um die Tiefen Satans zu durchschauen. In Off 12,9 wird Satan die „alte Schlange“ genannt. Wie listig sie ist, ersehen wir aus der tragischen Geschichte mit Eva im Paradies. Seither ist Satan der, der die ganze Welt betrügt; denn die ganze Welt liegt im Argen, also zu seinen Füßen. Betrügen will sagen: mit der ihm eigenen Intelligenz schlaue Pläne schmieden, um zum bösen Ziele zu gelangen.
Satans Beschlagenheit in der Schrift. Schon in der Unterredung mit Eva bediente er sich göttlicher Aussprüche, aber er verdrehte sie. Noch mehr tritt dies in der Versuchungsgeschichte hervor, als Satan dreimal die Schrift missbrauchte, um wenn möglich auf diese Weise den Herrn zu täuschen. Beachten wir, wie Satan die Schrift zitiert, vergl. Mt 4,6 mit Ps 91,11.12 (Er lässt aus!). Später kam Satan durch die Pharisäer, die auch mit Schriftstellen kamen, um Jesus zu fangen. Heute betreibt Satan gerade diese Methode mit größtem Erfolg. Aller Irrtum wird scheinbar mit der Schrift begründet, und Menschen, die die Schrift nicht gründlich studieren, unterliegen in diesen Versuchungen.
Satans Wissen. Er weiß, dass er wenig Zeit hat (Off 12,12). Dieses sein Wissen wird zur Folge haben, dass er alles aufbieten wird, um sein in Gefahr stehendes Reich zu retten. Satan schaut also auch in die Zukunft. Nebenbei gesagt, gibt Satan vor, gewisse Kenntnisse über die Zukunft einzelner Menschen zu haben und veranlasst sie, diesbezügliche Auskunft bei Medien und Wahrsagern zu suchen, die aber ganz in Satans Diensten stehen. Gottes Wort jedoch verbietet das Aufsuchen von Zauberern und Totenbeschwörern scharf; denn der Mensch wird dadurch nur zum Gegenstand eines satanischen Betruges. Hierüber ist Gottes Verbot klar: «Ihr sollt euch nicht zu den Totenbeschwörern und zu den Wahrsagern wenden; ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen zu verunreinigen. Ich bin Jehova euer Gott» (3. Mose 19,31). Ferner lesen wir in 5. Mose 18,10 ff.: „Es soll keiner unter euch gefunden werden, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier, oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. Denn ein Gräuel für Jehova ist jeder, der diese Dinge tut.“
Satans Willenskraft. Paulus schreibt in
Satans Verdorbenheit. Auch sie zeugt davon, welch eine gefährliche Person Satan ist. Der Herr Jesus musste ihn „Lügner von Anfang“ und „Menschenmörder“ nennen. Außerdem wird Satan „Versucher“ genannt. Und in dieser Eigenschaft geht er einher und sucht die Heiligen des Herrn zu Fall zu bringen und sie wie ein brüllender Löwe zu verschlingen. Auch als Engel des Lichts tritt er auf, um die Werke der Finsternis desto erfolgreicher zu betreiben. Satan ist eine vielseitige Person und treibt sein böses Werk durch bodenlose Verdorbenheit.
Satan ist auch ein geschickter Organisator. Er hat all seine Verführungskünste sehr wohl geordnet und vorbereitet, selbst bis hin zum Kampf mit Michael (Off 12) und dem letzten Krieg vor Jerusalems Toren (Off 19). Sogar nach dem Millennium organisiert er in Kürze ein gewaltiges Heer unter den entferntesten Nationen, betrügt Gog und Magog und erreicht, dass sie mit ihm in den Kampf gegen das Heerlager der Heiligen ziehen. Und wie geschickt Satan alles während der 70. Danielschen Jahrwoche organisieren wird, sagt die Schrift ganz deutlich. So fein ausgedacht werden alle Pläne sein, dass jeder, der das Tier nicht anbeten wird, oder sein Mahlzeichen nicht trägt, weder kaufen noch verkaufen kann und umkommt.
Trotz allem ist Satan überwunden. Der Herr hat der
Schlange den Kopf zertreten (l. Mose 3, 15). Er hat die Werke Satans
zerstört (1Joh 3,8). „Der Fürst dieser Welt kommt und findet nichts
an mir“, sagt der Herr (Joh 12,31). Dies sind herrliche Wahrheiten,
die wir im Kampfe gegen Satan behaupten dürfen. „Widerstehet dem Teufel,
so flieht er von euch“ steht in Jak 4,7. Das ist wunderbar! Ein
schwacher Mensch kann einem so Gewaltigen widerstehen, dass er fliehen
muss. Gewiss geschieht das nicht in unserer eigenen Kraft. Da müssen wir
mit Luther bekennen: „Mit unserer Macht ist nichts getan, wir sind gar
bald verloren“. Aber es geschieht in der Macht Seiner Stärke (Eph 6,10
ff.). Wir können Satan widerstehen, wenn er wie ein brüllender Löwe
kommt (1Pet 5,8, 9). Beachten wir des Herrn eigenes Beispiel, wie
Er Satan überwand und seine Versuchungen zurückwies (Mt 4,11). Ferner überwand ihn der Herr im Austreiben böser Geister (
Ein siebenfaches Bild Satans
Wir lernten bereits verschiedene Namen Satans kennen. In den folgenden sieben Bildern treten so recht seine Verkommenheit, List und Verschlagenheit hervor, was alle Gläubigen zu vermehrter Wachsamkeit anspornen sollte. Wie lauten die sieben Benennungen
Alte Schlange (Off 20,2). Der Schlange hat sich, wie wir in einem früheren Artikel sahen, Satan zuerst bedient. Daher mag wohl auch der Name „alte Schlange“ stammen. Schlangen sind sehr klug (Mt 10,16). Die Art und Weise, mit der bekanntlich Schlangen ihre Beute in Bann halten, ähnelt so recht der List Satans. Hinterlist ist eine besondere Eigenschaft der Schlangen und auch Satans. Darum nannte sowohl der Herr, als auch Johannes der Täufer die heuchlerischen Pharisäer und Sadduzäer, die in Satans Diensten standen, „Schlangenbrut“ (Mt 3,7; 12,34; 23,33). Ein grausames Bild von Schlangenverwüstung bietet 4. Mose 21, und hätte der Herr in Seiner Gnade nicht die eherne Schlange aufrichten lassen, so wären alle durch den schmerzhaften, giftigen Biss gestorben. Alle, von Satan, der alten Schlange Gebissenen, tragen ihr Gift in sich und sind des Todes sicher, es sei denn, sie blicken auf Christus (Joh 3,14-16). Durch den Glauben an den Herrn werden wir frei und können die alte Schlange unter die Füße treten (Röm 16,20; Lk 10,19; Ps 91,13).
Wolf. Die Schrift vergleicht Satan mit einem Wolf (Joh 10,1; Mt 10,16; Apg 20,29). Wölfe suchen ihre Beute meistens in der Dunkelheit und stürzen sich wie ein Ungetüm auf sie (Hab 1,8). Auch Satan treibt sein Werk am liebsten im Finstern. Als Wolf ist er besonders der Feind der Gläubigen und bedient sich böser Menschen, um die Herde Christi zu zerreißen (Zeph 3,3). Hat das nicht auch einst Saulus, jener „Wolf aus Benjamin“, getan? Wie schrecklich hat er die Schafe Christi zerfleischt! Gelegentlich tritt Satan, dieser Wolf, auch in Schafskleidern auf, um durch Irrlehre die Herde Christi zu schädigen (Mt 7,15; Apg 20,29).
Löwe. Satan geht einher wie ein brüllender Löwe (1Pet 5,8). Verborgen im Dickicht lauert der Löwe, und mit einem Sprung sitzt er auf seiner Beute (Hiob 38,39; Ps 7,3); ebenso ist es mit der Versuchung zum Hochmute, die der Apostel in 1Pet 5,5-6 nennt. Hochmut war auch Satans erste Sünde. Wie tief steckt in uns allen der Geltungstrieb! Wachen wir darum, dass wir von ihm nicht überrumpelt und überwältigt werden, wie von einem starken Löwen.
Drache. Der Drache, der von Johannes mit 7 Häuptern und 10 Hörnern gesehen wird, ist wohl das schrecklichste und hässlichste Bild, unter welchem Satan gezeigt wird (Off 12). Da über Satan als Drache eine besondere Abhandlung folgt, wollen wir ihn hier nur streifen, weil er in den Rahmen dieses Blattes gehört.
