Schriften von Cor Bruins
Kapitel 3 - Das Wirken in Galiläa - für die Volksmengen
Mk 1,21-34 Mt 8,14-17 Lk 4,31-41 - In Kapernaum gewirkte WunderMk 1,21-34 Mt 8,14-17 Lk 4,31-41 - In Kapernaum gewirkte Wunder
Markus zeigt uns sofort den Zweck der Sendung Jesu:
Er lehrte sie.
Er kam, um Satan die Macht zu nehmen.
So ist hier die erste machtvolle Handlung grundlegend für die Segnung der Erde: Satan muß hinausgeworfen werden. Christus offenbart hier „die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters“ (s. Hebräer 6,5), und Satans Macht erweist sich als gebrochen.
Die Szene spielt in einer Synagoge, und hier, mitten unter dem Volk Gottes, ist ein Dämon, ein unreiner Geist. Markus beschreibt den Dämon anschaulich, wie er mit lauter Stimme schrie, bevor er ausfuhr. Lukas, der gewöhnlich mit vielen Einzelheiten beschreibt, läßt die Tatsache weg, fügt aber hinzu, daß der arme Mann unverletzt blieb.
Der wütende Schrei des ausfahrenden Dämons zeigt die Kraftlosigkeit Satans und seiner Heerscharen in der Gegenwart des demütigen Dieners Gottes.
Wir verließen Lukas' Bericht bei Vers 31, aber wir haben den Vers noch nicht ganz abgeschlossen. Zeitlich kommt zuerst die Berufung der Jünger, die wir jetzt in Seiner Begleitung finden, als Er mit ihnen die Synagoge und später auch Petrus' Haus betritt.
Der arme Mann in der Synagoge ist von einem unreinen Geist besessen und so unfähig zum Dienst gegenüber Gott und Menschen.
Aber der von Gott gesandte Mensch bedroht Satans Macht in einem „Mitmenschen“ - welche Herablassung! Und so haben wir die nächste Szene - nachdem Er durch diese machtvolle Handlung bewiesen hatte, daß Er den Feind vernichten kann - nicht in einer Synagoge, sondern in einem Haus: dem Haus des Petrus.
B. Petrus' Schwiegermutter
Markus (1,29-34) erzählt uns einfach, daß sie fieberkrank daniederlag, daß „sie“ Jesus von ihr erzählten, daß Er sie bei der Hand nahm und aufrichtete, und daß sie ihnen diente.
Lukas sagt, daß es ein starkes Fieber war, daß „sie“ Ihn für sie baten, daß Jesus kam und das (offensichtlich durch einen Dämon verursachte!) Fieber bedrohte, und daß sie alsbald aufstand und die normale Kraft und Energie hatte, ihnen zu dienen.
Matthäus (8,14-17) sagt, daß Jesus Selbst Petrus' Schwiegermutter sah (wir sind jedoch überzeugt, daß Ihm von ihr erzählt wurde). In Markus ist alles sehr menschlich, als ob der Herr Jesus nicht alles wüßte.
In dem majestätischen Evangelium des Messias braucht dem Herrn Jesus nichts erzählt zu werden, sondern Er kennt ihre Krankheit und kommt einfach und rührt sie an. Das genügt, um sie zu befähigen, aufzustehen und Ihm zu dienen. Jesus ragt in diesem Evangelium als einzigartig heraus: Da ist Distanz, wie wir bereits bei unserem früheren Studium bemerkt haben.
Aber der Leser möge sein Augenmerk auf etwas richten, das von größter Wichtigkeit ist: Wir haben den gesamten Bericht von Kapitel 4,22 bis Kapitel 8,13 übersprungen. Weshalb?
Matthäus hat hier die zeitliche Reihenfolge der Ereignisse verlassen und bevorzugt die sittliche Reihenfolge. Die Reinigung des Aussätzigen (8,1-4) und die Heilung des Knechts des Hauptmanns aus den Nationen (8,5-13) fanden tatsächlich statt, nachdem Jesus Petrus' Haus betreten hatte. Aber der Heilige Geist muß dies aus gutem Grund dort eingefügt haben, wo es steht.
Bei der Heilung von Petrus' Schwiegermutter finden wir, daß Jesus durch Berührung heilt; Er ist persönlich anwesend. Das gleiche haben wir bei dem Aussätzigen.
Im Fall des Knechtes des Hauptmanns aber sehen wir, wie Er heilt, ohne persönlich bei dem Kranken anwesend zu sein. Hierin liegt die Ursache, wie wir glauben, für die Abkehr von der zeitlichen Reihenfolge und für die Bevorzugung der sittlichen Reihenfolge.
Die Berührung versichert uns, daß wir Ihn hier noch einmal gegenwärtig haben, wie Er es zu einem zukünftigen Zeitpunkt sein wird, wenn Er zu Israel zurückkehrt (das Ihn von Anfang an verworfen hat), während uns die Heilung aller Arten von Kranken zusammen mit der Bezugnahme auf Jesaja (Er kam, um die Propheten zu erfüllen) auf einen noch weiteren Schauplatz führt. Zusammenfassend sehen wir den Herrn Jesus in Matthäus 8 als:
a. Sohn Gottes (im Fall der Heilung des Aussätzigen), denn die Heilung des Aussatzes war in Israel unbekannt, und der Aussatz ein Zustand, mit dem nur Gott fertig werden konnte (s. 2. Könige 5,7).
b. Sohn Abrahams in Verbindung mit den Gläubigen aus den Nationen, denn es ist die geistliche Verwandtschaft mit Abraham, die jemanden zu seinem Sohn macht.
c. den Messias, der für die natürliche Verwandtschaft einsteht, die sich in dem Bericht von Petrus Schwiegermutter ausdrückt. Diese Verbindung wurde in unseren Evangelien verworfen, und dieser Zustand dauert während der ganzen Haushaltung der Kirche an. Aber diese Verbindung wird in der Zukunft wiederhergestellt werden. Davon spricht das Ereignis, das wir vor uns haben, und wir können unschwer erkennen, warum es der Heilige Geist vorgezogen hat, es eher in diesem Zusammenhang in Kapitel 8 als an seinem der chronologischen Reihenfolge entsprechenden Platz aufzuzeichnen.
d. Sohn des Menschen, was auf die Regierung Jesu als König im Tausendjährigen Reich hinweist, wenn Israel wiederhergestellt sein wird, und Seelen aus allen Teilen der Erde in den Segen eingeführt werden. Dies finden wir in dem Rest unseres Berichts bildlich dargestellt: „Als es aber Abend geworden war, “ Alle drei Evangelisten erwähnen dies.
Anmerkung: In Vers 16 und 17 werden die Leidenden und Besessenen erwähnt. Satans Macht, die Leiden und Besessenheit verursacht, wird demonstrativ gebrochen. Diese Tatsache wird in dem, was folgt, noch einmal betont:
Markus sagt: Viele wurden geheilt.
Matthäus sagt: Alle wurden geheilt.
Lukas sagt: Jeder wurde geheilt.
Wir sind überzeugt, daß alle drei Evangelisten in dem, was sie sagen, recht haben. Wenn Markus sagt, daß viele geheilt wurden, so denken wir nicht, daß jemand ungeheilt zurückblieb, sondern eher das, was die anderen bestätigen: Er heilte sie alle, und das waren viele.