Schriften von Cor Bruins
Kapitel 3 - Das Wirken in Galiläa - für die Volksmengen
Mk 6,14-16.21-29 Mt 14,1-2.6-12 Lk 9,7-9 - Der Tod Johannes' des TäufersMk 6,14-16.21-29 Mt 14,1-2.6-12 Lk 9,7-9 - Der Tod Johannes' des Täufers
Markus 6,14-16.21-29; Matthäus 14,1-2.6-12; Lukas 9,7-9
Markus (6,14-16.21-29): Markus hat zu diesem Thema 16 Verse im Gegensatz zu Matthäus mit 21 Versen und Lukas mit nur 2 Versen.
Wir wollen zuerst die Unterschiede zwischen Matthäus und Markus heraussteilen.
ln Vers 23 fügt Markus hinzu: „bis zur Hälfte meines Reiches.“ Herodes übertreibt hier unsinnig, indem er die Hälfte seines Reiches anbietet, die er ohne die Genehmigung des Kaisers gar nicht geben durfte.
Matthäus (14,1-2.6-12). In Kapitel 14,12 fügt Matthäus hinzu: „Sie kamen und verkündeten es Jesu.“ Wir glauben, daß die Jünger in diesem Vers die Jünger Johannes' des Täufers waren. Die Tatsache, daß sie zu Jesus kommen, um Ihm Johannes' Tod mitzuteilen, ist ein Zeichen dafür, daß Jesus nunmehr als der Nachfolger des Täufers angenommen wurde, sogar von dessen Jüngern.
König Herodes hatte von all den wunderbaren Dingen gehört, die geschahen und in Markus 6,6-13 erwähnt werden, und sofort beunruhigte ihn sein Gewissen. Wir haben uns bereits in Abschnitt 25 „Christus begibt sich nach Galiläa“ mit der Gefangennahme Johannes' des Täufers beschäftigt und möchten den Leser besonders auf das hinweisen, was in dem Unterabschnitt, der sich mit Lukas' Behandlung dieses Themas befaßt, angemerkt ist.
Wie wir hier sehen, haben Matthäus und Markus die Erwähnung des Grundes für die Gefangennahme und den daraus folgenden Tod Johannes' des Täufers bis jetzt aufgeschoben.
Dies alles bekräftigt die Tatsache, daß die Evangelisten in ihren Berichten von den Ereignissen im Leben unseres Herrn Jesu völlig unabhängig voneinander waren. Dies ist auch ein weiterer Beweis für die göttliche Absicht und die Inspiration der Evangelien.
Markus gibt uns in Vers 25 einen weiteren Hinweis auf den Charakter des Mädchens. Sie war eine echte Tochter ihrer Mutter. Sie kam „alsbald mit Eile“, indem sie nicht nur keinen Widerstand gegen den unmenschlichen Vorschlag der Mutter leistete, sondern offensichtlieh auch nicht erschreckt, ja, eher noch erfreut von der Idee war, das Haupt Johannes' des Täufers zu fordern.
Lukas (9,7-9) enthält einen kleinen Satz, den die anderen nicht erwähnen: „Und er suchte ihn zu sehen.“ Dies offenbart den Zustand von Herodes' Gewissen. Er fürchtet sich. Er hat ein Problem: Wer ist dieser Jesus? Deshalb suchte er Jesus zu sehen. Jesus zeigte sich Herodes jedoch nicht bis kurz vor dem Kreuz. Dann konnte Herodes Ihn verspotten, während Jesus nicht ein Wort äußerte.