Schriften von Georg R. Brinke
Die Engel und unser leibliches WohlDie Engel und unser leibliches Wohl
Viele Stellen der Schrift, die von Engeln reden, zeigen uns unter
anderem ihren vielseitigen Dienst, sei er Gott, dem Herrn, oder uns
Menschen getan. Gott gegenüber stehen sie allezeit zu Seiner Rechten und
Linken, um Ihm zu dienen (2Chr 18,18; Ps 103,20.21;
Den Dienst der Engel dem Herrn gegenüber betrachten wir auf zwei besonderen Blättern, und wir wollen uns mit dem Dienst der Engel an uns Menschen beschäftigen. Wir werden dabei merken, dass sie uns nahe sind und überaus besorgt um unser leibliches und geistiges Wohl. Sie kennen uns und wissen um welch hohen Kaufpreis (das Blut Christi), wir erkauft sind. Sie verrichten die Dienste an uns um Jesu willen.
Engel als Retter aus leiblichen Nöten. Die Schrift redet zum ersten Mal vom Engelsdienst in Verbindung mit leiblicher Not bei einer einfachen, davongelaufenen Magd. Es war Hagar (1. Mose 16). Später hatte dieselbe einfache Magd eine zweite Engelserscheinung, und der Engel rettete sie und ihren Knaben vom Tode. Kurze Zeit später sehen wir, dass Engel rettend in Sodom eingriffen (1. Mose 19). Es ist dort überaus schön zu beachten, wie praktisch die zwei Engel handelten. Sie nahmen jene vier Menschen je bei einer Hand und führten sie aus dem nahenden Verderben heraus. Und doch kam bei aller Anstrengung der Engel Lots Weib um'. Und wie manchmal Engel dem Jakob erschienen sind, ist dem Bibelleser bekannt; anfangend bei der Leiter vor Betkiel und schließend mit dem herrlichen Selbstzeugnis des Jakob (l. Mose 48, 16). Die Geschichte Israels ist voll von Engelerlebnissen, und es seien nur noch einige Rettungen durch Engel hervorgehoben. Denken wir an den entmutigten und hungrigen Elia unter dem `Wachholderstrauch und wie ein Engel ihn bewirtete und aufrichtete (1Kön 19,5-10). Menschen mochten den Elia vergessen, aber der Herr gedachte seiner Nöte und sandte einen Engel. Zwei überwältigende Zeugnisse von Rettungen durch Engel aus Leibesnöten zeigt das Buch Daniel. Es sind die drei Männer im feurigen Ofen und ein vierter, ein Engel des Herrn, war bei ihnen. Die Bewahrung war so gründlich, dass kein Haar an ihnen versengt noch Brandgeruch an ihren Kleidern bemerkbar war (Dan 3,27.28). Im gleichen Buch lesen wir, dass Engel beauftragt waren, Daniel zu retten, indem sie den Löwen den Rachen verstopften und Daniel kein Leid zufügen konnten. Auch diese gewaltige Rettung durch Engel verherrlichte Gott inmitten des dunkelsten Heidentums (Dan 6,23). Wie oft auch gerade der Psalmist die Rettungen durch Engel preist und dass sie die Heiligen umlagern, ist uns bekannt (Ps 34,8). Der Herr befiehlt Seinen Engeln, Seine Kinder zu bewahren Ps 91,11).
Nicht nur im Alten, nein, auch im Neuen Testament haben wir sehr
viele Berichte darüber, dass Engel rettend im Leben der Menschen
eingegriffen haben. Das sollte uns zur Belehrung dienen und uns daran
erinnern, dass sie gewiss auch uns oft aus allerlei Nöten befreien; denn
noch heute werden sie ausgesandt um derer willen, die die Seligkeit
ererben sollen (Heb 1,14). Ihr erstes Erwähnen im Neuen Testament ist
bei dem Menschensohne selbst, indem sie Josef unterrichteten, das Kind
zu retten. Öfters begegnen wir Engeln in der Apostelgeschichte. So lesen
wir in Apg 5,19, dass ein Engel, in jener Nacht, da Petrus und
Johannes im Gefängnis lagen, sie besuchte. Er befreite sie und ermutigte
sie zu neuem Zeugnis von der Auferstehung Jesu. Später erfuhr Petrus
eine noch größere Rettung, indem ein Engel ihn aus der Hand des Herodes
befreite, der den Apostel zu ermorden gedachte (Apg 12). Alle Maßnahmen
des Herodes wurden durch diese Engelbefreiung vereitelt. Und in
Engel und die Kinder. Der Herr selbst sagt, dass Kinder ihre besonderen Engel haben (Mt 18,10). Kinder sind meistens sehr unbeholfen, auch sehen sie selbst noch keine Gefahren, und so haben sie ihre Engel, die sie beschützen. Wer anders, als ein Engel, wird das Moseskind im Nil bewahrt haben, und ein Engel war es, der die Eltern über die Erziehung des Simson unterwiesen hat (Ri 13). Aus Mt 19,14 ersehen wir, welch große Aufmerksamkeit der Herr selber den Kindern schenkte, und dass Er gerade um ihr Wohl besorgt war, indem Er sie herzte und sie segnete. Wir mögen oft an ihnen vorübergehen und den Dienst an ihnen gering schätzen, der Herr aber bewertet ihn anders und sendet sogar Engel zu ihrer Rettung aus. Jene israelitischen Mütter in Mt 18,13-15 waren also sehr weise und gottesfürchtig, indem sie ihre Kinder zum Herrn brachten, der ihnen die Hände auflegen und sie segnen sollte. Wir vermögen nicht, heute die Kinder im Sinne jener Mütter zum Herrn zu bringen, aber wir dürfen es im Gebet tun. Auch Sonntagsschule, biblischer Unterricht und gute Kinderliteratur können die Kinderherzen auf den Herrn hinweisen, so dass sie früh zur Erkenntnis des Heils gelangen. Und wie weit dabei der Engelsdienst mitwirkt, entzieht sich unserer Beobachtung. Dies soll uns zur Belehrung dienen.