Schriften von Cor Bruins
Kapitel 5 - Der Dienst östlich des Jordan (in Peräa)
Lk 13,10-2 - Die Heilung der Frau am SabbatLk 13,10-2 - Die Heilung der Frau am Sabbat
Lukas 13,10-21
Beachte die Zahl 18 hier - sie besaß 18 Jahre einen Geist der Schwachheit - und vergleiche mit Vers 4. Grant schreibt, daß die Zahl 18 = 3x6 von dem Bösen in seinem höchsten Ausmaß redet. Aber sogar in der Mitte dieser unbußfertigen Sünder tritt die Gnade hervor.
Die Heuchelei religiöser Zeremonien wird hier zu der Macht Gottes in Kontrast gesetzt. Christus war gekommen, um Gnade zu üben; hier muß Er ihnen im Zorn das Gericht ankündigen — „Heuchler!“
In dieser Geschichte finden wir zwei typische Vertreter:
die Frau ist ein Symbol für die Hilflosigkeit Israels.
Der Synagogenvorsteher kennzeichnet den moralischen Zustand Israels.
Die Frau steht hier für solche, in denen Buße zu sehen war (eine Buße, die das Volk als Ganzes nicht zeigte, Verse 1-9), die aber bis dahin noch nicht der Gabe Gottes, Christus, begegnet waren; Satan hatte sie in seinen Ketten gebunden gehalten.
Er hatte diese Frau gebunden, die eine Gläubige war - eine Tochter Abrahams. Aber obwohl sie eine Gläubige war, war sie doch nicht frei. Unter dem gesetzlichen System waren es oft gerade Kinder, die von diesen Fesseln gekettet waren. Sie werden in Hebräer 2 auch als gesonderte Gruppe erwähnt; Personen, die sich durch Frömmigkeit und Gottesfurcht auszeichnen.
Sie konnte nichts als sich selbst sehen, sie konnte ihr Gesicht nicht erheben, um den Herrn zu sehen. Sie gleicht hier der Person in Römer 7: sie hat Wohlgefallen am Gesetz Gottes, ist mit ihrem eigenen Ich beschäftigt, aber sie hat keine Kraft. Wenn es irgend etwas gibt, was meine Seele in Knechtschaft hält, so steht Jesus bereit, mich zu befreien. Sobald ich die Befreiung in Ihm erblicke, kann ich aufschauen und sagen, „Ich danke Gott durch Jesum Christum, unseren Herrn!“ (Römer 7,25). Jesus redet hier zu ihr und Er rührt sie auch an. Das Reden zeigt den Dienst der Befreiung, das Berühren weist hin auf das Mitteilen des Geistes, auf die christliche Erfahrung.
Die empörenden Worte des Synagogenvorstehers noch im Ohr, redet der Herr nun in Gleichnissen zu ihnen, die sowohl das Reich Gottes betreffen, als auch Israel. Beide waren von Sauerteig durchsäuert und zum Ruheplatz für unreine Vögel geworden.
Wir finden das Gleichnis vom Senfkorn auch in Matthäus 13,31-33 und Markus 4,30-34, aber in anderem Zusammenhang. Mit diesem Wunder der Heilung geben die Widersacher Christi für eine Zeit Ruhe. Der Herr wiederholt hier zwei wichtige Gleichnisse, deren Sinn wir schon in den anderen Evangelien gesehen haben, die aber hier an dieser Stelle bei Lukas eine neue Bedeutung erlangen.
Es sind Gleichnisse des Reiches, das damals noch nicht begonnen hatte, und in dem dann tatsächlich die Feinde zum Schweigen gebracht werden und das Volk sich Seiner Macht erfreuen wird - ein Reich, das mit dem Judentum nichts mehr zu tun hat. Die Gleichnisse sind in ihrer Aussage sehr verschieden. Im ersten wird das Reich Gottes unter der Verwaltung von Menschen mit einem weltlichen Reich verglichen, in dem die Diener Satans Unterschlupf gefunden haben. Im zweiten Gleichnis ist es die bekennende Kirche, die das Brot des Himmels verdorben hat, um es dem Geschmack der Welt anzupassen; zuletzt ist das Wort durchsäuert.