Schriften von Cor Bruins
Kapitel 4 - Sein Dienst in Galiläa an den Jüngern
Mk 8,13-21 Mt 16,4-12 - Die Bedeutung des SauerteigsMk 8,13-21 Mt 16,4-12 - Die Bedeutung des Sauerteigs
Markus 8,13-21; Matthäus 16,4-12
Markus (8,13-21). Markus und Matthäus erwähnen beide: „Und er (ver)ließ sie.“ In der griechischen Sprache ist dies ein sehr starker Ausdruck. Er bedeutet mehr, als nur sich von einem Ort zu einem anderen begeben. Er hat den Sinn von verwerfen, sich abwenden, alleinlassen, als hoffnungslos aufgeben!
In Matthäus 16,1-4 haben wir den systematischen Widerstand gegen Jesus Christus gesehen. Aber wenn sie sich weigern, Ihn aufzunehmen, so gibt Er nun sie Seinerseits auf. Er richtete sie nicht; Er verließ sie. Schließlich war Er nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um zu retten.
Markus berichtet uns, daß sie wiederum mit dem Boot an das jenseitige Ufer fuhren.
Wir haben gerade den Unglauben in den Herzen der Pharisäer und Sadduzäer gesehen, jetzt aber sehen wir die gleiche Sünde in den Herzen der Jünger (Vers 17).
Markus sagt in Vers 14: „Sie ...hatten nichts bei sich ... als nur ein Brot.“ Matthäus jedoch zeichnet auf, daß sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen. Das eine Brot war möglicherweise der Rest eines früheren Vorrats und hätte dem Kauf eines neuen Vorrats nicht im Wege gestanden, wenn sie daran gedacht hätten, das Nötige zu beschaffen. Sie waren in Unruhe wegen des Mangels an Brot, und das beschäftigte ihre Gedanken so sehr, daß sie unfähig waren, die Bedeutung der Worte des Herrn zu erfassen.
Der Herr Jesus, der dagegen in Seinen Gedanken mit den Pharisäern und Sadduzäern beschäftigt war, wollte Seine Jünger vor zwei Arten des Bösen warnen:
Vor äußerlichem religiösem Schein (Selbstgerechtigkeit), wie er bei den Pharisäern gesehen wurde.
Vor dem Verlangen nach dem Beifall der Welt. Sie sollten vielmehr suchen, Gott wohlzugefallen. Er warnte also vor Weltlichkeit, wie sie bei Herodes zu sehen war.
Anmerkung: Markus' Bericht läßt die Sadduzäer aus. Obwohl ihre Lehre böse war, scheint sie nicht die gefährlichste der drei gewesen zu sein. Markus erwähnt die sittlich tödlichsten dieser drei!
Aber die Jünger mißverstehen. Auf eine Weise waren sie immer noch blind. Sie sahen die angesehenen Pharisäer und Sadduzäer und den mächtigen König Herodes; sie sahen Menschen wie Bäume übergroß und mächtig! Der Herr zeigt, daß es eine Sache des Herzens ist (Vers 17) und nicht nur eine Sache des Verstandes, ln ihren Herzen unterschieden sie sich nicht von den Pharisäern und Sadduzäern. Das natürliche Herz ist im Gläubigen ebenso wie im Ungläubigen böse - selbst in den Jüngern Jesu!
Unpassende Ängstlichkeit im Blick auf materielle Nöte schwächt unseren geistlichen Blick und hindert uns, den Willen des Herrn zu erkennen.
Vers 18 ist hier bei Markus ein Zitat. Matthäus brachte es in Kapitel 13,15 seines Evangeliums, und wir haben dort unsere Anmerkungen dazu gemacht und wollen sie deshalb hier nicht wiederholen.
Sie hatten ihre Herzen verhärtet, sagt Markus in Vers 17, vielleicht weil sie so viele Wunder gesehen hatten; sie begriffen die Bedeutung der Wunder Jesu nicht und hatten besonders die Bedeutung der Speisung der Fünftausend nicht erkannt. Ihr geistlicher Zustand war nicht anders als der körperliche Zustand des blinden Mannes, den wir in Bethsaida finden: blind!
Matthäus (16,4-12). Hier finden wir deutlich aufgezeigt, was im haushaltungsmäßigen Sinne zwischen dem Volk und dem Herrn geschah: Die Kluft wird immer tiefer und der Abstand immer größer Jesus verließ sie.
Aber Jesus hat immer noch einen kleinen Überrest, Seine Jünger, die Er weiter belehrt und warnt. Aber auch sie sind nicht ohne Mängel. In ihrer ureigenen Natur ist leider genau der gleiche böse Grundsatz, den wir früher in den Feinden Christi bemerkten: Unglaube! Vom Herrn Jesus wird berichtet, daß Er sagt, und dies nur in Matthäus: „Kleingläubige!“
Ihr Glaube war immer noch unreif: mit dem Auge des Glaubens konnten sie noch nicht klar sehen; ihr Zustand wird in der nächsten Szene klar herausgestellt.