Schriften von Cor Bruins
Mk 12,38-40 Mt 23,1-39 Lk 20,45-47 - Die Rede gegen die Schriftgelehrten und PharisäerMk 12,38-40 Mt 23,1-39 Lk 20,45-47 - Die Rede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer
Markus 12,38-40; Matthäus 23,1-39; Lukas 20,45-47
Markus 12,38-40: Jesus wendet sich hier weiter an das Volk („und seine Jünger“, sagen Matthäus und Lukas), das Ihn gerne hörte. Er warnt sie vor den Schriftgelehrten, die Ihn zum Schweigen bringen wollten.
Markus und Lukas widmen diesem Abschnitt lediglich drei Verse mit nahezu denselben Worten. Matthäus verwendet jedoch ein ganzes Kapitel (Kap. 23) für diese ernste Anklage.
Jesus beschuldigt diese Schriftgelehrten nicht nur ihrer Scheinheiligkeit und Heuchelei und der Sucht, im Vordergrund zu stehen, sondern auch, daß sie sich auf Kosten der Ärmsten des Volkes bereichern - wie z.B. der Witwe, die wir im nächsten Abschnitt betrachten. Ohne Zweifel traf dies nicht auf alle Schriftgelehrten zu, denn Jesus hatte kurz zuvor für einen von ihnen auch anerkennende Worte gefunden (V. 34).
Matthäus 23,1-39: In stärkerem Maße als bei Markus nimmt der Herr Jesus hier gleichsam Seinen Platz auf dem Richterstuhl ein und schaut den Zustand des Volkes in der Scheinheiligkeit seiner Führer. Alles wird hier vollkommen bloßgestellt und das Gericht angekündigt - ein Gericht, das in den letzten drei Versen, V. 37-39, ausgesprochen wird.
Aus dem ersten Vers erfahren wir, daß Jesus die Worte dieses Kapitels „zu der Volksmenge und zu Seinen Jüngern“ sprach, die wir bis zum Tod und der Auferstehung Christi oft beisammen sehen. „Im Zusammenhang mit dieser harten Anklage gegen die religiösen Führer werden die Jünger doch von dem Herrn angewiesen, die anzuerkennen, die auf dem Stuhl Moses saßen. Das sollte zur Ehre Gottes dienen, obwohl diese Heuchler nur die Ehre der Menschen für sich selbst suchten.“ Die Jünger werden ermahnt, das zu beachten, was ihnen von denen geboten wurde, die auf dem Stuhl Moses saßen sie sollten dem folgen, was sie lehrten, nicht dem, was sie taten!
Der 14. Vers der „Authorized Version“ ist durch die Manuskripte des Urtextes nur ungenügend belegt (die Darby-Übersetzung und andere gute Übersetzungen lassen ihn deshalb auch aus), obwohl er sowohl von Markus und Lukas wiedergegeben wird. Wenn wir ihn nicht mitzählen, finden wir hier sieben „wehe“, die über die Schriftgelehrten und Pharisäer ausgesprochen werden, nicht acht.
Beachte, daß Jesus in Vers 38 nicht sagt, „Ich verlasse euch“, sondern, „euer Haus wird euch öde gelassen werden“. Es ist der Abschied Jesu von dem Volk!
Lukas 20,45-47: In Seiner Anklage sehen wir, daß Jesus zuerst vor ihren Lehren warnt, bevor Er ihre Taten verurteilt.
Wenn wir den Bericht des Lukas hier mit Matthäus vergleichen, sehen wir, daß Lukas dazu inspiriert wurde zu schreiben, was die Schriftgelehrten moralisch beiseitesetzte. Bei Matthäus wird jedoch ihr ganzer Zustand beschrieben im Zusammenhang mit der Haushaltung.