Vogel. Im Gleichnis vom vielerlei Acker nennt der Herr die Vögel „die Feinde des ausgestreuten Wortes Gottes“. Und in Seiner Auslegung ist es Satan, der den Samen des Wortes wegfrisst (Mt 13,4.19). Hört Satan nicht unbemerkt der Wortverkündigung zu, und versucht er nicht den guten Samen des Wortes, den der Sämann ausgestreut hat, zu fressen? „Sehet zu, wie ihr höret“ sagt die Schrift. Es ist nicht nur nötig zu hören, sondern wir müssen uns durch nichts ablenken lassen, damit die erwartete Frucht entstehe. In 1. Mose 15 lesen wir, dass Raubvögel sich der Opfer (Christus, das eine Opfer) bemächtigen wollten, aber Abraham scheuchte die Vögel weg.
Vogelsteller (Ps 124,7; 91,3). In diesem Bilde redet David nicht der Vögel, sondern der Menschen wegen, die von Satan, diesem Menschenfeind, gefangen werden. Nichtsahnend und emsig suchen die Vögel nach Futter und sehen nicht, dass der Vogelsteller eine Schlinge gelegt hat, aber, einmal in der Falle, sind sie machtlos, wenn ein Vorübergehender sich ihrer nicht erbarmt (Lk 10,33). Satan kennt des Menschen Gelüste und stellt ihm versteckte Fallen mit feinen Leckerbissen. Satan versteht es, die Sünde gar wohlschmeckend hinzustellen. Er hat noch heute gute Linsengerichte, für welche Menschen ihr Erstgeburtsrecht (Wiedergeburt) verkaufen. Gib acht, dass dich dieser Vogelsteller nicht fängt und ins Verderben bringt! Und solltest du gar schon darin sein, so rufe den Befreier Jesus an.
Lichtsengel. Satan, der einst so große Lichtträger,
geht noch heute gern in einstiger Gestalt umher. So musste Paulus jene
Männer, die anscheinend Gottes Diener sein wollten und sogar den Namen
„Apostel Christi“ annahmen, als Satansdiener hinstellen (
Alle diese Bilder über Satan zeigen uns den ernsten Kampf, in dem wir stehen, und dass es täglich gilt zu wachen und die ganze Waffenrüstung Gottes zu tragen. Nur in dieser Ausrüstung werden wir imstande sein zu siegen, das Feld zu behalten, und den Herrn in Versuchungen zu verherrlichen. Wir wollen darum den guten Rat, den Paulus den Ephesern gegeben hat, beherzigen, wenn er schreibt: „Seid stark in dem Herrn und in der Macht Seiner Stärke. Ziehet an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermöget gegen die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten“ usw. (Eph 6,10 ff.).
Das Evangelium Satans
Nicht nur Gott, nein auch Satan hat ein Evangelium. Wer da glaubt, dass Satans Angebot nur in groben Sünden und Lastern bestehe, irrt sehr. Satan bearbeitet dasselbe Saatfeld, auf dem der Herr gewirkt hat. Hat der Herr guten Samen ausgestreut, so kommt Satan schon bei Nacht und sät Unkraut unter den Weizen. Wenn er die Aussaat nicht verhindern kann, so versucht er das Saatfeld mit Unkraut zu verderben, wie das der Herr so deutlich in Mt 13,24-30 zeigt. Das Unkraut (eigentlich heißt es Lolch) ist tauber Weizen, der dem guten Weizen sehr ähnlich aber in der Frucht giftig ist. Das Unkraut sind die falschen Bekenner, wie sie der Herr schon in Mt 7,21-23 zeigt, die alles im Namen Jesu tun, aber doch Diener Satans sind. Satan ahmt nach, erweckt jedoch nur den Schein des Guten und vermag dadurch die Menschheit zu blenden.
Ein anderes Evangelium. So nennt Paulus das Evangelium Satans (Gal 1,6.7). Die Verderbtheit dieses satanischen Evangeliums geht aus dem furchtbaren Fluch hervor, mit dem es der Heilige Geist belegt hat. Paulus sagt, dass es kein Evangelium ist und ihre Verkündiger falsche Apostel sind. Und was ist der Hauptinhalt dieses Evangeliums? Es ist derselbe Sauerteig, den Paulus im Galaterbrief so scharf verurteilen muss, die Vermischung von Werkgerechtigkeit mit der Gerechtigkeit durch den Glauben an Christi Blut. Es heißt selig werden durch Gesetzeswerk: „Wenn ihr euch nicht beschneiden lasset, so könnt ihr nicht gerettet werden.“ Gesetzeswerke und Zeremonien hießen damals Beschneidung und Opfer, heute heißen sie Taufe, Konfirmation, Abendmahl u. a. m., aber das Kreuz Christi ist Nebensache. Sei gut, handle gut, sei ein edler Charakter! ‑ Satans Prediger sind nicht notgedrungenerweise Lastermenschen, oft sogar Tugendhelden, Herren mit großen Titeln und hohen Ämtern, die aber das Kreuz in den Schatten stellen und auf dem Wege guter Erziehung brave Menschen machen. Satan sagt durch seine Diener, dass der Mensch an und für sich gut sei, man müsse nur seine Umgebung bessern.
Die Werke des Evangeliums Satans. Es sind religiöse Werke. Wir denken an das allererste Werk der Schrift, an das Opfer Kains. Es war ein Opfer scheinbar Gott dargebracht. Die Bibel sagt aber, dass Kain von dem Argen (Satan) war. Es ist dasselbe Werk, auf das der Herr in Lk 18 hinweist. Der Pharisäer bringt seine guten Werke, sein Fasten und Beten, der Zöllner aber bringt sein zerbrochenes Herz. Ersterer repräsentiert Satans Werke, letzterer das Werk Gottes, indem er an den glaubt, der die Gottlosen rechtfertigt. Der eine rühmt sich seiner Frömmigkeit, seiner Enthaltsamkeit von groben Sünden und verachtet dabei den einzigen Weg zur Seligkeit, Jesus und Sein für ihn vergossenes Blut und geht ewig verloren; der andere glaubt der Schrift und dass in ihm selbst nichts Gutes ist, bekennt seine Sünde und nimmt Zuflucht zu dem einen Werk, das rettet (Joh 6,29).
Der Lieblingsort Satans. Am liebsten bedient sich Satan der Kanzel, denn, gleich wie Jesus Seine Gemeinde hat, so hat auch Satan die seine. Er ist auf vielen Kanzeln daheim ‑ besonders da, wo die christliche Wissenschaft, die schändliche Theosophie, die Lehre der Bibelforscher, oder der Betrug der Neuapostolen verkündigt wird, und selbst auch bei vielen sogenannten Positiven.
Wer sind seine Lehrer? Diejenigen, die da sagen, sie seien Juden und sind es nicht (Off 2,9). Der Herr nennt sie „Mietlinge“ (Joh 10), Paulus heißt sie „Wölfe“ (Apg 20,29.30) und Petrus „falsche Lehrer“ (2Pet 2,1.2). Ihre Lehre selbst ist nicht Gottes Wort, sondern die Lehre der Dämonen (1Tim 4,1 ff.; 2Kor 11,13-15).
Was lehren sie? Sie zitieren gern den Namen Jesu und reden von Ihm
als von einem großen Vorbild und guten Menschen. Sie setzen den Namen
Jesu an die Spitze religiöser Einrichtungen; aber, dass Jesus allein der
Weg zur Seligkeit ist und Sein Blut allein Sühnung tut, wird zum
mindesten verschwiegen, wenn nicht geleugnet. Anstatt die Menschen vor
dem kommenden Gericht zu warnen, machen sie Gott zum Lügner und sagen,
dass Gott der Vater aller ist und zu lieb, als dass Er jemanden in die
Hölle werfen könnte. Sie kennen aber weder Gott noch die göttliche
Gerechtigkeit (Röm 10,3). Man liest wohl die Bibel, aber behandelt sie
nach Willkür, leugnet die Zeugung Jesu durch den Heiligen Geist, die
Jungfraugeburt, die Gottheit Christi und Seine leibhaftige Auferstehung. Klare Aussagen wie Joh 1,12; Gal 3,26, die besagen, dass der Mensch
nur durch das bestimmte Aufnehmen des Sohnes Gottes, durch die neue
Geburt selig wird, wird übergangen oder gar geleugnet. Keiner wagt zu
sagen: wer nicht im Lebensbuch steht, geht in den Feuersee (
Ein Lieblingszweig satanischer Tätigkeit ist die religiöse Literatur. Hauptinteresse dabei ist, die Bibel auf die Seite zu bringen, sie den Menschen durch allerlei Ersatz zu rauben. Anziehende christliche Liebesromane, fromme, vielversprechende Zeitschriften, in denen man oft weder Glauben noch Leben findet, ja, durch die sogar Zweifel ins Herz gestreut werden, treten an Stelle der Heiligen Schrift.
