Schriften von Cor Bruins
Mt 25,14-30 - Das Gleichnis von den TalentenMt 25,14-30 - Das Gleichnis von den Talenten
Matthäus 25,14-30: Der Herr Jesus ist jetzt dem Leibe nach nicht mehr auf der Erde; Er ist - bildlich gesprochen - verreist in ein fernes Land. Aber Er überträgt den Zurückgelassenen eine Aufgabe und eine Verantwortung.
Das Wesentliche ist hier nicht die Anzahl der Talente, die jeder empfängt oder ihr Lohn, sondern die Treue, mit der sie ihre Verantwortung wahmehmen. Der Mann mit den fünf Talenten hatte gegenüber dem mit den zwei Talenten keinen Vorteil, sondern in Vers 15 wird betont, daß Er „einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit“ gab.
Die nächste Besonderheit ist in den Versen 16 und 17 die, daß sie hingingen und damit Handel trieben - im Gegensatz zu Kap. 24,45-51, wo es um die Treue im Hause ging. Hier geht es um die Treue außerhalb des Hauses - das Hinausgehen zu anderen!
Oft sind es die „kleinen“ Gaben, die wegen ihrer Geringfügigkeit geringgeschätzt werden. Aber denke an die große Anzahl Christen, die eine solche „kleine“ Gabe empfangen haben. Oft werden solche inaktiv und geben als Entschuldigung an, sie hätten keine Gabe wie dieser oder jener. Dieser oder jener mag in ihren Augen mit größeren Fähigkeiten ausgerüstet sein und trotzdem kann er nicht ihre Aufgabe ausführen. Wir wollen uns an die Worte eines Liederdichters erinnern: „Da ist ein Werk für Jesus, das niemand tun kann außer dir.“
Beachte den Ausdruck in Vers 21, „guter und treuer Knecht“. Es redet von der Güte Gottes, wenn Menschen mit der Botschaft der Gnade in diese Welt gesandt sind, aber auch davon, daß dem Diener die Botschaft und die Aufgabe kostbar ist. Vergleiche indes mit Kap. 24,45, wo wir von dem „treuen und klugen Knecht“ lesen. Dort geht es darum, daß wir innerhalb des Hauses viel Weisheit benötigen.
Wir dürfen diesen Abschnitt auch nicht mit Lukas 19,11-28 und Markus 13,34-37 verwechseln. Die Unterschiede sind deutlich: In Matthäus 25 ist der Gegenstand die verschiedenen Gaben; in Markus 13 erhält jeder eine klare Aufgabe und seinen speziellen Auftrag, und in Lukas 19 hat jeder die gleichen Voraussetzungen und Bedingungen.
Schließlich zeigt uns Vers 30 wie schon die Verse 1-13 den ungläubigen Bekenner. Er machte Seinem Herrn Vorwürfe (V. 24). Ein unbekehrter Mensch mag von Gott eine Gabe empfangen haben; glaubt er aber nicht dem Charakter und der Güte Gottes, so ist seine Gabe für Gott wertlos. Wird von einer Gabe Gebrauch gemacht, so wird sie entwickelt und wächst. Das Vertrauen zu ihrem Herrn unterschied die treuen Knechte von den untreuen.