Oft warten die Menschen geradezu mit Ungeduld auf den Zahltag. Dem größten und reichsten aller Zahltage aber schauen die Gläubigen entgegen. Paulus freute sich auf ihn (2Tim 4,8). Dagegen wird Alexander mit wenig Hoffnung nach ihm ausschauen (2Tim 4,14). Fragen wir, was unser Lohn sein wird.
Eben sahen wir die große Verantwortung des Gläubigen in bezug auf seine Werke und die Tatsache, dass uns Gott als Mitarbeiter an dem großen Bau Seines Hauses, welches Seine Gemeinde ist, berufen hat. Wir lernten dabei die große Wichtigkeit kennen, nach Gottes Gedanken und nicht nach Gutdünken zu arbeiten. Sollten wir als Gottes Mitarbeiter nicht nach Seinen Vorschriften gebaut haben, sondern nur nach väterlicher Weise, so lasst uns noch heute einhalten und uns beugen über unser verkehrtes Wirken, damit wir nicht dereinst Schaden leiden müssen. Es kommt also in unserem Glaubensleben nicht zunächst auf unsere persönliche Art und Meinung an, sondern darauf, dass wir nach Gottes Gedanken wirken, nach Seinem Bauplan am Hause Gottes bauen.
Ein jeglicher wird seinen Lohn empfangen (
Die unvergängliche Krone. In 1Kor 9,24-27 nimmt Paulus Bezug auf sein eigenes Werk und fragt: „Was ist mein Lohn?“ Niemand zweifelt an der Echtheit seines Arbeitsberichtes. Dabei vergleicht er unseren Lauf mit einer Rennbahn, in der jeder die äußersten Kräfte aufwendet, um den Preis zu erlangen. Gerade so sollen wir im Glaubensleben, im Hinblick auf die Krone laufen. Wie jene Läufer sich die größten Entbehrungen auferlegten, um einen vergänglichen Kranz zu erlangen, so hat Paulus, um uns ein Vorbild zu geben, seinen Leib und dessen Ansprüche in Knechtschaft geführt, damit sein Wirken nicht verwerflich sei, und er die Krone davontrage. Also je nachdem wir laufen, werden wir einst entweder Lohn oder Tadel erhalten, gekrönt oder ungekrönt vor dem Herrn stehen.
Die Krone des Lebens (Jak 1,12). Sie wird das Teil derer sein, die viel gelitten haben, die aber in ihrem Leiden ausharrten und siegreich aus ihnen hervorgingen. Man denke an die drei Freunde Daniels, die sich lieber verbrennen lassen wollten, als Untreue gegen Gott zu begehen (Dan 3); oder an Daniel selbst, der lieber in den Löwengraben ging, als auf den Umgang mit Gott zu verzichten (Dan 6). Wieder andere gaben alles in ihrer Prüfung her (l. Mose 22) und verherrlichten Gott trotz satanischer Angriffe, wie Hiob es tat. Sie werden die Krone des Lebens an jenem Tage erhalten. Welch eine reiche Ermunterung für alle, die um Jesu willen Verfolgung leiden.
Die Krone der Gerechtigkeit (2Tim 4,8). In Verbindung mit dieser Krone werden keine besonderen Taten genannt. Sie lässt vielmehr auf die alltägliche Treue schließen. Gerechtigkeit im täglichen Leben ist die Praxis dieser Kronenträger. Da die Rede vom „Liebhaben der Erscheinung Christi“ ist, so tritt dies noch umso mehr hervor; denn Seine Erscheinung lieb haben, heißt: sich selbst reinigen von jeglicher Befleckung (2Kor 7,1; 1Joh 3,3). Kennzeichnen uns diese Dinge? Haben wir Seine Erscheinung lieb, beten wir: „Komme bald Herr Jesus!“ (Off 22,20.)
Die Krone des Ruhmes (1Thes 2,19; Phil 4,1). Das ist die Krone der Seelengewinner. Paulus war ein Seelengewinner und wusste, dass er die Krone erhalten werde. Beim Preisgericht werden viele, die sich Evangelisten nannten, verschwinden, und ungekrönt ausgehen, dagegen werden andere als Seelengewinner erfunden und gekrönt werden, obwohl sie als Ungenannte über diese Erde gingen. Seelengewinnen war des Herrn großes Werk (Lk 19,10) und auch das des Apostel Paulus (Röm 15,19). Der Herr hat die Menge zum Lohn und Paulus die Krone.
Die Krone der Herrlichkeit (1Pet 5,4). Sie ist das Teil der treuen Hirten, die sich der Herde mit ganzer Hingabe annahmen und diesen Dienst nicht des Lohnes wegen taten, sondern aus Liebe zum Erzhirten die Schafe weideten, selbst Vorbilder der Herde waren, und nach dem duster des Apostels Paulus in Apg 20,19 ff. von ganzem Herzen dienten.
Die goldene Krone (Off 4,4). In ihrem Besitz sehen wir die Ältesten, die droben um den Thron des Lammes versammelt sind und selbst auf Thronen sitzen und mit Christo regieren.
Die Beschämung der Untreuen. Herrlich ist das Bild der Gekrönten, niederdrückend dagegen das der Untreuen. Ihr Werk hielt im Gerichtsfeuer nicht stand, weil es aus Holz, Heu und Stoppeln war. Ihr ganzes Lebenswerk ist verbrannt (1Kor 3,13). Tiefe Beschämung ist die Folge (l. Joh 2,28). Sie gleichen einem Menschen, dessen Hab und Gut verbrannt ist, der sich selbst aber retten konnte. Der Herr wiegt die Handlungen (1Sam 2,3). Also nicht alle werden dort groß sein und leuchten (Mt 5,19; 25,30; Lk 19,17). Sie waren nicht lauter und verloren deshalb den Kampfpreis (Phil 1,10; 3,14; 1Kor 1. 8). Entblößt und arm müssen sie nun dastehen (Off 3,17) und sehen, dass viele ihrer Brüder so reich belohnt vor dem Preisrichter stehen. Aber wiewohl der Preisrichter das ganze Lebenswerk verurteilen muss, so stehen sie selbst doch als Gerettete da und zwar dank des Opfers Christi allein.