Schließlich sei noch auf eine Absicht Satans hingewiesen. Er predigt mit Vorliebe dem Volke Gottes. Wohl weiß er, dass er die Gemeinde nicht vertilgen kann, aber er versucht, sie zu lähmen und beginnt ihr die erste Liebe zu rauben. Er will Gottes Volk aus der Gemeinschaft mit Gott bringen, sie im Gebet träge machen und folglich im Zeugnis schwächen. Gelingt ihm das, dann sind diese Niederlagen oft folgenschwerer als grobe Sünden. Mit Vorbedacht aber verkündigt er unbefestigten Gläubigen das Evangelium falscher Lehren. Hüten wir uns, solch falschen Lehrern das Ohr zu leihen! Giftiges braucht man wahrlich nicht zu prüfen; denn wir laufen dabei Gefahr, uns den Tod zu holen.
Der feuerrote Drache
Dem großen Zeichen, das Johannes im Himmel sah (Off 12) folgte ein zweites, schreckliches. Johannes sah einen feuerroten Drachen. In den Kap. 11-13 der Offenbarung zeigt das Wort die Hauptfaktoren des letzten großen Ringens und dies sowohl im Blick auf das G u t e als auch auf das B ö s e . Hier betrachten wir nun den Drachen.
Ein anderes Zeichen. Johannes sah ein furchtbares Bild. Zum ersten Male wird hier Satan als Drache bezeichnet, d. h. als ein überaus mächtiger, gefährlicher Gegner. Wie furchtbar, daran zu denken, dass dieser Drache derselbe ist, der einst der schirmende Cherub Gottes war. Beachten wir einige Einzelheiten.
E i n D r a c h e . Damit soll ein mächtiges, umstrickendes, gefährliches Wesen bezeichnet werden, das alles verdirbt.
S e i n e F a r b e . Er ist feuerrot, wie jener Reiter auf rotem Pferd (Off 6,4). Dies zeigt somit seinen Charakter an. Der Drache ist rot von Blut, der Mörder von Anfang (Joh 8,44), wie ihn der Herr nennen muß. Und hier schickt er sich an, sein grausames Werk zu vollenden. Dieser Drache, Satan, wird in jenen Tagen ein fürchterliches Blutbad anrichten. Auf seine Veranlassung hin wird viel Blut der Heiligen fließen und außerdem wird durch sein ungerechtes Handeln und durch Kriege unsagbar viel Leben verloren gehen.
S e i n e M a c h t . Der Drache hat 7 Köpfe und 10 Hörner. Die Köpfe sind Symbole seines Genies und die Hörner das Bild seiner Macht. Im Drachen sehen wir den, der stets bedacht war, die Macht an sich zu reißen. Seinen ersten Sieg feierte er im Paradies. Seine letzten, großen Siege werden erst dann möglich sein, wenn die Gemeinde, die jetzt aufhält, entrückt sein wird (2Thes 2,5-8). Die Gläubigen, die auch das Salz der Erde genannt werden, hemmen die Entfaltung des Geheimnisses der Bosheit. Der Drache gibt seine Macht, wem er will. Einst bot Satan dem Herrn alle Reiche der Welt an, die Er aber ausschlug (Lk 4,5-8). Im Tier aber wird Satan d i e Person gefunden haben, die als sein williges Werkzeug seine Pläne verwirklicht (Off 13). Das wird geschehen, nachdem Satan aus dem Himmel (Luftgebiet) geworfen und sich in Menschengestalt, im Tiere, offenbaren wird. Wie Jesus „Gott“ geoffenbart im Fleisch ist, so wird das Tier „Satan“ geoffenbart im Fleische sein!
Seine Kronen. Sie sind ein Zeichen seiner despotischen Herrschaft. Die Zahl 7 zeigt seine Alleinherrschaft an. Die 10 Könige, die unter ihm stehen, sind Marionetten, die sich dem absoluten Willen des Drachen fügen werden.
Sein Schwanz. Dieser zieht ein Drittel der Sterne nach sich. Nach Hiob 38,7 sind Sterne Engel. Hier sind es jedoch gefallene Engel. Satan zog einen Teil der ihm unterstellten Engel mit sich. Einst waren sie als heilige Engel Gottes seine Unterstellten, und bei Satans Fall lehnten sie sich mit ihm gegen Gott auf. Dieser dritte Teil satanischer Engel ist, wie die guten Engel, unsichtbar und wird unter Satans Führung, besonders während der kommenden großen Trübsal, sein unheilvolles Werk treiben; darum hören wir auch in Vers 12 jenes: „Wehe dir, o Erde.“ Diese Engel werden ihre Macht nur für kurze Zeit ausüben; denn am Ende werden sie, wie Satan selbst, in den Feuersee geworfen (Mt 25,41).
Was Satan einst mit der unsichtbaren Welt (Engelwelt) gelang, wird ihm auch mit dem a b t r ü n n i g e n Teil Israels, der dann in Palästina sein wird, gelingen. Satan wird Israel durch falsche Lehre betrügen, was wohl speziell durch den falschen Propheten geschehen wird, vor dem der Herr Sein Volk besonders warnt (Mt 24,24; Jes 9,15; Off 13,11 ff.). Das abtrünnige Israel wird mit dem Tier in einen Bund treten, den Jesaja einen Bund mit S c h e o 1 und T o d nennt (Jes 28,15).
Die besondere Tätigkeit des Drachen. Er wird sich mit ungeheurer Wut auf das Weib (Israel) stürzen. Satan kennt Gottes Plan von Anfang an. Als Gott jene Verheißung in 1. Mose 3,15 aussprach, da hörte er, dass der Weibessame (Jesus) der Schlange (Satan) den Kopf zertreten werde. Schon in der frühesten Zeit ist Satan dem Weibessamen entgegengetreten, indem er Kain veranlasste, den ersten der göttlichen Linie, „Abel“, zu ermorden. Bei der Geburt des Herrn bediente er sich des eifersüchtigen Edomiters Herodes, um im bethlehemitischen Kindermord das Jesuskindlein sicher umzubringen. In der Endzeit wird er besonders Rache an dem Weibe (Israel) üben. Er wird sich auf den treuen Überrest stürzen und diesen zu vernichten suchen.
Die Ohnmacht des Drachen. Der Drache Satan ist stark, doch einer ist stärker, „der Herr“. Das ist ein großer Trost der Gläubigen in schweren Lagen. Wenn der Herr die Absicht hat, Seinen Arm zu offenbaren, dann ist ihm nichts im Wege. Das bedrohte Weib flieht in die Wüste. Der Drache möchte gern, wie einst sein früherer Helfer „Haman“, Israel ausrotten (Est 3,12). Der Herr aber verwandelte dort den Fluch in Segen und so wird es am Ende mit dem Weibe sein. Gleich wie der Himmel den Sohn aufnahm (Apg 3,21), so wird schließlich Israel eine Heimstätte finden, in der es der Herr vor der Wut des Drachen schützen wird. Nationen werden die Vertriebenen Israels aufnehmen und dafür bei Jesu Wiederkunft Lohn erhalten (Mt 25,34). Sie werden mit Israel in das Reich eingehen. Also während einer Zeit von 1260 Tagen wird Gott Israel auf wunderbare Weise vor dem Drachen bewahren, so dass er ihm kein Leid antun kann. Gott wird Satans Pläne zunichte machen. Gleichzeitig aber wird Satan sich auf den übrigen Teil des Samens des Weibes (auf das ungläubige Israel) stürzen und an ihm Rache üben.
Satan in Menschengestalt
Satan offenbart sich nicht nur als Engel des Lichts, wie wir bereits sahen, sondern am Ende der Tage wird er Menschengestalt annehmen, und zwar wenn das Tier als Antichrist erscheinen wird. lm Tier wird Satan jenen Menschen gefunden haben, in welchem er wohnen kann und dem er auch seinen Thron geben wird. Das wird während der Zeit der großen Drangsal sein, nach Satans Sturz aus dem Himmel (Off 12,7).
Seine Vorgeschichte. Der Anfang der Laufbahn des Tieres wird in Off 6 in der Person des Reiters auf weißem Pferd beschrieben. Er wird zunächst der Wiederhersteller des kommenden letzten Weltreiches sein, welches Daniel in Kap. 2, 40 ff. beschreibt; jener kommende Fürst (Dan 9,26,27), der wie einst Alexander, in Kürze ein mächtiges Reich gründen wird. Am Ende dieses Zeitalters wird die Welt wie aus den Fugen sein und der Schrei nach einem fähigen Wiederhersteller dieses chaotischen Zustandes wird groß sein. Satan wird als Antwort auf dieses Geschrei den „Befreier“ geben und zwar in der Person des Tieres. Diesem großen Manne wird alles gelingen. Er wird ein Scheinfriedensreich aufrichten, aber wenn sie sagen werden: „Friede, Friede, es hat keine Gefahr, dann wird sie plötzlich das Verderben erreichen“ (1Thes 5,3).
