In Apg 3,19 ff., da Petrus die Heilung des Lahmen begründet, zitiert er einige Propheten und redet von der Wiederherstellung aller D i n g e . Diese Stellen sind oft von Irrlehrern missbraucht worden. Sie wollen in ihnen die Garantie sehen, dass am Ende alle selig werden, dass selbst Satan und seine Engel wieder in ihre einstigen Rechte eingesetzt werden. Gewiss werden Zeiten der Erquickung und somit die Wiederherstellung aller D i n g e kommen. Aber welche? ‑ Die, von denen die Propheten geredet haben. Nirgends aber reden die Propheten von der Wiederherstellung der Gottlosen oder S a t a n s und seiner Engel. Die unbiblische Wiederherstellungstheorie erwartet eine zweite Bekehrungsgelegenheit, die Gott der Menschheit geben wird. Sie sagen, nach einiger Zeit der Leiden werden die sogenannt Verlorenen die Hölle verlassen und durch Gottes Gnade und Erbarmen befreit werden von ihren Qualen (1Pet 3,18-20). Doch das stimmt nicht; Lk 16,19 ff. spricht absolut dagegen. Ferner lassen sie Glaubens- und Umkehrbedingungen ganz außer acht, indem sie sagen, dass Gott den Tod des Sünders nicht will (Hes 33,11); aber Gott will, dass allen geholfen werde (1Tim 2,4) und dass Er, Jesus, den Tod für alle geschmeckt hat (Heb 2,9). Diese Worte der Schrift sind gewiss wahr, schließen aber die Wahrheit der Aufforderung zur Buße und Umkehr von seiten der Menschen nicht aus. Weiter sagen sie, dass sich jedes Knie vor Jesus beugen wird (Phil 2,10-11). In Phil 2 redet aber der Apostel keineswegs von der Erlösung, sondern von der Anerkennung Christi. So wie ein Volk, das einen Krieg verloren hat, sich notgedrungener Weise unterwirft, so werden sich dort alle Knie vor Jesus beugen und Ihn anerkennen müssen. Für die Wiederherstellung der Gottlosen ist j e t z t die angenehme Zeit (2Kor 6,2). Die Propheten haben nirgends von der Wiederherstellung der Gottlosen im Jenseits gepredigt, vielmehr aber redet die Schrift von ihrem ewigen Verderben (Mt 24,46; Off 20,10). An der modernen Wiederbringungslehre hat Satan Freude, denn mit ihr kann er das Volk Gottes im Zeugnis des Evangeliums lahmlegen. Der Apostel Paulus, als gründlicher Schriftkenner, hätte das Evangelium nicht mit solchem Eifer gepredigt, wenn es eine Bekehrungsmöglichkeit im Jenseits gäbe.
Was ist mit der Wiederherstellung aller Dinge gemeint? Die Rückkehr Israels nach Palästina (Jes 11,11; Jer 23,3-8; Hes 37,21-25; Amos 9,14.15). Gott wird Israel nach getaner Buße das durch Sünde verlorene Land zurückgeben.
Die Wiederherstellung des Thrones Davids. Zu diesem Zweck wurde Jesus geboren (Sach 12,8; Lk 1,78.79). Der Herr wird zu Seinem Volke kommen, auf Davids Thron sitzen und ihr König auf immerdar sein. Wie geschrieben steht: „Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die zerfallene Hütte Davids, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten, damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen“ (Apg 15,15-18).
Die Wiederherstellung der Erde (Jes 35,1; 41,18-19). Auf ihr wird
kein Fluch mehr sein, noch wird der Mensch im Schweiße seines Angesichts
sein Brot essen (Jes 32,15; Jer 31,12). Die Fruchtbarkeit wird
überaus groß sein. In Hes 47 lesen wir, dass die Bäume am Lebensstrom
zwölfmal des Jahres Früchte tragen werden. Der Zustand von Eden wird
wiederkehren. Auf allen Gebieten, auch in der Pflanzen‑ (
Die Wiederherstellung der Völkerwelt. Nicht nur Israel, sondern auch
die Völkerwelt geht einer ungeahnten Segenszeit entgegen, nachdem sie
ihren totalen Bankrott erlebt hat. Einstweilen werden die Völker
(besonders unter der Herrschaft des Tieres) noch rüsten und kriegen bis
zu jenem furchtbaren Tag vor Harmagedon, wo sie die Gewalt und das Ende
des Tieres, gleichzeitig aber den wahren König „Jesus“ erblicken werden.
Petrus sagt in Apg 3,26, „euch zuerst“. Wo ein „Zuerst“ ist, muss auch
ein „Zuletzt“ folgen. Dieses „Zuletzt“ bezieht sich auf die reiche
Segenszeit der Völkerwelt. Die ganze Erde wird voll der Erkenntnis
Gottes sein! Dann wird es keinen Krieg mehr geben (Jes 2,3;
Der Weg zu diesen reichen Segenszeiten. Petrus nennt ihn in Apg 3,19. Er fordert Israel zur Buße auf, damit ihre Sünde ausgetilgt werde. Weiter ermahnt er sie, ihren Propheten zu glauben und besonders dem größten aller Propheten, Christus (Vers 22-25). Petrus zitiert 5. Mose 18,15-19 und zeigt, dass Jesus die Erfüllung jener Weissagung ist. Moses war ein mächtiger Prophet, denn er war: a) von Gott gerufen; b) aus seinen Brüdern (Israel); c) als Mittler und Retter bestellt; denn er führte seine Brüder aus der Sklaverei. Schließlich war Moses einer, der Gott sah, mit Ihm sprach und von Ihm Aufträge erhielt (4. Mose 12,8; 5. Mose 34,10). Diesem Moses sollte Israel gehorchen, tat es aber nicht. Wie viel mehr aber hätte Israel dem weit größeren Propheten, Jesus, gehorchen sollen! Darum unterließ es auch hier Petrus nicht, auf die Folgen dieser Jesusablehnung hinzuweisen (Vers 26).