Schriften von Cor Bruins
Mk 12,18-27 Mt 22,23-33 Lk 20,27-40 - Die Frage der Sadducäer nach der AuferstehungMk 12,18-27 Mt 22,23-33 Lk 20,27-40 - Die Frage der Sadducäer nach der Auferstehung
Markus 12,18-27; Matthäus 22,23-33; Lukas 20,27-40
Markus 12,18-27: „Denn die Sadducäer sagen, es gebe keine Auferstehung“ (Apg 23,8). Als nächstes kommen diese Leugner der Auferstehung zu dem Herrn Jesus. Wir können sie mit den Ungläubigen und Modemisten unserer Zeit vergleichen. In Seiner Antwort klagt sie der Herr Jesus zweiter Dinge an (V. 24):
A. Sie waren in Unwissenheit über das, was Gott gelehrt hatte.
B. Sie waren in Unwissenheit über das, was Gott zu tun in der Lage war.
Der von ihnen geschilderte Fall sollte eine Auferstehung lächerlich und unmöglich erscheinen lassen. Aber das ist menschlich: man vermischt die eigenen Gedanken mit Gottes Wort, und da diese Gedanken nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmen, erscheint es einem unverständlich und man verwirft es. Der Herr Jesus zitiert 2. Mose 3,6, wo Gott von Sich Selbst sagt, „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“ Kannten sie diese Schriftstelle nicht? Hieronymus berichtet, daß die Sadducäer nur die fünf Bücher Mose anerkannten. Sie konnten dann doch wohl kaum in Bezug auf dieses Wort in Unkenntnis sein!
Der Herr offenbart zuerst die Wahrheit; sobald eine Person von den Toten auferstanden ist, ist sie wie ein Engel und es kann keine Rede mehr davon sein, verheiratet zu sein oder zu heiraten.
Dann zeigt Er, daß schon ganz im Anfang, als Gott das erste Mal mit dem Menschen in eine Beziehung trat, diese Beziehung ein Leben über den Tod hinaus beinhaltete, und demzufolge auch die Auferstehung; denn der Mensch besteht nach dem Willen Gottes aus Leib und Seele. Als Gott diese Worte zu Moses sprach, waren Abraham, Isaak und Jakob längst gestorben, aber Gott war noch immer ihr Gott; und sie würden demzufolge nicht unter der Macht des Todes bleiben, sondern wieder auferstehen.
Nun, wenn Gott dem Abraham, Isaak und Jakob tatsächlich den Besitz des Landes verheißen hat, und sie haben es während ihres Lebens nie besessen, so ist es die göttliche Absicht, daß sie an einem zukünftigen Tag auferstehen werden, um dann dieses Land zu besitzen - denn Gott erfüllt in jedem Fall Seine Verheißungen. Ihm ist nichts unmöglich.
Wir alle wissen, daß Geburt, Heiraten und Sterben zur menschlichen Existenz gehören, und daß diese Dinge auch so von Gott geschaffen wurden, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Wo es keine Sünde und keinen Tod gibt, entfallen diese Dinge, denn dann besteht keine Notwendigkeit mehr für neues Heiraten oder für Geborenwerden, um die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren. Der Ausdruck in Vers 25, daß die Gläubigen im Himmel wie Engel sein werden, ist jetzt klar: Engel sind unsterbliche Wesen, und demzufolge besteht im Himmel keine Notwendigkeit zu heiraten, um ihr Geschlecht zu erhalten.
Beim Vergleich mit dem Matthäusevangelium sehen wir nur zwei geringfügige Unterschiede. In Vers 26 berichtet Markus, daß Jesus auf die fünf Bücher Mose verweist - Markus sagt dies zweifellos zum besseren Verständnis seiner römischen Leser. Matthäus sagt einfach, „was zu euch geredet ist von Gott“ (V. 31) - denn seine jüdischen Leser waren mit den Schriften vertraut. In Vers 27 dann spricht der Herr Jesus eine sehr scharfe Rüge aus, die uns nur Markus berichtet - „Ihr irret also sehr.“
Matthäus 22,23-33: Jesus unterstreicht hier die Tatsache, daß sogar die Toten für Gott leben. Wenn aber der Mensch nach seinem Tod weiter existiert, ist es klar, daß der Körper wieder auferstehen wird, sei es zum Gericht oder um Lohn zu empfangen. Für diese Juden mußte es demnach nach den Schriften Moses klar sein, daß die Auferstehung der Toten ein wesentlicher Teil des Ratschlusses Gottes und Seiner Wahrheit ist. Dieses Evangelium zeigt, daß die Toten auferstehen, denn Gott bezeugt, daß Er Selbst der Gott dieser Väter ist, sogar nach ihrem Tode. Gott ist also nicht ein Gott erloschener (wie die Sadducäer meinten), sondern lebender, bestehender Seelen.
Lukas 20,27-40: Jesus belehrt sie darüber, daß es zwei Welten gibt eine natürliche und eine geistliche Welt. Die Sicht der Sadducäer beschränkte sich auf die natürliche Welt (vergl. 1Kor 2,14).
Die Verse 34 und 35 sind nur bei Lukas zu finden. Sie legen zwei fundamentale Wahrheiten dar. Die Worte, „die aber würdig geachtet werden, jener Welt teilhaftig zu sein“ zeigen, daß zu diesem Zustand eine Würdigkeit erforderlich ist (vgl. Kol 1,12). Der Schächer am Kreuz wurde würdig geachtet, denn er hatte sich selbst verurteilt und den Herrn Jesus gerechtfertigt.
Heiraten gehört zu dieser natürlichen Welt (V. 34). Die geistliche Welt jedoch ist völlig anders. „Es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib“ (1Kor 15,44)).
Die besondere Belehrung durch dieses ganze Kapitel fiindurch ist die, daß wir das Geistliche entwickeln und fördern sollten!
Lukas fügt in Vers 38 einen charakteristischen Punkt hinzu, der von den anderen ausgelassen wird: „denn für ihn leben alle.“ Obwohl sie auf dieser Erde gestorben sind, leben sie doch jetzt vor Gott und warten auf die Auferstehung aus den Toten.
In seiner Synopsis schreibt J.N. Darby: „In Seiner Antwort an die Sadducäer werden hier drei wichtige Dinge zu dem in Matthäus Gesagten hinzugefügt:
Es ist ein .(Zeitalter“ oder eine „Welt“, deren nur eine bestimmte Klasse von Menschen, die dafür würdig geachtet werden, mittels einer besonderen Auferstehung teilhaftig werden (V. 35).
Diese Klasse wird aus Söhnen Gottes bestehen, indem sie Söhne der Auferstehung sind (V. 36).
Ihre Seelen leben weiter, während sie auf diese Auferstehung warten. Für Gott leben alle, auch wenn sie vor unseren natürlichen Augen verborgen sind (V. 38).“