Sein Reich wird gewaltig sein. Johannes sah es mit zehn
Hörnern und sieben Köpfen. Seine Macht erstreckt sich über 10 Staaten,
die seine treuen Verbündeten sind. Das Tier wird also sehr stark sein. Außerdem hat es 7 Köpfe und ist vollkommen in boshafter Politik; denn in
ihm ist das Geheimnis der Bosheit erfüllt. Seine Regierungsdauer wird
jedoch nur sieben Jahre währen. Es erfüllt sich jene letzte, in
Das Tier als Antichrist. Als Weltbeherrscher sehen
wir es aus den 10 Hörnern «als das kleine Horn hervorbrechen (
Seine Ausrüstung (Off 13,2). Wie der Herr Seine besondere Ausrüstung von oben am Jordan erhielt (Mt 3,16.17), so wird das Tier die seine aus dem Abgrund erhalten; der Drache wird sie ihm geben. Sechsmal heißt es: „Es wurde ihm gegeben“ (Off 13,5.7. 14.15). Das Tier wird alle Machtvollkommenheit Satans besitzen (2Thes 2,9). Satan ist ein geistiges Wesen und nimmt im Tier menschliche Gestalt an. Dieser Vorgang scheint in einem ganz besonderen Moment zu geschehen. Das Tier wird auch seine Gegner haben, die ihm eine tödliche Wunde zufügen; und es dürfte sich hernach um eine von Satan bewirkte Auferstehung handeln. Die Auferstehung Christi ist das machtvollste Wunder Gottes, so dass alle, die den Auferstandenen sahen, von Seiner Gottessohnschaft überzeugt waren. So wird auch das von Satan gewirkte Wunder am Antichristen die Menschenmassen in seine Arme treiben. Da das Tier zugleich große Zeichen und Wunder tun wird, werden viele erstaunt ausrufen: „Wer ist dem Tiere gleich?“ Weil das Tier gewaltsam getötet wurde, aber von Satan auferweckt wird, glauben ihm die Menschen und zollen ihm göttliche Verehrung.
Seine religiösen Forderungen. Die Anbetung, die der Herr dem Satan verweigerte (Matth, 4, 9), wird ihm der Antichrist darbringen. Alle Untertanen seines Reiches müssen ihn göttlich verehren. Sein Bildnis wird man in den Tempel zu Jerusalem stellen. und alle Tempelbesucher müssen es anbeten. Das wird jener vom Herrn geweissagte „Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte“ sein (Mt 241. Jeder, der dem Tiere die Anbetung verweigert, ist dem Tode geweiht. Hier beginnt die Drangsal Jakobs, die während 31/2 Jahren der Schrecken aller gottesfürchtigen Menschen sein wird, besonders aber der Juden.
Das Ende des Tieres. Wie einst Johannes der Täufer,
so werden die Zeugen der Endzeit (Off 11) auf den kommenden König
Jesus Christus hinweisen und zugleich den Überwindern über das Tier Mut
zusprechen. Auch das Tier glaubt der Botschaft der Zeugen Gottes und
bereitet sich zum Kampf gegen den kommenden Christus vor und versammelt
alle seine Heere nach Palästina. Die 10 Könige ziehen mit ihm zum Streit
aus (Off 16,14). Der Kampf gilt zunächst dem Volke dieses Königs, den
Juden, deren Not dann ihren Höhepunkt gefunden haben wird (
Off 12,10 - Kampf in himmlischen Örtern
Es scheint sonderbar, von Krieg im Himmel zu lesen, und dass Satan und seine Engel mit Michael und dessen Engeln streiten. Man vergisst, dass Satan sein Machtbereich gegenwärtig immer noch in den himmlischen Örtern hat (Eph 6,12), bis er endgültig von dort ausgestoßen werden wird.
Der Grund des Krieges. Kurz gesagt ist die Ursache des Krieges Satans Niederlage als Verkläger der Heiligen vor Gott. Die Entrückung der Gemeinde hat eben stattgefunden. Sie ist nach ihrem Erscheinen vor dem Richterstuhl Christi ins Vaterhaus eingegangen und steht nun tadellos und ohne Flecken vor Gott (Eph 5,27). Was hat die Gemeinde dahin gebracht? Nichts anderes, als der Glaube an das sündentilgende Blut Christi. Satan, der angeblich immer noch der schirmende Cherub und Ausüber der Gerechtigkeit auf Erden sein will, verklagt die Gläubigen. Er weiß genau, dass Gottes Thron auf Gerechtigkeit beruht und dass Gott recht handeln muss. Satan behauptet aber, dass der Mensch kein Anrecht auf den Himmel habe, weil er ein Sünder ist. Er kennt der Menschen zahlreiches Unterliegen in Versuchungen und umgeht absichtlich die Tatsache, dass der Gott der Liebe durch Seinen Sohn einen Weg erfunden hat, auf dem Er Gottlose g e r e c h t sprechen kann (Röm 4,5). Wer will sie nun verdammen? Christus ist hier, der gestorben und auferstanden ist (Röm 8,1.33.34). Durch Christi Erlösungswerk durfte die Gemeinde droben einziehen. Satan hat den Menschen durch sein Werk bis in den Staub der Erde (Tod) hinabgezogen, Christus aber hat sie durch Seinen Opfertod zu Gott geführt (1Pet 3,18). Satan muss sein Verklagen aufgeben und, wie schon andere Male, wird er abgewiesen (Sach 3; Hiob 1). Dadurch entsteht ein großer Kampf, den Gott Seinerseits dem Erzengel Michael zur Ausführung überträgt.
Die zwei Gegner. Es sind Michael und Satan, die zwei größten Engelsfürsten, die die Schrift kennt.
Michael. Dieser Erzengel wird offenbar bei der Entrückung mitwirken, denn nach 1Thes 4,16 kommt der Herr mit der Stimme eines Erzengels hernieder. Michael wird wohl mit seinen Engelheeren die Gemeinde durch das Luftgebiet, d. i. das Machtbereich Satans, begleiten (Lk 16,22), worauf Satan sozusagen Michael als einen Entführer seiner Beute angreift.
Satan. Er wollte wie Gott sein. Ja mehr, er versuchte sogar, seinen Thron über den Thron Gottes zu erheben, wurde deshalb mit seinem Anhang gestürzt und in das Luftgebiet hinausgestoßen, wo er jetzt noch ist. Seine Herrschaft bekommt nun einen neuen gewaltigen Schlag; denn Satan soll laut unserem Text aus seinem bisherigen Gebiet vertrieben werden und kein Anrecht mehr haben, die Heiligen zu verklagen. Satan stellt sich nun selbst an die Spitze seiner Engelheere. Wenn immer es sich um größere Kämpfe handelt, führt Satan sie persönlich. So schickte er nicht einen seiner Engel zu Eva, sie zu versuchen, sondern er ging selbst. Auch den Herrn versuchte er persönlich, um des Sieges sicher zu sein. Der Kampf zwischen Michaels und Satans Engeln wird jedoch nicht mit stählernen Waffen geführt. ‑Das Ringen wird heißer, aber der Ausgang ist sicher. Michael und seine Engel siegen über Satan und sein Heer. Plötzlich muss Satan sehen, dass er seinen Platz in den himmlischen Örtern verloren hat und auf die Erde geworfen ist. Der Mensch dagegen, den er verklagte, und dem er den Himmel absprechen wollte, ist nun droben.
Ein kleines Vorbild solchen Engelkampfes sehen wir in Dan 10,10-14. Daniel flehte um Licht für die empfangenen Gesichte. Ein Engelsfürst wurde beauftragt, Daniel Verständnis zu bringen. Dabei stieß der Engel 21 Tage auf harten Widerstand durch den Fürsten von Persien. Wer aber ist jener Fürst von Persien? Gewiss kein Mensch, sondern ein Satansfürst, dem jenes Gebiet zur Verwaltung anvertraut war, denn niemals hätte ein Mensch einen Engelsfürsten aufhalten können (2Kön 19,35). Gott beauftragte Michael, dem Engel zu Hilfe zu eilen, und so wurde der Fürst von Persien besiegt.
