Kürzlich las ich in einer Schrift den Satz: „Wer die Hölle predigt,
der macht Gott zu einem Barbaren.“ Man hebt stets nur das eine Attribut:
„Gott ist Liebe“ hervor, vergisst aber vollkommen, dass dieser selbe
Gott „heilig und gerecht“ ist, der den Sünder überaus liebt, aber auch
ebenso ernst die Sünde straft. Und redet oder schreibt man über diesen
Gegenstand, so wünschte man wirklich, dass er nicht wahr wäre. Gott
selbst hat auch kein Verlangen danach Menschen in die Hölle zu senden,
denn Gott will, dass allen Menschen geholfen werde. Er ist langsam zum
Zorn und wartet sehnsüchtig auf die Buße der Menschenkinder (
Die Hölle besteht! Wer sagt das?
Der Herr Jesus. Öfters redet der Herr von der Hölle, ihrer schrecklichen Wirklichkeit und ihrer Qualen (Mt 25,41; 5,22.29; Mk 9,45 bis 48; Lk 16,19 ff.). Manche sagen, diese Schriftstellen seien bildlich zu verstehen, wenn ja, dann aber vergessen sie, dass Seine Bilder ernste Wahrheiten illustrieren.
P a u 1 u s . Ernstlich erhebt er seine Stimme in 2Thes 1,7-9 (Kön. 2, 8. 9), und sagt, dass jeder, der das Evangelium ablehnt, Gott ungehorsam ist und Strafe leiden wird, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit Seiner Stärke. Ähnliches schreibt der Apostel in Heb 10,27.31, wenn er jene wissentlichen Sünder nennt, denen kein Schlachtopfer für die Sünde mehr bleibt, sondern ein gewisses, furchtbares Erwarten des Gerichtes und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird.
J o h a n n e s . Großes hat dieser bevorzugte Zeuge Gottes gesehen. Er durfte viele Blicke in die kommende Herrlichkeit tun, sah aber auch die erschütternden zeitlichen Gerichte, die am Ende dieses Zeitalters hereinbrechen werden, und zuletzt muss er auch den Feuersee nennen. Und er sieht, dass das Tier und der falsche Prophet dahineingeworfen werden; aber nicht nur sie, sondern alle, deren Namen nicht im Lebensbuch erfunden werden (Off 20,15).
P e t r u s (2Pet 2,4-9). Manchmal hörte er Seinen Herrn über die ewige Verdammnis reden, sollte e r dann darüber schweigen? Sollte Gott Engel, die gesündigt haben strafen, und an der Sünde der Menschen vorübergehen? Nein und nochmals nein, sondern Er bewahrt sie auf für den Tag des Gerichts.
J u d a s (Vers 14-15). Dieser ernste Zeuge Gottes weist auf den ältesten Zeugen der Gerichte Gottes hin und stellt sie neu auf den Leuchter und warnt damit alle Gleichgültigen.
D e r H e r r J e s u s . Nochmals sei der Herr zitiert. Selbst vom Himmel her ruft Er den verschiedenen Sündern zu, dass ihr Teil im Feuersee sein wird, wenn sie nicht umkehren (Off 21,8). Sünder, kehre um; denn des Herrn Warnungen sind ernst und wahr.
Die Hölle ist ein Ort großer, schrecklicher Qualen.
Dürfen wir Worte wie „Feuer“ buchstäblich nehmen? (
Die Hölle ist ein Ort, wo das Gedächtnis erwacht (Lk 16,25). Der reiche Mann nahm sein Gedächtnis mit in das Totenreich. Abraham rief ihm zu: „Gedenke Sohn.“ Er sollte an die versäumten Gelegenheiten denken; dass er Gott, seine Seele und den Armen vergessen hatte. In der Hölle werden Menschen über ihr Diesseits nachdenken müssen. Verführer werden an ihre Opfer denken. Modesüchtige Frauen daran, dass sie deshalb den Gekreuzigten verschmähten. Leser, gedenke hier, ‑ nicht erst dort!
Die Hölle ist ein Ort nie zu befriedigender Bedürfnisse (Lk 16,24). Der Sünder nimmt seine Gelüste und Leidenschaften mit, die aber dort nicht mehr befriedigt werden. Er möchte zwar, aber er kann der Lust nicht mehr dienen.
Die Hölle ist ein Ort schrecklicher Gesellschaft (Off 21,8). Unter den Unbekehrten gibt es viele, die die Lasterhöhlen verachten; dort aber sind Säufer, Betrüger, Verführer, Sodomiter und brave Religiöse beieinander. Sünder, bedenke das!
Die Hölle ist ein hoffnungsloser Ort (Mt 25 46).
Der Ausdruck von Ewigkeit zu Ewigkeit kommt zwölfmal vor. Achtmal wird
er gebraucht im Sinne, dass Gott ewig ist, einmal, dass die Segnungen
der Gläubigen ewig währen und dreimal, dass die Qualen der Gottlosen
ewig sind. In jedem Fall ist also der Zustand ein endloser (