Schriften von Georg R. Brinke
2Mo 26,33 - Das Allerheiligste
4. Mose 17,16-26 – Der gründende Stab Aarons
Der grünende Stab Aarons III.Der grünende Stab Aarons III.
Aarons Stab ein Bild des lebendigen Gläubigen.
Zuletzt wollen wir einen Vergleich zwischen Aarons grünendem Stab und dem Leben eines fruchtbaren Gotteskindes ziehen. Aaron war ein Priester und Diener Gottes. So ist jedes Gotteskind zu beidem berufen. (1Pet 2,9; Off 1,5.6; 1Thes 1,9). Vergessen wir aber nicht, was wir einst waren:
Tote Stäbe. Aarons Stab war genau wie die andern dürr, so auch unser Stab, verglichen mit dem seinen. Wir waren tot in Sünden und in Übertretungen. Leider waren wir noch mehr, wir waren, wie Korah, Feinde Gottes (Röm 5,10). Lehnten wir uns nicht auch auf gegen unsern Hohenpriester Jesus Christus? Wir wollten nichts von Ihm wissen, dienten vielmehr mancherlei Lüsten und Begierden (Tit 3,3). Wir hätten das gleiche Gericht verdient wie jene Rotte Korahs, die in die Hölle hinabfuhr; aber unser Hoherpriester ging für uns ins Gericht; ja weit mehr als das, Er suchte uns Rebellen und machte aus uns:
Zum Leben berufene Stäbe. Aaron wurde, wie wir bereits lasen, zweimal berufen (2. Mose 4,15-17; 3. Mose 8). Er wurde angetan mit den herrlichen Priesterkleidern, empfing die Salbung und diente fortan seinem Gott. Trotz mancherlei Schwächen blieb er dennoch ein Diener Gottes. Gottes Gnadengaben und Berufungen können Ihn nicht gereuen. (Röm 11,29). Welch ein Trost für uns! Aber sind wir nicht auch ähnlich berufen und gekleidet worden? Gerufen mit heiligem Ruf (2Tim 1,9) und gekleidet mit den Kleidern des Heils und dem Rock der Gerechtigkeit (Jes 61,10). Unsere Berufung besteht also gottlob nicht nur durch eine menschliche Organisation, sondern besteht bereits von der Grundlegung der Welt her (Eph 1,4). Wir sind aber auch oft wie Aaron:
Angegriffene Stäbe. Aaron war der höchste Würdenträger in Israel, aber er wurde sehr beneidet von manchen. Das beweist der Aufruhr der Rotte Korah. Paulus schreibt in 1Tim 3,1: „So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein köstlich Werk." Der Beweggrund zu diesem Dienst muß echt sein, nicht Machtgelüste oder Ehre dürfen die Triebkraft sein, sondern nur die Liebe Christi, die uns drängt. (2Kor 5,14). Aaron wurde hart angegriffen. Das ist stets Satans Werk. Seine Angriffe fangen schon vor der Bekehrung an, indem er diese zu verhindern sucht. Aber der Herr behält den Sieg. Wenn der angefochtene Mensch nur seinerseits die Treue hält, erlebt er oft die Wahrheit in Mt 10,36, daß des Menschen Feinde seine eigenen Hausgenossen sind. Die bekehrte Frau leidet um ihres Glaubens willen schwer unter ihrem ungeretteten Mann, Kinder unter ihren Eltern und umgekehrt. Wir werden angegriffen von Nachbarn, von Freunden, von Mitarbeitern im Beruf. Oft sind diese Angriffe mit schweren Verlusten verbunden (Mt 19,29). Die Hebräer erlitten dabei den Raub ihrer Güter mit Freuden (Heb 10,34). Angriffe sind aber dann am schwersten zu ertragen, wenn sie von Mitgläubigen ausgehen. Das erlebten Mose und Aaron, Oft werden leider Diener Gottes von andern zu Unrecht angegriffen. Dieserhalb sind schon viele Tränen geflossen, das kennt der Schreiber dieser Zeilen aus eigener Erfahrung zur Genüge. Heimliche Verdächtigungen, Beschmutzungen, Verleumdungen sind nicht immer so leicht zu überwinden. Ich empfand es einst bitter, als man meinen Dienst am Evangelium als durch dämonische Mächte getrieben hinstellte, um damit dessen Erfolg zu erklären. Was sollen wir in solchen Fällen tun? Moses nachahmen, der betete. Gottlob, wenn wir dann sagen dürfen: „Wir sind nicht von denen, die da weichen, sondern die da glauben und die Seele erretten“ (Heb 10,39).
Glaubende Stäbe. Als Mose und Aaron auf so unerhörte Art angegriffen wurden, warfen sie sich nieder vor Gott und schrien zu Ihm. Mose sagt: „Du, Herr Gott, bist unsere Zuflucht für und für“ (Ps 90). Als man David steinigen wollte, lesen wir: „David stärkte sich in seinem Gott“ (1Sam 30,6; Ps 3,4). Als Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat standen, siegten sie im Glauben über ihre Widersacher (Apg 4). Glaubensgebete werden sichtlich beantwortet, das erfuhr Mose damals, als Israel des Wassermangels wegen gegen ihn murrte (2. Mose 15,24 f). Sollte, im Bild dieses Wortes gesprochen, ein „angegriffener Stab“ diese Zeilen lesen, dann suche er nicht menschliche Hilfe, sondern werfe sich nieder im Glauben vor Gott wie Mose und suche Ihn ernstlich im Gebet. Die göttliche Rechtfertigung kommt sicher zur rechten Zeit, und dann stehst du da als:
Sprossender Stab. Wie gründlich Gott Aaron rechtfertigte, wissen wir bereits. Welches ist wohl die beste Rechtfertigung? Frucht, die der Herr durch uns wirken kann! Der Herr sagt: „Dazu seid ihr erwählt, daß ihr hingehet und Frucht bringt und eure Frucht bleibe“ (Joh 15,16). Bitten wir um die Rettung von Seelen, sie ist mit die beste Rechtfertigung. In Ps 1,1.3 wird uns ein schöner Weg der Rechtfertigung gezeigt. Wenn Gott für uns ist, wer mag wider uns sein? (Röm 8,31). Der Stab muß in jeder Form gesehen werden, nicht nur, daß er grünt d. h. Leben hat, er muß blühen, d. h. wir müssen durch unser Leben die Tugenden Christi verkünden. Paulus nennt „grünende Kinder" (Eph 6,1-3), Petrus „blühende Frauen“ (1Pet 3,1-6) und in 1Tim 2,8 werden
,fruchttragende Männer" genannt, die allenthalben heilige Hände aufheben wie Moses. Wahre Herzensumwandlung redet am lautesten und stopft den Mund der Widersacher.
Aufbewahrte Stäbe. Aarons Stab wurde zurück ins Heiligtum gebracht und in der Lade aufbewahrt. Die Lade stellt den Herrn selbst dar, und Er sagt uns: „Bleibet in Mir, und ihr werdet viel Frucht bringen“ (Joh 15,5). Wie der Stab in der Lade blieb, so ist unser Platz allein in Ihm. Gehe nicht nur gelegentlich ins Heiligtum, sondern wohne daselbst, dann hörst du nicht auf, Früchte zu tragen (Jer 17,8).