Das Kampfgebiet. Es ist nicht auf Erden, sondern in den himmlischen Örtern. Der Zeitpunkt dieses Bingens wird kurz vor Beginn der großen Trübsal sein, also nachdem der Herr Seine Gemeinde ins Vaterhaus heimgeholt hatte. Allen Zeichen der Zeit nach zu urteilen, dürfte der Tag, da Satan seinen Zutritt als Verkläger der Brüder verlieren wird, ganz nahe sein.
Eine laute Stimme im Himmel. Mit lauter Stimme wird der große Sieg im Himmel verkündigt mit den Worten: „Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes gekommen, denn hinausgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder.“
Diese Worte enthalten für uns eine ernste Belehrung. Sie zeigen uns, dass Satan Gottes Volk wegen begangener Untreue verklagt. Wie sollte uns das zu heiligem Wandel anspornen. Die Fürstentümer und Gewalten sollen durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes und nicht Gemeindemängel sehen (Eph 3,10). Anderseits aber wollen wir auch nicht verzagen, wenn wir gefehlt haben, sondern dies dem Herrn bekennen, der gleichzeitig unser Fürsprecher vor Gott ist (1Joh 2,1; Röm 8,34). Leider muss auch nebenbei daran erinnert werden, dass es unter Gottes Volk solche gibt, die ihre Mitgläubigen verklagen. Nein, nicht ihre Verkläger, sondern ihre Träger in Liebe wollen wir sein (Gal 6,1-2; 1Thes 5,14).
Wehe der Erde. Satan kommt sozusagen wieder zum Aufatmen und wird sprachlos über seine große Niederlage sein. Sein Besitz wird fortan nur die Erde sein und zwar nur noch für eine kurze Zeit von 1260 Tagen. Groß ist nun seine Wut über das Weib (Israel), aus dem Christus gekommen ist, der ihm den Kopf zertreten hat. Und Satan stürzt sich mit großer Wut auf Israel. Dabei muss er eine neue Niederlage erleben; denn der Herr rettet das Weib aus seiner großen Not.
Off 16,13 - Die satanische Trinität
Jeder Bibelleser kennt die göttliche Trinität, Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Aber nicht jedem ist die satanische Trinität bekannt, der Drache als Antigott , das Tier als Antichrist und der falsche Prophet als Gegenstück des Heiligen G e i s t e s . Betrachten wir diese Trinität getrennt.
1. Der Antigott. Er ist der große Gegner Gottes und Feind des Volkes Gottes. Seine Person, Herkunft und Tätigkeit sind uns bereits aus früheren Seiten bekannt. Diese satanische Trinität, mit dem Antigott (Drachen) an der Spitze, wird besonders in der Endzeit hervortreten. Nach Off 12 wird Satan aus dem Himmel geworfen und ist unter dem Bilde des großen Drachen mit 7 Köpfen beschrieben. Er ist den Menschen nicht sichtbar; denn er ist ein Geisteswesen. Johannes, der selbst im Geiste war, sah ihn aber. Satan ist also die erste Person der höllischen Trinität. Und gleich wie der Vater im Himmel Seinen geliebten Sohn zu unserer Rettung in die Welt sandte (Joh 6,57), so hat auch Satan (Drache) seinen Abgesandten, den Antichristen, dem er seine ganze Macht verleiht (Off 13, z. 4). Und, gleich wie der Vater dem Sohne alle Macht gegeben (Joh 17,2) und Seinen Sohn auferweckt hat aus den Toten, so wird auch die Todeswunde des Tieres (Antichrist) geheilt werden, und die Anbetung des Drachens und des Tieres von der Menschheit zur Folge haben (Off 13,4).
2. Der Antisohn. In der göttlichen Trinität wird meistens der Herr Jesus als zweite Person genannt. Wir kennen Ihn, Seine Liebe, Sein Opfer, Seinen Priesterdienst und Seine Absicht, die Seinen ins Vaterhaus zu bringen. Dieser hochgelobten Person wird ein schreckliches Gegenüber genannt, der sich als Christus und Gott ausgeben und sogar im Tempel Anbetung fordern wird. Diese Person ist das Tier, der Antichrist, jenes schreckliche Ungetüm aus dem Meer, mit seinen 7 Köpfen und 10 Hörnern. Wie Jesus Gott geoffenbart im Fleische ist, so wird das Tier Satan geoffenbart im Fleische sein. Beachten wir einige Gegenüberstellungen.
Christus Antichrist
Der Sohn Gottes (Joh 3,16) Sohn d. Verderbens (2Thes 2,3).
Ohne Sünde (1Pet 2,22) Mensch der Sünde (2Thes 2,3!
Das Lamm Gottes (Joh 1,29) Das schreckliche Tier (Off 13,1).
Der Heiland (Joh 4,42) . Der Verwüster (Dan 9,27).
Der gute Hirte (Joh 10,11) Der nichtige Hirte (Sach 11,17).
Der Freund (Mt 11,19) Der Feind (Matth, 13, 39).
Jesus starb (Lk 23,46) Hat Todeswunde (Off 13,3).
Ist auferstanden (Off 1,18) Todeswunde geheilt (Off 13,3).
Erhält große Macht (Mt 28) Hat große Macht (Off 13,7).
König der Könige (Off 19) König der 10 Könige (Off 17,12).
Hat eine Stadt (Off 21,2) Hat eine Stadt (Off 18,2).
Fährt hinauf (Apg 1,9) Fährt hinab (Off 19,20).
Welch schroffe Gegensätze! Der Antichrist ist also in jeder Beziehung das Gegenteil zum Sohne Gottes. Er ist der Gesandte aus der Unterwelt, und er wird die einst dem Herrn angebotenen Reiche dieser Welt von Satan annehmen und für kurze Zeit herrschen, bis ihn der Herr beseitigen und in den Feuersee werfen wird. (Off 19,20).
Der Antigeist. Diese dritte Person der teuflischen Dreieinigkeit ist das zweite Tier, das Johannes sah, der falsche Prophet. Seine Beziehungen zum ersten Tiere sind ähnliche (aber für das Böse) wie die des Heiligen Geistes zum Herrn Jesu. Sechserlei wird von der Wirksamkeit dieses Antigeistes, dem falschen Propheten, gesagt:
1. Seine Sprache. Er redet wie ein Drache, also das Gegenteil des Redens des Heiligen Geistes, mit Seinem sanften Einfluss und heiligem Wehen.
2. Seine Gewalt. Diese erhält er vom Antisohn, ähnlich wie der Geist Gottes alles vom Sohne empfängt. Er wird von dem Meinen nehmen und euch verkündigen (Joh 16,14).
3. Sein großer Einfluss. Er bewirkt, dass die Bewohner der Erde den
Antisohn anbeten, nachdem seine Todeswunde heilte (Off 13,12) ;
gleichwie der Heilige Geist Christus nach Seiner Auferstehung
verherrlicht hat und Ihn den Menschen immer noch groß macht (
4. Seine Wunderkräfte. Wie der Heilige Geist große Zeichen und Wunder durch. die Apostel wirkte, so wirkt der falsche Prophet große Zeichen und Wunder. Er lässt Feuer vom Himmel auf die Erde fallen; bewirkt, dass das Standbild des Tieres redet, so dass die Menschen staunen und betrogen werden (Off 13,11 ff.).
5. Seine Grausamkeit. Er tötet alle, die das Bild des Tieres nicht anbeten (Off 13,15). Der Heilige Geist bewirkt Leben, der Antigeist aber den Tod. Hier wiederholt sich, was schon in den Tagen Nebukadnezars geschehen ist. Auch er überlieferte alle dem Tode, die sein Bild nicht anbeteten und ließ sie in den brennenden Ofen werfen (Dan 3). Zu allen Zeiten aber hatte der Herr Zeugen, die Ihn bis in den Tod verherrlichten. Allen gilt des Herrn Wort: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten“ (Mt 10,28).
6. Sein Betrug. Er verführt alle, die auf Erden wohnen. Alle müssen das Siegel dieses Antigeistes annehmen. Wie der Heilige Geist die Seinen versiegelt (Eph 1,13; z. Kor. 1, 22), so geschieht Ähnliches auf teuflische Weise durch diesen Antigeist.
Furchtbar ist diese satanische Dreigestalt. Ja, die Zeit ihres öffentlichen Auftretens ist nahe. Und das alles geschieht aus der ursprünglichen satanischen Absicht, „zu sein wie Gott“.
Das Ende dieser Trinität. Sie wird zuerst ihr rein sichtbares Ende vor Harmagedon finden. Der Herr selbst wird den Gesetzlosen töten und mit ihm den falschen Propheten in den Feuersee werfen (2Thes 2,8; Jes 11,4; Ps 110,6; Off 19,20). Der Drache findet seinen Lohn im Abgrund und am Ende auch im Feuersee (Off 20,1-3). Groß wird dann der Triumph des Lammes sein!
