Der Himmel wird sehr verschieden benannt, wohl mit dem Zweck, um die
große Mannigfaltigkeit, Fülle und Schönheit hervorzuheben. Paulus und
Johannes konnten die beste Auskunft über den Himmel geben. Paulus würde
gesagt haben, der erste Strahl des Himmels traf mich vor Damaskus (Apg 26,13), und später hatte ich mancherlei Visionen (
Ein Reich (Mt 18,23). Petrus nennt es ein ewiges Reich (2Pet 1,11). Ein Reich, in welchem die Herrschaft des Herrn mit einer vollkommenen Regierung restlos anerkannt werden wird. Ferner wird es ein himmlisches Reich genannt (Heb 11,16). Das Millennium ist schon ein Vorgeschmack des ewigen himmlischen Reiches, darinnen Friede und Gerechtigkeit wohnen werden. In diesem unübertroffen schönen Reich werden die Heiligen für immer die ungestörten Bewohner sein. Das herrliche Millennium wird ein Ende haben, nicht aber dieses Reich; denn es ist ein unerschütterliches (Heb 12,28).
Eine Stadt (Heb 13,14; Off 21,21). Es ist die
Stadt, die der Herr erbaut und den Überwindern verheißen hat (
Ein Heim oder Vaterhaus. Wie lieblich klingt das Wort Vaterhaus und wie sehr wird es von denen vermisst, die in der Fremde sind. Nicht an Schönheit und Bequemlichkeit ist hier zuerst gedacht, sondern an die Lieben, die darin wohnen. Das christliche Heim ist gleichsam ein kleiner Vorgeschmack vom Himmel und, wenn es uns schon hier so viel bedeutet, welchen Wert wird dann erst jenes haben, das der Herr droben bereitet hat. Dort ist kein Kommen und Gehen, keine Fremdlingschaft mehr, vielmehr werden wir in inniger Gemeinschaft mit Gott dem Vater und dem Sohne die Herrlichkeit teilen (Joh 20,17). Im oberen Heim wird die Freude kein Ende finden.
Ein Paradies. Paradies heißt Lustgarten. Kein Park, so großartig, vornehm und geschmackvoll er auch angelegt sein mag, kann mit dem himmlischen Gottesgarten verglichen werden. Paulus war einmal ins Paradies entrückt und fand nicht Worte es zu beschreiben (2Kor 12,4). Gott schenkte unseren ersten Eltern einen Lustgarten, darin Gott und Menschen vertrauten Umgang pflegten. Leider ist dieser Garten der Sünde wegen verloren gegangen, aber Gott hat den Seinen ein anderes Paradies bereitet. Kinder Gottes freuen sich unaussprechlich im Gedanken an jenen Ort und stimmen mit dem Dichter in das schöne alte Kirchenlied ein: „Paradies, Paradies, wie ist deine Frucht so süß. Unter deinen Lebensbäumen, wird uns sein, als ob wir träumen, bring uns, Herr, ins Paradies.“
Ein Land. Wie schön hat doch Gott jedes Land in seiner Eigenart geschaffen. Wir denken nur an unser schönes Schweizerland, die Perle Europas mit seinen glänzenden Firnen, prächtigen Seen und fruchtbaren Landschaften, und doch erfüllt das gläubige Herz ein Sehnen nach einem vollkommeneren Land, nach dem Vaterland droben. So erging es schon Abraham. Er verließ seine Heimat und trachtete nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen (Heb 11,14-16).
Ein Ort der Ruhe. Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes (Heb 4,9). Schon in dieser Welt sind wir durch den Glauben zur Ruhe eingegangen. Unsere Herzen und Gewissen sind durch Jesu Opfer zur Ruhe gebracht worden (Mt 11,28). Dereinst aber werden wir in die ewige Sabbatruhe eingehen und ruhen von unseren Werken. Die reiche Arbeitswoche wird dann ihr Ende gefunden haben, und der ewige Sabbat hat begonnen. Unser gegenwärtiger Sonntag ist schon ein schwaches Vorbild dieser Ruhe. Wie arm wären wir ohne diesen Ruhetag! Ein weiteres Vorbild der Ruhe wird das Tausendjährige Reich sein, da unsere arme Erde endlich einmal zur Ruhe kommen wird. Aber die eigentliche Ruhe wird erst im Himmel sein, ungestört von jedem Feind.
Ein Berg (Heb 12,22). Es ist der Berg Zion. Das irdische Zion war der Sitz des frommen Psalmensängers, des Mannes nach dem Herzen Gottes. Wie manchen Psalm mag er in Zion gedichtet haben? In Off 14 wird uns das obere Zion mit seiner großen Sängerschar gezeigt, die dem Herrn auf Harfen gespielte Loblieder darbringt. Dieses Zion ist zu jeder Zeit von den Heiligen des Herrn mit besonderer Sehnsucht besungen worden. Mit Wonne stimmen auch wir in das schöne Lied mit ein: „O Zion, du herrliches Zion, du Stadt, die der Herr hat erbaut, ich hab deine goldenen Zinnen und leuchtenden Tore geschaut. Nicht dort in unendlichen Fernen, wo bisher mein Auge dich sah, nein, hier schon im Lande der Wallfahrt ist Zion, die Heimat uns nah“.