Schriften von Cor Bruins
Kapitel 3 - Das Wirken in Galiläa - für die Volksmengen
Mk 1,16-20 Mt 4,18-22 Lk 5,1-11 - Vier Jünger werden offiziell berufenMk 1,16-20 Mt 4,18-22 Lk 5,1-11 - Vier Jünger werden offiziell berufen
Markus 1,16-20; Matthäus 4,18-22; Lukas 5,1-11
Markus und Matthäus stimmen in ihrer Bemerkung überein, daß die Jünger ein Netz in den See warfen, während Lukas sagt, daß sie ihre Netze wuschen. Markus und Matthäus fahren fort, indem sie auch sagen, daß sie ihre Netze flickten, Lukas aber schweigt hierüber. Nur Markus erzählt uns, daß in dem Boot auch Tagelöhner waren, was von einem gewissen Reichtum zeugt und uns auch Licht gibt über die Tatsache, daß Zebedäus nicht gänzlich ohne Hilfe zurückgelassen wurde. Lukas berichtet viele weitere Einzelheiten. Zu diesen werden wir in Kürze kommen.
Markus. Der Leser wird sich an die Bemerkungen in Abschnitt 19 - „Die ersten Jünger Jesu“ (Johannes 1,35-51) - erinnern, aus denen wir schließen, daß das, was wir hier haben, nicht die erste Begegnung unseres Herrn mit ihnen ist. Sie kannten Ihn lange vor dem vorliegenden Ereignis und glaubten schon an Ihn.
Die Tatsache ist hier, daß der Herr in Seiner Verwerfung ruft und dafür sorgt, daß Seine Stimme von diesen vier Männern und anderen gehört und beantwortet wird. Jetzt können wir verstehen, warum sie „alsbald“ ihre Netze verließen und Ihm folgten — sie wußten, wer Er war! Er würde für ihren Vater und für ihre Familien sorgen!
In Matthäus und Markus werden vier Fischer von ihren Booten weg berufen; in Lukas finden wir nur die persönliche Berufung Simons, aber alle folgen dem Herrn Jesus, als sie ans Land kommen.
Weiter finden wir im Markusevangelium, daß Petrus und Andreas vor Jakobus und Johannes berufen werden. Steht das im Widerspruch zum Johannesevangelium? Ganz sicher nicht!
In diesem Evangelium, das uns Christus als den vollkommenen Diener zeigt, finden wir den Ruf zur Arbeit herausgestellt, während die Reihenfolge im Johannest\angtWwn mehr persönlich ist. Wir können zwischen der persönlichen Berufung in Johannes und der dienstlichen Berufung (oder der Berufung zum Dienst) in Markus unterscheiden. Mögen wir innehalten und über die wunderbare Weise staunen, in der der Geist Gottes diese schöne Ordnung zusammenstellte.
Matthäus ist hier mit dem Bericht in Markus nahezu identisch, und es wurde bereits genug angemerkt.
Lukas. Dieser Bericht ist ausführlicher. Unser Evangelist geht mehr auf den Hintergrund der Berufung eines Jüngers zum Dienst ein; wir hören, wie unser Herr sich persönlich mit Simon Petrus beschäftigt.
Demzufolge finden wir in diesem Bericht weit mehr Einzelheiten über Simon: Er hat die ganze Nacht hart gearbeitet; er ist enttäuscht, denn er hat nichts gefangen; er gehorcht sofort dem Gebot Jesu, das Netz hinabzulassen. Er ist höchst erstaunt über den wunderbaren Fischzug. Er bekennt, daß er ein sündiger Mensch ist, und übergibt sich völlig dem Herrn - dies alles wird auf sehr lebendige Weise von Lukas beschrieben.
Hier wird eine Seele in die Gegenwart dessen gebracht, der Licht ist, der sie durch und durch kennt. Aber das bringt keine Furcht hervor, sondern ein vermehrtes Verlangen, bei dem Herrn Jesus zu sein. Auf diese Weise lernt Petrus den Herrn kennen und wird mit Christus verbunden in Seiner Botschaft der Gnade für die Menschen.