Das Gericht über Satan
Wir sahen, dass Satan sehr mächtig ist. Und gegen das Ende dieses Zeitalters wird er seine Macht ganz besonders entfalten, weil er weiß, dass er nun noch wenig Zeit hat. Satan vermag viel. Wir lesen, dass er einen Hiob zwar hart prüfen, aber nicht vernichten durfte, auch einen Petrus durfte er sichten aber mehr nicht; denn der Herr selbst trat für seinen geliebten Apostel ein. Der Gläubige braucht eigentlich Satan nicht mehr zu fürchten, denn am Kreuz auf Golgatha ist er gerichtet, und der Gott des Friedens zertritt
Satan unter unseren Füßen (Röm 16,20). Satans große Macht wird ein Ende haben und das Gericht über ihn scheint sich in vier verschiedenen Stadien zu vollziehen. Wir sahen bereits, dass das Urteil über Satan längst gesprochen, aber noch nicht vollzogen worden ist. Betrachten wir die vier Gerichtsstadien.
Erstes Gerichtsstadium. Dieses sehen wir unmittelbar nach Satans Fall. Als der schirmende Cherub, der unbeschreiblich schöne Glanzstern, sich gegen Gott erhob und zum Satan wurde, wurde er auch plötzlich seines hohen Amtes, als „Beschirmer des Thrones Gottes“ enthoben. An Stelle dieses Engelsfürsten scheinen die vier Lebewesen, die schon von Hesekiel und später von Johannes geschaut wurden, um den Thron zu stehen (Hes 1,5; Off 4,6). Satan wurde aus dem einstigen Eden droben ausgestoßen. Er, der einst unter feurigen Steinen wandelte, ist nun auf dem Wege zum Feuersee. Der Herr sagt in Lk 10,18: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“ Seither hat Satan sein Bereich nur noch im Luftgebiet und auf Erden, und er ist der Fürst der finsteren Mächte (Eph 6,12). Doch hat Satan immer noch Zutritt zu Gott, aber auch ungehinderte Macht auf Erden. Stellen wie Hiob 1,6.7 und Off 12,7-9 berechtigen uns ohne weiteres zu dieser Annahme. Seine Macht ist so groß, dass er selbst den Herrn des Weinbergs (Jesus) hinausgestoßen hat, und der Messias nichts hat (Dan 9,26). Aber Satan war immer kurzsichtig und, indem er Jesus hinausstieß, stieß er sich selbst aus; denn dadurch ist das Weizenkorn gestorben und Satan überwunden.
Zweites Gerichtsstadium. Es ist noch zukünftig und wird in Off 12 beschrieben. In jenem Kapitel ist der Kampf Michaels und seiner Engel gegen Satan und dessen Engel beschrieben. Groß ist Michaels Sieg und Satans Niederlage. Satan hat viele Engel. Der dritte Teil der Sterne, die der Drache (Satan) mit sich riß, sind Engel. Es sind offenbar jene Wesen, die Satan als ungefallener Engelsfürst unter sich hatte, die dann mit ihm gefallen und ihm treu geblieben sind. Der große Kampf zwischen Satan und Michael wird in der 70. Jahrwoche Daniels stattfinden. Das Ergebnis ist, dass Satan aus dem Luftgebiet (seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort) auf die Erde herabgeworfen wird. Groß ist der Triumph im Himmel, der in einem lauten Halleluja ausklingt, aber ebenso groß ist auch das „Wehe“ auf der Erde. Satans Sturz ist eine weitere große Demütigung für ihn, weil er weiß, dass sein Bleiben auf Erden auch nur von kurzer Dauer ist; deshalb sucht er die Erde in nie dagewesener Weise heim. Alsdann, wenn Satan auf die Erde geworfen sein wird, und er dem Tier (Antichristen) seine Macht und seinen Thron gegeben hat, wird auch die große Trübsal beginnen. Gleichzeitig wird Satan zum großen Endschlag ausholen und den letzten großen Krieg vorbereiten.
Drittes Gerichtsstadium. Es ist ebenfalls zukünftig und viel schrecklicher als das vorhergehende. Wir finden dieses Stadium in Off 20,2-3. Die große Trübsal hat dann ihren Höhepunkt erreicht. Auf Israels Notschrei verkürzt der Herr die Trübsal und erscheint plötzlich in Herrlichkeit. Er kommt und nimmt endlich die Erde in Besitz. Der Herr, der außer Landes gegangen war, erscheint und gibt dem bösen Knechte seinen wohlverdienten Lohn (Mt 25,26). Dieser Besitzergreifung der Erde durch den Herrn hat Satan vorgebeugt. Mit großen Heeresmassen erwartet er mit seinen Verbündeten 10 Königen das Kommen Christi, um gegen Ihn zu streiten. Doch, was macht der in Herrlichkeit erscheinende König Jesus? Er ergreift das Tier und den falschen Propheten und wirft sie in den Feuersee. Der Drache (Satan) wird in den Abgrund geworfen, und damit erlebt Satan das dritte Stadium seines Gerichtes. Interessant, dass Satan von einem starken Engel gebunden wird. Er, der einst der mächtigste Engelsfürst war, wird nun von einem Engel gebunden und in den Abgrund geworfen! In diesem Abgrund weilt dann Satan wie in einem Strafbehälter während des Millenniums. Die Folge wird sein, dass die Erde in einen Gottesgarten verwandelt werden wird. Dann wird des Friedens kein Ende sein.
Letztes Gerichtsstadium. Gott lässt Satan am Ende des Millenniums nochmals los, aber Satan wird sich auch dann als der alte, erbitterte Feind Gottes offenbaren und ausziehen, um das Heerlager der Heiligen zu vernichten. Kaum hat sich also seine Gefängnistür geöffnet, so geht er schon aus, verführt die Menschheit und zieht gegen die Heilige Stadt, die aber von Mächtigeren als er belagert sein wird (Off 20,7-9). Auf diesen letzten Angriff Satans hin wird das endgültige Urteil über ihn vollzogen, indem er in den Feuersee geworfen wird. Nie wieder wird er in den Himmel steigen, noch die Erde verwüsten. Und, o Torheit der Torheiten, da gibt es Menschen, die meinen, in ihrer „Weisheit“ den Schlüssel zum Feuersee gefunden zu haben, aus dem nach langer Zeit Satan wieder befreit und zu seinen einstigen Ehren gelangen wird. Wenn Satan sich während der tausend Jahre, die er im Gefängnis sein musste, nicht im geringsten geändert hat, sondern seinen alten Hass Gott und Seinem Volk gegenüber behalten, ja, wie es scheint, sogar vergrößert hat, so ist niemals anzunehmen, dass, seinerseits eine Umkehr im Feuersee stattfinden wird. Wie nutzlos sind all die falschen Spekulationen über die Wiederherstellung Satans, sowie der Verlorenen. Lasst uns lieber alle Kräfte der Seelengewinnung weihen, dann sind wir auf rechtem Wege.
Eph 6,10-18 - Der Sieg über Satan
Wir haben den mächtigen und listigen Feind kennen gelernt, nun wollen wir noch die Waffenrüstung Gottes betrachten, die uns befähigt, dem Feind zu widerstehen. In der rechten Waffenrüstung brauchen wir den Starken nicht zu fürchten (Phil 1,28). Der Befehl lautet: Ziehet an die ganze Waffenrüstung.» Unsere Stärke liegt in der Erkenntnis der eigenen Schwäche (2Kor 12,10). Dieses Bewusstsein ist unsere größte Sicherheit, weil es zum Anziehen des Herrn Jesus führt (Röm 13,10), zum Sichanlehnen an den Allmächtigen. Das ist besonders in der Endzeit nötig (2Tim 3), weil der böse Tag naht (Vers 13). Nur die Waffenrüstung nicht ausziehen! Es mag wohl eine siegreiche S c h 1 a c h t vorbei sein, damit aber nicht der K r i e g . Wir sind ständig neuen Angriffen ausgesetzt. Wir werden auch nicht aufgefordert, den Feind anzugreifen, sondern ihm zu widerstehen (l. Petr. 5, 9). Die Kraft in diesem Kampfe heißt: «Seid stark in dem Herrn und „in Seiner Gnade“ (2Tim 2,1). Stark und mutig wie einst Josua (Kap. 1, 5)! Ohne diese Kraft gleichen wir dem geschorenen Simson und werden den Philistern zur Belustigung (Ri 16,19-21). Wie sieht diese Waffenrüstung Gottes aus?
