Durch die Tür gelangen wir ins Haus. So konnte der Israelit auch nur durch sie zur Stiftshütte, dem Ort der Begegnung mit Gott und Seinem Volke, gelangen.
Diese Tür ist wiederum ein schönes Vorbild auf unsern Herrn. Er
Selbst nennt Sich die Tür (Joh 10,9). Von Natur ist jeder Mensch
draußen, ein Fremdling und außerhalb des Bürgerrechtes Israels, der
Bündnisse und der Verheißungen (Eph 2,12). Das Wort „draußen“ ist eins
der schmerzlichsten der Schrift, es kommt uns erst so recht zum
Bewußtsein, wenn wir Stellen lesen wie Mt 8,12; 13,42.50;
Draußen sind also nicht nur die Gottlosen, sondern auch die „Halbfrommen“, d. h. solche, die nicht völlig mit der Welt gebrochen haben (Off 21,8; 22,15; Mt 7,21-23; 8,11.12; Lk 14,33). Was aber geschieht mit denen, die nicht durch Jesus, die Tür, eingehen? Der Herr, der Sich Selbst auch Türhüter nennt, beantwortet diese Frage: „Der Zorn Gottes bleibt auf ihnen“ (Joh 3,36; Röm 2,5; Phil 3,19; Ps 50,16-22). Niemand wird durch Gott ausgeschlossen (1Tim 2,4), aber der Mensch schließt sich selbst aus, indem er nicht durch Jesus, die Tür, eingeht (Joh 10,1). Gott ladet in Seiner großen Gnade alle ein (Mt 7,13; Lk 14,23), weil Er nicht den Tod des Sünders will (Jes 55,7; Hes 18,32; 33,11).
Die Tür ist also der entscheidende Punkt, durch sie mußte der Israelit in die Stiftshütte eingehen. Keiner durfte etwa über den Leinwandzaun klettern. Hier galt nur ein Entweder - Oder: eingehen und Vergebung erlangen oder draußen bleiben und damit fern bleiben von allen Segnungen des Heiligtums.
Beachten wir kurz sieben wichtige Einzelheiten zum Thema: Jesus die Tür.
Der Herr ist die einzige Tür (Joh 10,9). Alle religiösen Systeme behaupten mehr oder weniger ausdrücklich von sich, die Tür zum Himmel zu sein. Diese Gewißheit möchte Rom seinen Anhängern geben, ebenso die Neuapostolische Gemeinde und viele andere Vereinigungen und Einzelgänger. Alle betrügen offensichtlich, ob bewußt oder unbewußt, die Seelen.
Die Schrift kennt nur eine Tür in den Himmel: das ist Jesus. Sie kennt nur einen Namen, in dem Heil ist: Jesus (Apg 4,12). Sie weiß nur von einem Opfer (Heb 10,12.14).
Sie sagt nur von Jesu Blut, daß es Sühnung bewirkt (1Joh 2,2). Sie kennt nur einen Mittler, das ist der Herr (1Tim 2,5).
Der Schächer benützte diese Tür und durfte ins Paradies eingehen. Der erste Mensch, von dem die Schrift berichtet, daß er einen andern Weg einschlug, war Kain. Sein Weg ist für immer gebrandmarkt (Jud 11), aber es sind viele Millionen, die ihm folgen und durch eine andere Tür eingehen wollen. Sie verschmähen die einzige Tür, hindern und verfolgen andere, die durch die Tür „Jesus“ eingegangen sind (1Joh 3,12.13).
Der Herr ist die Tür zur Vergebung. Am Eingang der Stiftshütte stand der eherne Altar, dahin brachte der gläubige Israelit sein Opfer und erlangte durch dessen Blut Vergebung seiner Sünde. Wer von uns kennt nicht die große Heilswahrheit in 1Joh 1,9: „So wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend“. - „Sein Blut macht rein von aller Sünde“ (Eph 1,7).
