Was immer wir im himmlischen Jerusalem betrachten, ist vollendete Herrlichkeit. Die Stadt selbst ist überaus herrlich und ebenso ihr Baumeister. Alles ist wie in bräutlichem Schmuck. Labsalsprudelnd fließt der Lebensstrom dahin und kostbar sind die Früchte des Lebensbaumes. In Off 22,3-6 werden uns noch sieben Herrlichkeiten der Erlösten gezeigt, und diese müssen wir kurz betrachten. Sie heißen:
Völlige Erlösung. „Und keinerlei Fluch wird mehr sein.“ In 1. Mose 2 lesen wir von einem Garten, den Gott in Eden als Wohn- und Segensstätte für die Menschen pflanzte. Nach einiger Zeit drang dort die Sünde ein und mit ihr der Fluch und zwar in dreifacher Weise.
Erstens wurde die Schlange (das Werkzeug der Sünde) verflucht (1. Mose 3,14), welchen Fluch sie bis heute an sich trägt.
Zweitens wurde der Erdboden verflucht (1. Mose 3,17), und der arme Erdensohn muss ihr mit viel Mühe und Fleiß sein tägliches Brot abringen.
Drittens wurde der Mensch selbst verflucht (1. Mose 4,11) und noch später, in 1. Mose 9,25, wurde ein großer Volksteil verflucht. Ja, selbst Israel, Gottes Volk, steht unter dem Fluch (Mal 3,9). Doch hier, am Ende der Wege Gottes, ist kein Fluch mehr. Alles, was den Fluch brachte, ist durch Jesus, der am F 1 u c h h o 1 z hing, beseitigt worden. Er ward ein Fluch für uns (Gal 3,13).
Herrliche Regierung. „Der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein.“ Gottes Thron bildet das Zentrum aller Herrlichkeit und Segnungen. Von hier aus geht ein nie dagewesenes Regierungssystem. Im Millennium wird F r i e d e sein, hier aber wohnt G e r e c h t i g k e i t . Unter dieser Regierung werden die Erlösten stehen. Welch ein Segen und welch eine Herrlichkeit!
Bevorzugter Dienst. „Seine Knechte werden Ihm dienen.“ Die Königin von Saba sagte zu Salomo: „Glückselig sind deine Knechte“ als sie ihren Dienst sah (1Kön 10,5, 8). Unser Dienst beginnt mit der Bekehrung, denn sich bekehren ist auch ein Wechseln des Dienstes (1Thes 1,9). Groß ist die Zahl derer, die sich Diener von Gemeinden und Kirchen nennen, es aber nicht sind, und es auch dort nicht sein werden. Groß aber ist es, wenn wir hienieden als wirkliche Knechte und Mägde Gottes tätig sind und mit Paulus sagen können: „In allen Dingen erweisen wir uns als Knechte Gottes.“ Wahre Diener Gottes werden dereinst besonders bevorzugt sein; sie werden unaufhörlich vor ihrem Herrn stehen.
Erhabenster Anblick. „Sie werden Sein Angesicht sehen.“ Einige Schriftstellen lassen uns erkennen, welche Wirkung göttliche Visionen auf den Menschen hatten. Abraham, Jakob, Moses, Jesaja und andere beteten ob des Geschauten tief ergriffen an, und Johannes fiel sogar wie ein Toter nieder (Off 1,17). Dereinst aber werden wir allezeit Sein Angesicht sehen und Ihm mit Freuden dienen. Das Ansehen Seines Angesichtes hat aber noch andere Wirkungen. Moses Angesicht leuchtete, als er vom Berge und aus der Hütte kam (2. Mose 33). Und Paulus sagt, dass das Anschauen Seiner Herrlichkeit uns in dasselbe Bild verwandle von Klarheit zu Klarheit. Wir können uns kaum vorstellen, welche Wirkung das ständige Schauen Seines Angesichts auf uns haben wird (2Kor 3,18). Das Angesicht eines so großen Herrn und Königs sehen, heißt: in Seiner Gunst stehen.
Ewige Zugehörigkeit. „Sie tragen Seinen Namen an ihren Stirnen.“ Wie man früher den Sklaven den Namen einbrannte, um sie für immer zu kennzeichnen, so drückt der Name Gottes an den Stirnen der Heiligen ihre Zugehörigkeit zu Gott aus. Auch der Antichrist wird sein Malzeichen auf seine Untertanen setzen. Und die 144 000 tragen ein Siegel. Gleicherweise tragen hier Gottes Knechte das rechtmäßige Zugehörigkeitssiegel. Wir lesen öfters von Inschriften. So trug der Hohepriester die Inschrift: „Heilig dem Herrn“ (2. Mose 28,36). Im Millennium tragen die Pferde ähnliche Inschriften an ihren Glocken (Sach 14,20). Selbst die gewöhnlichsten Kochgeschirre werden heilig sein. So soll es schon jetzt sein. Die Kochtöpfe sollen so heilig sein. wie der Kelch des Gedächtnisses, der von Mund zu Mund geht. O, dass doch alle, die des Herrn Eigentum sind, jederzeit an diesem Siegel erkannt würden und dadurch ihren Gott ehrten!
Immerwährender Tag. „Nacht wird nicht mehr sein“ und somit kein Bedürfnis mehr nach einer Lampe. Gott ist Licht und wird nur im Licht erkannt (1Joh 1,5). Wo Er und Sein Wort sind, da schwindet jede Finsternis (Ps 119,105; 1Joh 2,8). Hier unten ist es regelmäßig Nacht, und manchmal will es um und in uns dunkel werden. Dort aber wird uns keinerlei Finsternis mehr umgeben! Hienieden schon werden wir Kinder des Tages und Lichtes genannt und sollen allezeit im Lichte und als am Tage wandeln (Mt 5,16; Eph 5,9; Phil 2,15); dort aber werden wir ununterbrochen in Seinem Lichte stehen.
Ewige Herrschaft. „Sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Die Heiligen werden also nicht nur während des Millenniums mit Ihm regieren, sondern wie hier geschrieben steht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wer werden diese Regierenden sein? Diejenigen werden mit dem Herrn herrschen, die hier mit Ihm duldeten und litten (2Tim 2,12). Welch ein Vorrecht, mit Jesus leiden zu dürfen und Seinetwegen unterdrückt zu seinl Schon in der Bergpredigt preist Jesus die Sanftmütigen glückselig und verheißt ihnen dafür das Erdreich. Erst müssen wir hienieden wahre Sanftmut und Demut lernen, dann wird Er uns dereinst zu Herrschern machen. Der Herr, der vom Vater auf dessen Thron gesetzt wurde, konnte auf Seinem irdischen Pilgerpfad bezeugen: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Das ist der Weg zur Herrschaft!
(Aus „Skizzen über die Offenbarung“.)