Schriften von Cor Bruins
Mk 14,12-16 Mt 26,17-19 Lk 22,7-13 - Die Vorbereitung des PassahfestesMk 14,12-16 Mt 26,17-19 Lk 22,7-13 - Die Vorbereitung des Passahfestes
Markus 14,12-16; Matthäus 26,17-19; Lukas 22,7-13
Markus 14,12-16: Die vier Evangelisten beginnen ihre Berichte zum Passah und zum Fest der ungesäuerten Brote mit folgenden Worten:
A. „Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete“ (Markus 14,12).
B. „An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote“ (Matthäus 26,17).
C. „Es kam der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden mußte ... Gehet hin und bereitet uns“ (Lukas 22,7.8).
D. „Vor dem Feste des Passah aber“ (Johannes 13,1).
Wir können aus diesen Worten schließen, daß der Herr Jesus mit Seinen Jüngern zur selben Zeit an diesem Fest teilnahm wie auch die übrigen Juden. Wir müssen Johannes 18,28 im Licht der jüdischen Gebräuche sehen: „Sie führen nun Jesus von Kajaphas in das Prätorium, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen möchten.“ Das steht nicht im Widerspruch zu dem, was wir in Markus 14,12 lesen: „Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, auf daß du das Passah essest?“ Wir sollten auch noch Johannes 19,14 beachten: „Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde.“ In Johannes 19,31 - „Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war, (denn der Tag jenes Sabbats war groß)“ - wird uns einfach mitgeteilt, daß dies die „Vorbereitung“ für den bevorstehenden Sabbat war.
Markus berichtet uns in Vers 13, daß Jesus zur Vorbereitung des Festes zwei Jünger aussandte, Lukas jedoch teilt uns ihre Namen mit. In unserem Evangelium des demütigen Dieners finden wir oft, daß Jesus Fragen stellt, als ob Er von anderen abhängig sei. So lesen wir in Vers 14: „Wo ist mein Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag?“ Vergleiche dies mit Matthäus' Bericht des souveränen Herrn und Königs - der Unterschied ist sehr deutlich:
„Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern“ (Matthäus 26,18). Es ist auch beachtenswert, daß Jesus hier bei Markus den Jüngern sagt, wie sie den Platz finden; Matthäus übergeht das!
Es besteht keine Notwendigkeit anzunehmen, daß der Herr dieses Hauses ein Jünger Jesu war, wie einige meinen. Sowohl die Art und Weise, wie sie gerade zu dieser geschäftigen Zeit einen Raum in Jerusalem fanden, als auch die Anordnungen des Herrn Jesus bezüglich des Hausherrn zeigen die Auswirkungen eines besonderen, höheren Einflusses.
Markus benutzt das Wort „bereitet“ (bzw. fertig) zweimal in Vers 15. Es scheint, daß der Hausherr den Raum mit seinen Möbeln vorbereitet hatte, die Jünger jedoch das Lamm einschließlich Brot, Wein und Kräutern besorgten.
Matthäus 26,17-19: Wie wir wissen, zeigt uns dieses Evangelium den König. Deshalb wird nicht erwähnt, wieviele und welche Jünger gehen sollten, um das Passah vorzubereiten. Jesus redet und handelt hier als der Messias, der Herr über alle Geschöpfe, und in der Tat auch über die Schöpfung selbst! Er hat die oberste Autorität über jedes Menschenherz und über alle Umstände. Deshalb ordnet Er hier an: „Gehet ... und sprechet ... der Lehrer sagt ... bei dir halte ich das Passah“ (V. 18).
Nur hier wird uns berichtet, daß Jesus sagt: „Meine Zeit ist nahe.“ Er handelt in voller Kenntnis und auch in vollem Bewußtsein. Bei jedem Seiner Schritte ist Er Sich bewußt, daß Er ihn in Erfüllung der Schriften geht. Er ist der Herr jeder Situation. Hier gibt es keine „unerwarteten“ Ereignisse, „unvorhergesehenen“ Umstände oder Marterqualen. Er war nun zu dem Punkt gekommen, wo Er bewußt Sein Leben am Kreuz darlegen wollte, um die Erlösung zu bewirken.
Wir finden hier keine speziellen Anweisungen für die Jünger, wie sie das Haus finden würden - nur die einfache Bemerkung - „Wie Jesus ihnen befohlen hatte“ (V. 19).
Lukas 22,7-13: Lukas teilt uns mit, daß es Petras und Johannes waren, die Jesus zur Vorbereitung des Passah entsandte. Der Ablauf der Ereignisse ist hier umgekehrt wie bei den anderen synoptischen Evangelien: Zuerst beauftragt Jesus sie zu gehen, erst dann fragen sie, wohin sie gehen sollen.
Obwohl uns der Name des Hausherrn nicht mitgeteilt wird, können wir sicher sein, daß er Jesus bekannt war. Das macht den Dienst für Jesus um so wertvoller! Laßt uns nicht danach streben, im Dienst für Jesus bekannt zu werden, sondern vielmehr in dem, was wir tun, treu zu sein.
Jemand hat dazu die interessante Bemerkung gemacht: „Folge dem Weg, den der Mann mit dem Wasserkrug geht, und du wirst einen bereiteten Platz finden, den nur Er ausfüllen kann. Wir werden hier vom Alten Testament zum Neuen geführt; aus dem Krug bloßen Wassers fließen jetzt Ströme lebendigen Wassers in Fülle. Wir können nicht zweifeln, daß dies die Bedeutung des Zeichens ist, das hier den Jüngern gegeben wird. Christus stand im Begriff den Platz einzunehmen, der für Ihn bereitet war.“
In Vers 7 haben wir als Einleitung die heiligen Bedingungen des Herrn in bezug auf das Feiern des Passah, als auch in bezug auf das Verständnis der wahren Bedeutung Seines Todes. Es ist „der Tag der ungesäuerten Brote“. Das wird in Vers 7 das erste Mal erwähnt. Es war der Tag, an dem aller Sauerteig, also alles Böse, aus dem Hause entfernt werden mußte. Alles Handeln Satans mußte ausgeschlossen werden - später werden wir sehen, wie Judas Iskarioth hinausgeht!
Zu dieser Heiligung benötigen wir die reinigende Wirkung des Wortes. Der Mann mit dem Wasserkrug zeigt uns, daß für diese Reinigung Vorsorge getroffen ist. Ob der Herr Jesus dieses Wasser später zur Fußwaschung Seiner Jünger benutzt hat?
Der Herr des Hauses hatte alles vorbereitet. Der Herr kannte ihn zweifellos und wußte, daß er sich auf ihn verlassen konnte. Kann der Herr sich auch auf uns verlassen?
Johannes übergeht diese Begebenheit. Obwohl Johannes kaum das Passah erwähnt, teilt er uns die meisten Einzelheiten über die Ereignisse während der Zubereitung des Passah mit. Er tut dies in den Kapiteln 13-17.