Die Lenden umgürtet mit Wahrheit (Vers 14;
Dazu gehört die persönliche Wahrheitsliebe, denn nur dem Aufrichtigen
lässt Gott es gelingen. Unsere Waffen sind Lichtswaffen (Röm 13,12; 1Thes 5,8), Waffen der Geradheit gegen alle (2Kor 6,7;
Angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit
Unsere Gerechtigkeit ist Christus (Röm 5,1). Fehlt dem Kämpfer
diese Gewißheit, so ist die Brust (Herz) nicht geschützt. Wir ruhen in
der Tatsache, dass Christus für uns zur Sünde gemacht ist (
Beschuht an den Füßen. Der Kämpfer muss gut beschuht sein, sonst versagt er. Die Israeliten aßen das Passahlamm mit beschuhten Füßen. Das Passahlamm selbst war der Grund, auf dem sie standen, sie hatten also sicheren Boden unter den Füßen. Ihre Schuhe hielten aus während der ganzen Wüstenwanderung (5. Mose 29,4). Ist dieses Schuhwerk zerrissen, so kann die listige Schlange den Kämpfer durch ein Loch stechen und kampfunfähig machen. Der Kämpfer muss wissen, dass Tod und Gericht hinter ihm liegen, ihn also nicht mehr erreichen können. Er muss sich der Liebe Gottes unter allen Umständen bewusst sein.
Der Schild des Glaubens. Satan schießt feurige Pfeile ab, doch der Schild des Glaubens fängt die Pfeile auf und schützt den Kämpfer. Noch heute fragt Satan: „Sollte Gott gesagt haben?“ Er sät Zweifel ins Herz. Tage der Not, der Krankheit oder des Todes benützt er und fragt wie Hiobs Weib: „Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit?“ Hiob zweifelte nicht an der Liebe Gottes und sagt: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gelobt.“ Ist der Glaube im Kreuz gewurzelt, das die Liebe Gottes am hellsten ausstrahlt, so muss der Feind fliehen. Der Schild fängt jeden Zweifel auf. Der Herr selbst ist unser Schild (1. Mose 15,1).
Der Heim des Heils. Der Helm schützt das Haupt, den Sitz der Intelligenz. Mit dem Herzen wird geglaubt, aber der Verstand eignet sich die Wahrheit an (Kol 2,2). Der Herr selbst trug diesen Helm (Jes 59,17). Keinen Augenblick verlor Er das Bewusstsein der Gottessohnschaft. Selbst vom Kreuze rief er zweimal den V a t e r an (Lk 23,34,46). Die volle Gewissheit der Erlösung, die in der Schrift verbürgt ist, schützt vor Satans Eingebung und Todesfurcht (Eph 1,7)'; denn dieser Helm wird auch der der Hoffnung genannt (1Thes 5,8). Der Helm ist die Freude des Heils und sie wird zum überfließenden Becher des Heils für Dürstende.
Das Schwert des Geistes. Das Schwert ist die einzige Offensivwaffe in unserem Kampf. Der Herr selbst benützte sie stets (Mt 4,4; 7,10), und die Folge war, dass der Teufel Ihn verließ. Diese Waffe hat uns der Herr in die Hand gegeben, und sie soll nie auf die Seite gelegt werden. Nur mit dem Wort Gottes können wir den Feind schlagen. Hierin liegt der Grund, weshalb Satan dem Gläubigen stets das Wort zu rauben sucht, ihn im Lesen der Schrift stört oder hindert und ihn von der Wortverkündigung fernhält. Bedenken wir, dass, was uns das Wort ist, uns Gott selbst ist. Wort und Gott sind eine Einheit. Das Wort war Gott.
Allezeit im Geiste beten und wachen. «Wachet und betet', rief der Herr den Jüngern zu, und hätten sie es getan, so wären sie wie der Herr selbst, in der Folge siegreich gewesen. Da sie aber schliefen, unterlagen sie hernach. Es gilt den Herrn allezeit anzurufen (Dan 6,11; Röm 12,12), stets zu wachen (Mt 26,41; Mk 13,33; 1Pet 5,8) und der Mitkämpfer eingedenk sein (Vers 19). Angetan mit dieser Rüstung sind wir mehr als Überwinder. Diese zwei Stücke „Wachsamkeit und Gebet“ gehören also unbedingt zu unserer Waffenrüstung. Gebet ist, zusammen mit dem Wort als Schwert des Geistes, unsere wirksamste Waffe und führt sicher zu einem siegreichen Leben. Auch die Apostel haben uns in dieser Hinsicht durch ihr vorbildliches Siegesleben das beste Beispiel gegeben. Wir wollen ihre Nachahmer sein.
Die Dämonen
Die Heilige Schrift und im besondern das Neue Testament redet viel von den Dämonen. Das, was im Alten Testament Wahrsagerei und Totenbefragen genannt wird, und von Gott so streng verboten wurde (3. Mose 20,6-7; 5. Mose 18,10-12; Jes 8,19), wird in unserer Zeit im Spiritismus und anderem bösen Kultus wieder praktiziert. Im Grunde genommen ist Dämonismus eine Religion, das zeigt Paulus in Apg 17,18. Und in Vers 22 sagt Paulus von den Athenern, dass sie in jeder Beziehung den Götzen (Dämonen) ergeben seien. In Jak 2,19 werden die Dämonen sogar Teufel genannt. Spiritismus und Besessenheit sind Begleiterscheinungen der Dämonenverehrung. Paulus warnt ernstlich vor den Lehren der Dämonen und stellt sie als ein Zeichen der letzten Zeit hin (1Tim 4,1-3). Sie verbieten zu heiraten, somit untergraben sie die älteste Gotteseinrichtung und gebieten sich von Speisen zu enthalten, um desto befähigter im Verkehr mit den Dämonen zu sein.
Die Herkunft der Dämonen. Sie ist nicht leicht festzustellen, da nichts bestimmtes in der Schrift gesagt wird und jede Annahme neben der Schrift ein großes Wagnis ist. Sie sind keine Satansengel, auch sind sie nicht mit den Geistern im Gefängnis zu verwechseln, denn letztere sind ja gefangen und Dämonen sind frei (wenigstens viele von ihnen), andere befinden sich im Abgrund und werden freigelassen sein während der Zeit des Tieres (Off 9). In jedem Falle bilden die Dämonen eine Abteilung in Satans Bereich und haben nach Off 9,1 einen besonderen Engel als Anführer. Sie sind unheimliche Wesen, die in allerlei Gestalt auftreten und Satans direkte Diener sind.
Das Wesen der Dämonen. Sie sind böse Geister, in die Mächte der Finsternis eingereiht, und Satan selbst ist ihr oberster Herr. Aus Mt 12,43-5 geht hervor, dass sie Persönlichkeiten sind, denn jener unreine Geist redete, wandelte und hielt im Menschen Einzug. Sie sind demnach keine bösen Engel, denn Engel haben Leiber, diese aber haben keinen. Doch nehmen sie gern einen Leib an und bedienen sich mit Vorliebe der Menschen. Man denke nur an jenen armen Mann, in dem Legionen wohnten (Mk 5,9 bis 12). Oder man lese die Geschichte jenes Besessenen in Mt 12,22 ff. Wird den Dämonen die Behausung im Menschen entzogen, so wohnen sie lieber in einem Tier, als entleibt umherzuziehen (Mk 5,12). Nebenbei sei gesagt, dass Besessenheit nichts mit Fallsucht zu tun hat. Wir könnten diesen Kranken sehr Unrecht und weh tun. Ich habe unter Epileptikern liebe Gotteskinder kennen gelernt. In einem Gotteskinde kann jedoch nie ein Dämon wohnen, weil das Kind Gottes den Heiligen Geist hat und der Heilige Geist und Dämonen bestimmt nicht unter einem Dach wohnen.
Ihre große Zahl. Aus Off 9,1-11 geht hervor, dass sie sehr zahlreich sind und der weitaus größere Teil sich im Abgrund befindet; denn jener gefallene Stern schließt den Abgrund auf und lässt die Dämonen los. Daraufhin brechen sie in so unheimlicher Zahl hervor, dass sie die Sonne verfinstern. Johannes beschreibt sie als ein Heuschreckenheer, die ja bekanntlich in unglaublichen Mengen auftreten. Kein Wunder, wenn dort der Ausdruck „Wehe“ erfolgt; denn, wer kann erkennen was diese dunklen Mächte unter den Menschen anrichten werden? Im nächsten Artikel wollen wir uns noch eingehender mit ihnen beschäftigen.
