Schriften von Georg R. Brinke
Off 21,8 - Acht Klassen, die nicht in den Himmel kommenOff 21,8 - Acht Klassen, die nicht in den Himmel kommen
In Vers 7 werden uns die Überwinder und ihr herrliches Erbe gezeigt. Wahrlich, es ist der Mühe wert, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Wenn wir auf die Belohnung blicken wie Moses (Heb 11,26), dann werden wir im Kampfe ermuntert und aus den Anfechtungen siegreich hervorgehen. Und wenn beide, die Überwinder, und die, die verloren gehen, auf ihr Ende schauen, dann werden die Überwinder noch treuer dastehen und die Sünder werden sich bekehren.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Ausgeschlossenen. Acht verschiedene Klassen von Sündern werden hier aufgezählt, die nicht im neuen Jerusalem sein werden, sondern im Feuersee, dem zweiten Tode. Sie sind also nicht nur dem ersten Tode, der Frucht der Sünde Adams, anheim gefallen, sondern dem zweiten, der Frucht ihrer eigenen Sünde, weil sie die Erlösung verwarfen. Beachten wir kurz diese acht Klassen.
Die Feigen. Diese stehen an der Spitze der sieben ihnen folgenden Sünder. Was für Leute sind die Feigen? Es sind Menschen, die, wie Agrippa, den Weg kennen und sagen: „Es fehlt nicht viel“ (Apg 26), dabei aber auch wie er, auf die Schwierigkeiten der Nachfolge Christi, auf ihre Schmach blicken und deshalb keine Entscheidung treffen. Sie sind keine schlimmen Sünder nach außen hin, aber unentschiedene Menschen, die auf beiden Seiten hinken (1Kön 18,21). Sie blicken allein auf die Härten und Entsagungen im Glaubensleben. Ihre Furcht ist an verkehrter Stelle, weil sie die fürchten, die den Leib töten. Sie stellen die zahlreichste Sorte aller Sünder dar, und obwohl sie keine groben Sünder wie die folgenden sind, werden sie dennoch im Feuersee sein, weil sie aus Feigheit die Erlösung verwarfen.
Die Ungläubigen. Sie sind Menschen, die das Wort in jeder Form leugnen und darüber spotten, die, wie Herodes, den Herrn gering behandeln (Lk 23,11). Doch nicht allein sie gehören unter die Rubrik der Ungläubigen, sondern auch die, die, wie Pharao, Gott in Seiner Allmacht und Gnade erkannten, Ihm aber nicht glaubten und nicht gehorchten. Menschen, wie Lots Kinder, die fromm erzogen, aber nie den Weg der Wahrheit gingen, deren Hören nicht mit Glauben vermengt war. Oder solche, wie Noahs Zeitgenossen, die das große Rettungswerk vor sich sahen, den Prediger der Gerechtigkeit reden hörten, selbst aber nicht glaubten und dahingerafft wurden. Sogar solche, die, wie Lots Weib, einen Anfang machten, aber nicht von Herzen ausgingen. Ihr Teil ist der Feuersee, ihr Unglaube bringt sie dahin.
Die Befleckten. Hier kommen Menschen in Frage, die sich wohl hüteten in grobe Sünde zu fallen, sich aber doch befleckten, denn keiner von Weibern Geborene ist rein. Sie kennen sich nicht, sind aber von Sünden aller Art befleckt, es sei denn, sie seien abgewaschen im Blute des Lammes; denn nur Leute reinen und unbefleckten Herzens werden den Herrn schauen. Auch Unterlassungen belasten und beflecken den Menschen, und sie gehen dadurch verloren (Mt 25,45-46) .
Die Mörder. Die Sünden werden immer gröber. Aus dem
Feigen wird ein Ungläubiger, der allmählich verwirft, was er einst
glaubte und sich mit vielen Sünden befleckt. Ja, schon oft ist ein
solcher zum Mörder und Hurer geworden. Zahlreich wird diese Klasse sein,
von Kain, dem Brudermörder an gerechnet, der einst auch glaubte und
opferte. Doch nicht allein diese sind :Mörder. Wie viel wird Hand an das
keimende Leben gelegt, auch sie sind Mörder. Viele . Kinder bringen ihre
Eltern durch ständigen Verdruss in ein frühes Grab. Oder Männer werden
durch ihren ausschweifenden Lebenswandel die Mörder ihrer Frauen. Dann
die, die durch geringe Löhne Familien aushungern, sind Mörder (
Die Hurer. Damit sind nicht allein die gemeint, die die furchtbare Sünde zum öffentlichen Broterwerb erwählt haben, sondern alle, die offen oder geheim der Fleischeslust dienen. Die Schrift aber zeigt uns einige Huren, die eine Bekehrung erfahren haben. Man denke an Tamar, an Rahab, die sogar im Geschlechtsregister des Herrn stehen (Mt 1), an die Frau in Lk 7,36 ff. und an die Samariterin (,Joh 4).
Die Zauberer. Das sind die, die wie Saul zu Finsternismächten Zuflucht nehmen (1Sam 28). Zaubereisünde ist Verkehr mit Dämonen, darum hat Gott sie streng verboten.
Die Götzendiener. lunche treiben diese Sünde im großen, etwa wie ein Alias (2Chr 28) oder wie Manasse (2Chr 33). Andere haben, wie Rahel, ihre Götzen verborgen (l. Hose 31, 34). Willst du aber nach Bethel ins Haus Gottes, wie die Rahel, so müssen bestimmt zuvor die Götzen verschwinden. Alle Anbetung außer Gott ist Götzendienst, ganz gleich, welcher Religionsrichtung sie entstamme. Auch der Geiz ist Götzendienst, sagt die Schrift (Kol 3,5); denn keine Sünde ist so verbreitet wie die Geldliebe. Darum sagt auch Paulus: „Fliehe den Geiz, denn er ist die Wurzel alles Bösen, der die Menschen in die Verdammnis stürzt.“
Alle Lügner. Hier sind auch die Notlügner gemeint. Alle Heuchelei ist Sünde und Betrug. In diese Kategorie sind alle natürlichen Menschen eingeschlossen (Ps 116,11). Alle Menschen sind Lügner, darum müssen sich auch alle bekehren, oder sie werden in den Feuersee geworfen werden, und dies ist furchtbar (2Thes 1,7-9). Es gibt viele Wege ins Verderben, aber nur einen zum Heil. Hier warnt Gott nochmals den Sünder und ruft ihn zur Umkehr, damit er lebe. Vom ersten bis zum letzten Blatt der Schrift sehen wir die Liebe Gottes, wie sie sich zum Sünder neigt und ihn vom Verderben ruft. Nochmals sollen alle hören, wer im neuen Jerusalem sein wird und wer nicht. Auch wir müssen diese Tatsache allen Sündern treu bezeugen.