Das End- oder Jüngste Gericht wird das letzte aller Gerichte Gottes sein. Zugleich ist es auch seines furchtbaren Ausganges wegen das schrecklichste von allen. In Verbindung mit diesem Gericht steht auch die Auflösung des ganzen Kosmos (Off 20,11). Kein Wunder, wenn dabei alle Behälter: Tod, Hades und Meer ihre Toten wiedergeben müssen. Möchte doch die Tragweite dieses erschütternden Gerichtes uns allen so zu Herzen gehen, dass wir innerlich genötigt würden, Sünder zur Umkehr zu bewegen.
Der Thron. Die Schrift redet öfters von Thronen, aber nur einmal vom weißen Thron. Er wird groß und weiß genannt, weil alles überragend. Die Farbe deutet auf die Heiligkeit dessen hin, der auf dem Throne sitzt. Weiß, das Symbol der Gerechtigkeit und Reinheit ‑ im Gegensatz zur Sünde, die meistens als schwarz oder schmutzig hingestellt wird. Als Jesaja in den Tagen Ussijas den Herrn auf hohem Thron sah, erschrak er und sprach das demütige Bekenntnis aus: „Wehe mir, denn ich bin unrein.“ Wenn aber dieser Gottesmann ein „Wehe“ über sich aussprach, was erst wird der schuldige Sünder sagen müssen? Und wenn schon ein Belsazar vor der bloßen Hand, die an die Wand schrieb, zitterte, wie wird er erst beben, wenn er vor dem weißen Thron stehen wird!
Der Richter. Auch auf diesem Thron ist es wiederum
der Sohn, der Richter ist (Dan 7,9-10; Joh 5,27;
Die Gerichteten. Das werden alle diejenigen sein, die nicht teilhatten an der ersten Auferstehung und diejenigen, die seither gestorben sind. Das Allmachtswort Christi wird plötzlich alle Sünder von den Tagen Adams bis zum letzten, der seiner Sünde wegen im Millennium starb, aus den Gräbern rufen, um vor Ihm zu erscheinen (l. Petr. 4, 5).
Auch die kleinen Sünder werden nicht übersehen, wie Lots Weib, die n u r zurückschaute, oder die ersten Eltern im Paradies, die e i n e s Ungehorsams wegen verurteilt wurden. Die kleinen Füchse verderben den Weinberg. In Mt 25,31 ff. werden geringfügige Dinge als Ursache der Verdammnis genannt. Wie in den Tagen der Flut a l l e erfasst wurden, die nicht in der Arche waren, so wird auch dann k e i n e r entkommen. Die Hochmütigen werden zerschmettert werden (Jud 15) und die in eigner Gerechtigkeit werden nicht bestehen (Jes 64,6).
Dort wird kein Entfliehen möglich sein (Vers 11). Weder ein Verstecken wie bei Adam, noch ein Fliehen wie bei Kain wird Erfolg haben, noch wird das Zudecken wie bei Achan dem Sünder helfen. Es heißt, dass das Meer die Toten wiedergibt, also auch die, die vor Tausenden von Jahren ertranken, können nicht entrinnen, auch die nicht, die sich verbrennen ließen.
Die Gerichtsgrundlage (Vers 12). Bücher wurden
aufgetan. Hier bleibt nichts verborgen, alles ist aufgedeckt (
Der Ausgang. Hier wird ein jeder ernten, was er gesät hat. Der Ausgang wird so gerecht sein, dass keiner gegen sein Urteil protestieren kann, ein jeder wird es anerkennen müssen. Dazu wird keiner im Feuersee allein auf Grund seiner bösen Taten sein, sondern vielmehr deshalb, dass er den Herrn Jesum nicht bei Lebzeiten als seinen persönlichen Heiland angenommen hatte. Hingegen gibt es für die. so in Christo sind, keine Verdammnis mehr (Röm 8,1).