Schriften von Georg R. Brinke
Inhaltsverzeichnis
Schriften von Georg R. Brinke
Betrachtungen überdas Kreuz von Golgatha
Die sieben Worte des Herrn am Kreuz
Ps 22,1 ; Mt 27,46 Mk 15,34 - Das Wort der SühnePs 22,1 ; Mt 27,46 Mk 15,34 - Das Wort der Sühne
Dieses Wort ist im ganzen Heilsgedanken grundlegend. Wir befinden uns hier vor dem größten Geheimnis. Hier brannte ein Feuer viel heißer als das des Nebukadnezar für Daniels drei Freunde bestimmt; für den Herrn aber war kein Helfer da. Des Herrn Mission war, für unsere Sünden zu sterben. Das vierte Wort ist das einzige, das von zwei Evangelisten angeführt ist ( die andern sechs Worte sind alle nur einmal erwähnt), und es ist somit über alle andern Worte erhoben und gibt ihm eine doppelte Bedeutung: a) Es berührt der Menschheit ganze Sündentiefe vor Gott; b) aus der aber der Herr in jener Stunde Errettung brachte. Das Wort der Sühne ist das einzige Zitat aus dem Alten Testament, das ein wörtliches Zitat ist ( Ps 22,1) . Beim Ausspruch dieses Wortes befand sich der Herr in der tiefsten Tiefe Seiner Leiden, und Er trank den letzten Rest des bitteren Leidenkelches. Hier stieg der Herr hinab in die grundlose Tiefe, in des Sünders Gottverlassenheit. Hier wurde der Herr zur Sünde gemacht (2Kor 5,21). Hier verdunkelte sich sogar die Sonne, und Finsternis bedeckte das Land. Gleich dem lauten Schrei eines von tiefem Schmerz Durchbohrten müssen diese Worte auf die Zuhörer gewirkt haben. Darum eilte wohl sogleich ein Dabeistehender mit einem Getränk zu Ihm (Mt 27,48). Während den drei Stunden der Finsternis und des Gottverlassenseins trug der Herr an Seinem eigenen Leibe unsere Sünde. Unmittelbar danach wurde es wieder Licht, der Vorhang zerriß, und der neue und lebendige Weg war offen (Heb 10,20-22). Er hatte die Gefangenschaft gefangen geführt und die Schlüssel des Todes und des Hades in der Hand.
Erstellt: 27.12.2024 15:34, bearbeitet: 16.07.2025 15:15
Quelle: Büchersuchdienst Krumbacher, Trossingen