Der Herr ist die Tür zur Reinigung. Schritt der Israelit weiter, so gelangte er zum ehernen Waschbecken. Dort durfte er sich waschen und reinigen von jeglicher Befleckung (2Kor 7,1). Jetzt erst war er vorbereitet zum
Eingang ins Heiligtum. Nur Menschen, die ihre Sünden in Christi Blut abwaschen ließen, dürfen ins Heiligtum droben eingehen (Off 7,14.15).
Der Herr ist die Tür zur Gemeinschaft. Der Herr sagt in Joh 10,9 von Seinen Schafen: „Sie werden aus- und eingehen und Weide finden.“ Alle, die durch die Tür eingegangen waren und die Anordnung am ehernen Altar und am Waschbecken getreulich befolgt hatten, durften nun hinein gehen ins Heiligtum. In Israel waren es zwar nur die Priester. Da stand der goldene Schaubrottisch, hier durften sie Abendmahl halten (Off 3,20). Hier wurden geheiligte Feste gehalten. Hier hatten die gereinigten Priester Gemeinschaft mit ihrem Herrn und untereinander. Im Heiligtum stand auch der goldene Altar, vor welchem ein jeder die erfahrene Erlösung preisen durfte, aber auch sein Anliegen vor Gott darbringen konnte.
Der Herr ist die stets offene Tür. Cber ihrem Eingang finden wir das einladende „Willkommen" in den Worten: „Wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37; Mt 11,28). Der Herr öffnete die Tür als erstem jenem Ärmsten, der neben Ihm am Kreuze hing, und seither steht sie allen offen. Vergessen wir aber ja nicht, daß sie nur während der Gnadenzeit offen ist, einmal „zu einer Stunde, da ihr's nicht meinet“, wird sie geschlossen (Mt 24,44).
Der Herr ist die einzige sichere Tür. Er läßt die Eintretenden nicht nur ein, sondern bietet ihnen ewige Sicherheit (Joh 10,28.29; Phil, 1,6). Durch diese Tür kommt kein Wolf, denn der, der sich die Tür nennt, ist zugleich der Türhüter (Joh. 10,3). Alle, die durch Ihn, die Tür, eingegangen sind, sind so sicher wie jene, die in Noahs Arche eingingen und gerettet wurden. Sie sind so sicher wie der Erstgeborene hinter dem Blut an den Türpfosten (2. Mose 12,12.13). Nichts vermag sie zu scheiden von der Liebe Christi (Röm 8,31-39), sie sind geborgen in der Felsenkluft (2. Mose 33,22).
Der Herr ist die Tür zur Herrlichkeit (Joh 14,6). Wer hier unten nicht durch Ihn, die Tür, eingegangen ist, wird bestimmt dereinst einen verschlossenen Himmel finden, denn niemand kommt zum Vater als durch Jesus. Allein durch Ihn gelangt der Mensch ins himmlische Jerusalem (Heb 12,22-24). Die Jünger auf Tabor erhielten schon hier einen kleinen Vorgeschmack; darum wohl sagten sie zum Herrn: „Hier ist gut sein" (Mt 17,2-4; Off 1,12-18). Wer droben eingehen wird, braucht wahrlich keine Hütten zu bauen, denn der Herr Selbst hat für die Seinen Stätten bereitet (Joh 14,2). Er Selbst sehnt Sich nach den Seinen und bittet den Vater darum, daß Er sie bei Sich haben kann (Joh 17,24). In unseren weiteren Betrachtungen werden wir sehen, daß es in der Stiftshütte noch zwei weitere Türen gab, die in's Heiligtum und ins Allerheiligste führten. Bis durch die dritte Tür sollen wir hindurch gehen. Die Schrift ladet uns dazu ein (Heb 10,9-22). Viele bleiben aber leider im Vorhof stehen und müssen all die reichen Segnungen, die das Heiligtum bietet, entbehren.