Schriften von Cor Bruins
Kapitel 5 - Der Dienst östlich des Jordan (in Peräa)
Mk 10,13-16 Mt 19,13-15 Lk 18,15-17 - Jesus segnet die kleinen KinderMk 10,13-16 Mt 19,13-15 Lk 18,15-17 - Jesus segnet die kleinen Kinder
Markus 10,13-16: Matthäus 19,13-15; Lukas 18,15-17
Markus 10,13-16. Ein Schreiber verweist auf die unbefleckte Schönheit dieses Abschnitts, die aus dem Zusammenhang deutlich wird. Diesen Versen geht das Bild eines Hauses voraus, das durch sinnliche Begierde zerstört wurde, und den Versen folgt das Bild eines durch Habgier zerstörten Lebens.
Vers 14 ist typisch für Markus: „Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig.“ Erst einmal, in Kap. 3,5, hatten wir Jesus im Zorn gesehen, betrübt über die Verstockung des menschlichen Herzens. Wieder ist es nur Markus, der diese schöne Szene in Vers 16 beschreibt, wo er berichtet, daß Jesus die Kindlein in seine Arme nahm und sie segnete. Wie liebte Er die kleinen Kinder! Siehe auch Kap. 9,36. Wenn die Jünger solche abwiesen, die ihre Kleinen zu Ihm bringen wollten, so nahm Er sie doch in Seine Arme. Die, die von anderen zurückgewiesen werden, drückt Er an Sein Herz. Als die Jünger darüber diskutierten, wer unter ihnen der Größte sei, stellte Er ein Kind in ihre Mitte! Beachte, daß sowohl Markus als auch Lukas von dem Reich Gottes reden, in das die eingehen, die es wie ein kleines Kind aufnehmen.
Matthäus 19,13-15. Ein Schreiber bemerkt hierzu: „Die Eltern, die Jünger und auch die Pharisäer müssen lernen, was Gnade ist. Gnade ist der Ausdruck dessen, was Gott gegenüber einer verlorenen Welt ist. Die Gnade nimmt von dem Notiz, was der Mensch in seiner eingebildeten Würde geringschätzt, und achtet es hoch.
Matthäus teilt als einziger mit, daß diese Eltern nicht nur wünschen, daß Jesus Seine Hände auf ihre Kinder legt, sondern Er sollte auch für sie beten, oder wie Markus sagt, sie segnen. Wiederum charakteristisch, daß Matthäus schreibt: „solcher ist das Reich der Himmel“.
Lukas 18,15-17. Alle drei synoptischen Evangelisten teilen uns diese liebliche Begebenheit mit - Matthäus, wie wir gesehen haben, mehr oder weniger ohne zusammenhängenden Hintergrund, dafür wohl chronologisch völlig korrekt in Kap. 19; Markus hat die gleiche Reihenfolge. Es kann dem Leser aber nicht entgehen, wie gut sich diese Begebenheit in den Bericht des Lukas einordnet: in der göttlich inspirierten Reihenfolge der Ereignisse wird eine gewisse moralische Schönheit sichtbar. In diesem Abschnitt ging es, wie wir sahen, um die Merkmale derer, die in das Reich Gottes eingehen. Das wurde durch das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner illustriert und wird in dieser kleinen Begebenheit weitergeführt. „Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen.“ Ein Kind ist bescheiden und macht nichts aus sich; es nimmt die Wahrheit einfältig an und schenkt ihr volles Vertrauen. Dieser Vers 17 ist fast identisch mit Vers 15 aus Markus' Bericht; Matthäus läßt ihn aus.