Schriften von Georg R. Brinke
Siehe die Hütte Gottes bei den MenschenSiehe die Hütte Gottes bei den Menschen
Der Apostel Johannes musste viel um des Herrn und Seines Wortes willen leiden, doch die Vorrechte, deren er sich erfreute, wogen alle Leiden reichlich auf. Er musste zwar die furchtbaren kommenden Gerichte über die Erde sehen, doch erblickte er auch die Herrlichkeit droben und übermittelte uns manches von dem, was er sah. Die Schlusskapitel der Offenbarung enthüllen die Zukunft der Gläubigen.
Ich sah die heilige Stadt (Vers 2). Aus der vielseitigen Benennung dieser einzigartigen Stadt geht schon hervor, wie bedeutend und herrlich sie sein muss. Ihre Namen sind:
1. Das Jerusalem droben unser aller Mutter (Gal 4,26).
2. Die Stadt des lebendigen Gottes (Heb 12,22).
3. Das himmlische Jerusalem, im Gegensatz zum irdischen, der Hauptstadt Palästinas (Heb 12,22).
4. Die Stadt Gottes (Off 3,12).
5. Das neue Jerusalem (Off 3,12).
6. Die heilige Stadt (Off 21,2). im Gegensatz zu jenem entarteten Jerusalem, das während der Trübsalszeit die Beinamen „Sodom und Ägypten“ trägt.
7. Der schönste Name, der dieser Stadt gegeben wird, ist der unseres Abschnittes die Braut des Lammes.
Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen. Das Hernieder kommen des himmlischen Jerusalems, der Hütte Gottes, ist die Erfüllung aller Gottesgedanken. Unter den Menschen zu wohnen war stets das Sehnen Gottes. Gott hat den :Menschen für die enge Gemeinschaft mit Ihm selbst bestimmt, das beweist die Tatsache der Menschwerdung Christi, und dass nun ein Menschensohn zur Rechten Gottes sitzt.
Beachten wir einige Schriftbelege. Nach vollendeter
Schöpfung wohnte Gott bei dem Menschen im Paradies. Dieses innige,
ideale Verhältnis war nur von kurzer Dauer. Die Sünde störte die
Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch. Am gleichen Tage proklamierte
Gott eine Wiederherstellung des Gemeinschaftszustandes. Später sehen wir
Einzelpersonen in Gemeinschaft mit Gott. Man denke an Henoch oder Noah,
von denen wir lesen, dass sie mit Gott wandelten (
Als Gott Sein Volk aus Ägypten gerettet hatte, tat Er den Ausspruch: „Sie sollen mir ein Heiligtum bauen, daß ich unter ihnen wohne“ (2. Mose 25,8). Moses baute die Stiftshütte nach dem Muster, das Gott ihm auf dem Berge gezeigt hatte (Heb 8,5). Als die Stiftshütte fertig war, erfüllte die Herrlichkeit Gottes die Hütte. Die Wolke erschien auf ihr und in der Wolke wohnte Gott. Die Stiftshütte war in der Mitte des Lagers, Gott wohnte also inmitten Israels. Und dieselbe Tatsache wiederholte sich bei der Einweihung des salomonischen Tempels. Auch er war der Wohnort Gottes, und Seine Herrlichkeit erfüllte das Haus (2Chr 7,1-3).
Den Höhepunkt der Sehnsucht Gottes, unter den Menschen zu wohnen, bietet das Neue Testament. Wir lesen: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh 1,14). Der Gottessohn wurde Menschensohn.
Pfingsten war ein neuer Beleg dieses Gotteswunsches. Gott der Heilige Geist kam und wohnte in jener Zeugenschar und erfüllte sie mit Sich selbst. Und wo immer heute zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind, da ist Er in ihrer Mitte. Überall kommt das Wohnen Gottes unter den Menschen zum Ausdruck.
Einen Vorgeschmack vom endgültigen Wohnen Gottes bei den Menschen wird das Millennium bieten, wenn Jesus als König mit den Seinen auf Erden wohnen und herrschen wird.
All die genannten Tatsachen sind nur Vorbilder auf die Wirklichkeit, die Johannes in diesem Kapitel beschreibt. Hier ist Gottes Sehnsucht endgültig gestillt.
Ich will unter ihnen wohnen und ihnen Vater sein, und sie sollen mir Söhne und Töchter sein, (2Kor 6,16).
Eine ermunternde Beobachtung (Vers 4). Gott wird abwischen jede Träne von ihren Augen. Noch eben musste Johannes den Schrei der Seelen unter dem Altar hören (Off 6,10) und die Leiden, die Not, den Hunger und Durst jener Heiligen der Endzeit sehen. Anschließend aber beobachtet er, dass Gott selbst ihre Tränen trocknet und sie herzt wie ein Vater seine geliebten Kinder. Welch eine unbeschreibliche Realität wird das dereinst sein!
Siehe ich mache alles neu. Obwohl das Alte so herrlich ist, scheint es doch Gott nicht gut genug zu sein. Er liebt die Menschen überaus und macht alles neu. Erst wurde für Israel alles neu gemacht, und es wurde ihm ein neues Reich geschenkt; nun macht Er alles neu für Seine Gemeinde. Da ist nichts Ausgebessertes, es ist ein neuer Leib , den Gläubige bei der ersten Auferstehung erhalten. Nach Off 2,17 bekommen sie auch einen neuen Namen. In Kap. 5, 9; 14, 3 wird das neue Lied genannt und in Kap. 5 hören wir etwas von dem einzigartigen Gesang. In Kap. 20 wird der neue Himmel und die neue Erde erwähnt, und hier sehen wir die neue Stadt vor uns (Vers 2).
Die Erben dieser großen Gottesverheißung. (Vers 7). „Wer überwindet, der wird das alles ererben.“ Also die Überwinder werden die großen Erben sein. In Off 2 und 3 ist siebenmal die Rede von den Überwindern und ihrem Überwinden. Das sind die Menschen, die durch die Wiedergeburt eine neue Kreatur geworden sind (2Kor 5,17). Leser, bist du es geworden, dann freue dich und bete Gott an angesichts solcher Verheißungen. Bist du aber noch kein Überwinder, sondern ein von der Macht Satans Überwundener, so glaube jetzt an das rettende Blut Christi.