Die große Macht der Dämonen. Wir sehen sie bei
Besessenen, die zum großen Teil in unsern Irrenanstalten untergebracht
sind. Pfleger in solchen Häusern könnten diesbezügliche Beweise liefern. Diese Dämonen ruinieren den Menschen, machen ihn unter Umständen blind
und stumm (Mt 12,22). Andere machen sie wahnsinnig (Lk 8,27),
und wieder andere reizen sie dazu, sich selbst zu verletzen (
Zudem besitzen die Dämonen übernatürliche Intelligenz. So erkannten sie den Herrn sofort als Sohn Gottes (Mt 8,29). Als Paulus in Philippi missionierte, redete ein Dämon durch jenes Weib täglich die Apostel als „Knechte Gottes“ an. Paulus mag die Gefahr nicht gleich am ersten Tage erkannt haben, sobald er sie aber erkannte, trieb er den Dämon aus (Apg 16). Dämonen können also auch sehr fromm auftreten.
Im Charakter sind sie furchtbar und vermögen nur Böses zu tun, darum heißen sie auch unreine Geister (Mt 10,1 und 12,43). Sie zeigen sich ihren Opfern gern nackend. So lesen wir von dem in Lk 8,27 genannten, von Dämonen besessenen Manne, dass er unbekleidet in den Grabstätten wohnte. Sobald ihn aber der Herr geheilt hatte, fanden ihn die Hüter bekleidet und vernünftig zu Jesu Füßen sitzen (Vers 35). Dieser große Unterschied, der hier hervorgehoben wird, soll in allen zu finden sein, die mit dem Herrn in Berührung gekommen sind.
Die Lehren der Dämonen. Wir finden sie eingehend in 1Tim 4,1-5. Nur ein Ungläubiger kann eine Behausung der Dämonen werden, aber mit geistlich gesinnten Gläubigen stehen sie in scharfem Konflikt, obwohl Gläubige stark von den Lehren der Dämonen beeinflusst werden können. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft, der Bibelforscher, der Neuapostolischen usw. sind nichts anderes als Lehren der Dämonen, denen selbst viele unwachsame Gläubige zum Opfer fallen. Der Herr bringt in Seiner Treue die Aufrichtigen wieder zurecht. Was diese unlauteren Lehrer opfern, das opfern sie den Dämonen (l. Kor. 10, 20-21).
Das Ende der Dämonen. Sie selbst wissen, dass der Abgrund ihr Platz ist (Mt 8,29). Darum baten jene Dämonen, dass der Herr sie nicht v o r d e r Z e i t in den Abgrund sende. Ohne allen Zweifel werden auch sie ihr endgültiges Gericht empfangen, wenn der Herr am Ende nicht nur die Menschen, nein, auch Engel und selbst Himmel und Erde richten wird.
Die Kavallerie der Hölle
Eben sahen wir, dass Paulus für die Endzeit eine besondere Tätigkeit der Dämonen weissagt. In Off 9 sieht Johannes im Geiste die Erfüllung dieser Weissagung. Unvorstellbar sowohl an Zahl, als auch an den schrecklichen Auswirkungen, bleiben uns die Schilderungen des Johannes, ‑ und doch wollen wir einen kleinen Versuch machen, uns dahinein zu versenken
Der Apostel zeigt zwei verschiedene Dämoneninvasionen, die zeitlich und auch ihrem Wesen nach verschieden sein werden. Die Welt wird dann sagen müssen: „Die Geister, die ich rief, werde ich nicht los“; denn heute ist ein furchtbares Spiel mit den Dämonen, sei es im Spiritismus oder ähnlichen Vereinigungen.
Der Engel des Abgrunds (Off 9,11). Johannes sieht nach Vers 1 einen Stern vom Himmel fallen, d. h. einen bösen Engel. Seine Namen „Abaddon und Apollyon“, d. h. Verderber, zeigen bereits an, dass wir es mit einem Satansengel zu tun haben. Dieser gefallene Stern steht mit dem Geiste im Abgrund, dem Wohnort der Dämonen in Beziehung (Lk 8,31). Nach Off 11,7 kommt auch das Tier aus dem Abgrund.
Die Macht dieses Engels. Es wurde ihm der Schlüssel
zum Abgrund gegeben (Vers 1). Zuvor hatte er also diesen Schlüssel
nicht, denn Schlüsselgewalt hat allein der Herr (Off 1,18;
Die Beschreibung dieser Abgrundswesen. Es kommen Geister wie Heuschrecken hervor, aber aus der Beschreibung von Kapitel 9, 3-5 lesen wir, dass es Dämonen sind. Ihr Aussehen ist ein merkwürdiges Gemisch von Pferd, Mensch, Löwe und Skorpion, deren schlechte Eigenschaften sie offenbar alle besitzen und auf ihre Übernatürlichkeit hinweisen. Johannes vergleicht sie mit schrecklichen Kriegsheeren und da sie Kronen tragen, sind sie auch Sieger. Sie sind für das menschliche Auge verborgene, unsichtbare Finsternismächte und die Menschen können sich nirgends vor ihnen schützen noch zur Wehr setzen.
Diese bösen Geister haben auch Verstand, denn sie nehmen von ihrem Anführer Befehle entgegen und unterscheiden zwischen den zwei Menschenklassen, ‑ den Anbetern des Tieres und den von Gott Versiegelten, ‑ die sie nicht antasten dürfen. Heuschrecken beschädigen sonst alles Grüne, ähnlich wie einst in Ägypten (2. Mose 10), diese aber werden nur die Menschen plagen. Dieses Wehe wird fünf Monate dauern.
Diese Höllenheuschrecken sind bekanntlich das erste Wehe genannt. Fürchterlicher aber ist die zweite Hölleninvasion, die in den Versen 13-21 geschildert wird. Seitz nennt sie:
Die Kavallerie der Hölle. Beachten wir sie kurz.
Ihre große Zahl. Es sind ihrer 200 Millionen. Das kann also niemals eine militärische Invasion der Vergangenheit oder Zukunft darstellen, wie das von Auslegern gesagt worden ist. Heute sind überdies die Heere motorisiert und nicht auf Pferden. Es sind böse Geister aus dem Abgrund.
Ihr schreckliches Aussehen. Johannes sieht sie als Rosse, aber sie haben Löwenköpfe. Aus ihren Mäulern geht Feuer hervor. Ihr schwefelartiger Hauch wird tödlich wirken. Ihre Schwänze sind gleich Schlangen, mit denen sie die Menschen quälen. Dies alles zu symbolisieren, wie das manche tun, ist töricht. Wir haben es also nicht mit menschlichen Heeren und deren Ausrüstungen zu tun, vielmehr mit bösen Geistern aus dem Abgrund. Die Schrift lehrt uns, dass es übernatürliche, gute Kriegsheere gibt (2Kön 6,13-17). Deutlich zeigt das vor allem Off 12 und 19, wo wir himmlische Heere in unzählbaren Scharen sehen. Ebenso kennt die Schrift Höllenmächte, die in der Endzeit furchtbar auftreten werden. Die hier genannten Heere sind eine Dämonenreiterschar aus dem Abgrunde.
Die Dauer dieser Plage. Diese Dämonenheere erscheinen auf die festgesetzte Zeit (Vers 15). Während 13 Monaten werden sie die Menschen quälen. Gott richtet die Sünde des Götzendienstes furchtbar. Wenn aber die zeitlichen Gerichte schon so erschreckend sind, was erst wird der Feuersee sein?
Das Ergebnis dieser Dämoneninvasion. Die Menschen taten nicht Buße. Sie verharrten in ihren Sünden (Vers 21). Die Verse 20, 21 zeigen den sittlichen Zustand dieser kommenden Tage. Folgende Sünden werden besonders hervorgehoben:
Dämonenanbetung. Der Mensch, der Gott aufgibt, wird eine Beute der Dämonen (l. Kor. 10, 20. 21).
Götzendienst. Sie ist die nächste Sünde. Sie findet ihren Höhepunkt laut Off 13 in der Anbetung des Tieres, des kommenden Antichristen.
Mordtaten. Diese grobe Sünde wird dann zum Alltäglichen gehören. Und was anders sind heute die Vergehen am keimenden Leben? ‑
Zaubereisünden. Auch sie sind das Alltägliche schon in unserer Zeit und deuten an, dass das Ende nahe ist.
Hurerei. Dämonenkult und Unreinheit gehen Hand in Hand. Es sind wiederum die Tage Noahs und die Sünden Sodoms.
Diebstahl. Gleichwie sich der Betrug der Dämonen breit macht, so auch der unter den Menschen. Gottes Gebote sind in jeder Weise missachtet und dies muss Gericht zur Folge haben. Lasst uns deshalb die Mitmenschen mit allem Ernst auf ihre Sünden und auf das darauffolgende Gericht aufmerksam machen und rufen wir ihnen zu: „Tut Buße und glaubet dem Evangelium“ (Mk 1,15).