Schriften von Cor Bruins
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Schriften von Cor Bruins
B. Lk 23,6-12 - Jesu Verhör vor HerodesB. Lk 23,6-12 - Jesu Verhör vor Herodes
Lukas 23,6-12
Der erste Schauplatz des Dienstes Jesu lag in dem Gebiet von Galiläa (der Nationen - Jes 9,1.2). Dessen Regent, Herodes Antipas, war ein idumäischer Sadduzäer. In dem gleichen Evangelium (Lukas 13,32) hatte Jesus bei früherer Gelegenheit Seine Verachtung für diesen Mörder und unrechtmäßigen Herrscher zum Ausdruck gebracht: „Gehet hin und saget diesem Fuchs ...!“ Jetzt freute sich Herodes sehr, denn er stellte sich unter Jesus eine Art Zauberer vor, der ihn mit einigen interessanten Wunderzeichen unterhalten würde.
Doch Jesus hielt an Seiner Verachtung für diesen Atheisten fest und ignorierte ihn völlig - „er aber antwortete ihm nichts“ (V. 9) „Da kam die ganze rohe Gemeinheit dieses Mannes unter dem dünnen Firnis einer oberflächlichen Kultiviertheit zum Vorschein“, wie sich ein Schreiber ausdrückt, und Jesus wurde zum zweiten Mal verlacht und verspottet (V. 11).
Wir haben bis jetzt gefunden, daß Pilatus als Repräsentant der Nationen sich nicht vorsätzlich verschuldete. Aber auch der unrechtmäßige Herrscher Herodes sah keinen Grund für die Todesstrafe bei Jesus. Hier in Lukas tritt die Schuld der jüdischen religiösen Welt in den Vordergrund. Man betrachte nur ihre tumultartige Forderung nach Freilassung des Mörders Barabbas in den Versen 20-25. Die nationale Schuld der Juden wird im Johannesevangelium noch stärker sichtbar, wie wir noch finden werden, wenn sie rufen: „Wir haben keinen König, als nur den Kaiser“ (Johannes 19,15).
Nur Lukas läßt uns wissen, daß Pilatus und Herodes bis dahin in Feindschaft lebten, nun aber durch einen klugen politischen Schachzug des Pilatus zu Freunden wurden.
Erstellt: 27.11.2024 10:35
Quelle: www.onlinebibleprogram.ch