Schriften von Cor Bruins
Kapitel 4 - Sein Dienst in Galiläa an den Jüngern
Mk 8,9-12 Mt 15,39 - 16,4 - Die Pharisäer bitten um ein ZeichenMk 8,9-12 Mt 15,39 - 16,4 - Die Pharisäer bitten um ein Zeichen
Markus 8,9-12; Matthäus 15,39 - 16,4
Markus (8,9-12). Anders als bei einer früheren Gelegenheit sendet Er, nachdem Er die Volksmengen Selbst entlassen hat, hier die Jünger nicht weg, sondern begleitet sie im Boot. Beide Evangelisten zeichnen dies auf.
Markus sagt: , Alsbald stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die Gegenden von Dalmanutha“ (Matthäus sagt: „... das Gebiet von Magada“). Nur Markus erwähnt Dalmanutha. Es ist ein sonst unbekannter Ort, aber man nimmt an, daß es ein Dorf oder eine kleine Stadt in der Nähe von Magada war, möglicherweise am Westufer des Sees, einige Kilometer nördlich von Tiberias.
Markus erwähnt nur eine Gruppe - Pharisäer - Matthäus aber fügt hinzu, daß dort auch Sadduzäer waren (und erwähnt sie auch in 16,6). Sie begehren ein Zeichen vom Himmel (Vers 11). Bei vielen Heilungen hatten sie viele Wunder gesehen, die auf der Erde getan wurden. Wäre ihrer Bitte entsprochen worden, hätte das ihren Unglauben gerechtfertigt! Christus hätte sich niemals geweigert, wenn sie aufrichtig gewesen wären, aber es heißt, daß sie Ihn versuchen (Vers 11).
Vers 12 ist so typisch für Markus : „Und in seinem Geiste tief seufzend “ Markus gibt uns verschiedene solcher Hinweise auf die Blicke und Gesten des Herrn - ob Petrus sich an diese erinnerte und sie Markus weitergab? Dieses Seufzen ist vermischt mit Kummer und Unwillen.
Markus ist kürzer, wenn er die Weigerung des Herrn beschreibt: „Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben wird!“ (Vers 12). Da war weder ein Auge, um all das zu sehen, noch ein Ohr, um all das zu hören, noch ein Herz, um all das aufzunehmen, was um diese Verächter her geschah.
W. Kelly hat hier eine interessante Anmerkung: „Es war niemals die Weise Gottes, Zeichen über die Gelegenheit hinaus zu vermehren, für die sie eingesetzt wurden; weil sie, obwohl sie zu Beginn eines Zeugnisses, das von Gott ist, Menschen aufwecken mögen, das moralische Ziel, das Er im Blick hat, vereiteln würden, wenn sie danach andauerten, wenn sie nicht sogar den Charakter von Zeichen verlieren würden. Ein Wunder würde aufhören, ein Wunder zu sein, wenn es fortwährend weiter geschähe“ (Exposition of the Gospel of Mark (Auslegung des Markusevangeliums), S. 125).
Matthäus (15,39-16,4). Es ist bestürzend, unversöhnliche Feinde zu sehen, die sich im Widerstand gegen den Herrn Jesus vereinen! Matthäus stellt das am deutlichsten heraus, wenn er sowohl Pharisäer als auch Sadduzäer nennt (16,1). Sie baten um ein Zeichen, das „ein fleischliches Volk beeindrucken konnte ... und das sie auch weiter ein fleischliches Volk hätte bleiben lassen“ (Grant).
In den Versen 2 und 3 gibt uns Matthäus etwas wieder, was wie ein Tadel klingt: Wenn sie den Himmel betrachteten, konnten sie das Wetter Voraussagen; warum konnten sie die Zeichen der Zeit nicht deuten!? Es ist richtig, daß dies von Matthäus aufgezeichnet wurde — es war heilsam für die jüdische Nation zu wissen, wie sittlich verderbt und ungläubig sie waren. Stände dies in den Berichten der Evangelisten für die Nationen, so könnte es ein leichtes Gefühl der Überlegenheit hervorrufen.
Obwohl der Herr ihnen ein Zeichen versagt, bezieht Er sich bei Matthäus auf Jona: „als nur das Zeichen Jonas“. Die Juden würden dessen Geschichte sofort kennen - nicht aber die Nationen. Aus diesem Grund fehlt der Hinweis auf Jona wahrscheinlich in den anderen Evangelien.