Schriften von Cor Bruins
Kapitel 3 - Das Wirken in Galiläa - für die Volksmengen
H. Mt 13,47-50 Das Gleichnis vom NetzH. Mt 13,47-50 Das Gleichnis vom Netz
Matthäus 13,47-50
Streng genommen ist dieses siebte Gleichnis weder ein Bild von Israel noch eines von der Versammlung. Wir haben hier den Charakter des Werkes des Herrn „in der Vollendung des Zeitalters“, wenn den Heiden Gnade erwiesen wird. Folgende Handlungen werden beschrieben:
Die Fischer werfen das Schleppnetz in den See.
Das Netz wird ans Ufer gezogen.
Die Fische werden gesammelt und ausgelesen: Die guten kommen in Gefäße, die schlechten werden weggeworfen.
Wir müssen bedenken, daß Jesus zu den Juden sprach, die eindeutige Gesetze hatten, wie zwischen reinen und unreinen Fischen zu entscheiden war (3. Mose 11).
Die Fischer hatten die Aufgabe, die guten, reinen Fische in Gefäßen zu sammeln. Nirgendwo werden die Engel als solche gesehen, die „die Heiligen sammeln“. Die Anwendung kann so weit wie möglich erfolgen: Es ist nicht eindeutig das Predigen des Evangeliums der Gnade, aber es schließt doch das Predigen des Evangeliums des Reiches ein. Bruder Darby sagt: „Am Anfang war der Dienst anders. Entweder fügte der Herr die hinzu, die gerettet werden sollten, oder das Wort wirkte individuell. Alle, die kamen, wurden in die Herde aufgenommen, obwohl schon bald falsche Brüder den Weg hinein fanden. Sie wurden in Gefäße getan, aber nicht aus einem Netz, das mit allen Arten gefüllt war. Dies geschieht am Ende, wenn tatsächlich ein volles Netz da ist.“
In unseren Tagen ist die Methode des Herrn durch Seine Evangelisten dargestellt in den Fischern, die das Netz der Gnade auswerfen. Alle möglichen Menschen werden „gefangen“. Aber die Aufgabe des Evangelisten ist hier nicht zu Ende: Er muß sich damit beschäftigen, solchen „nachzugehen“, die das Evangelium angenommen haben. Sie müssen nun gesammelt werden. Das ist die Absicht des Heiligen Geistes in dieser gegenwärtigen Haushaltung der Versammlung: die wahren Gläubigen sollen ein abgesondertes Volk sein. Es ist auch bemerkenswert, daß der Dienst dieser Arbeiter geschieht, während sie auf der Erde leben. In der Zukunft aber, „in der Vollendung des Zeitalters“, würde es „so“ (Vers 49) oder „also“ (Elberfelder Übersetzung) die Aufgabe der Engel beim Kommen des Herrn in Herrlichkeit vor der Aufrichtung Seines Königreiches sein. Die Gerechten werden von den Bösen getrennt. Diese Bösen werden im Gericht aus der Mitte der „Gerechten“ von dieser Erde weggenommmen, um in die ewige Verdammnis zu gehen, während die Gerechten, die auf der Erde bleiben, in das Königreich eingehen werden. Die Verse 49 und 50 geben deshalb nicht notwendigerweise die Bedeutung dieses Gleichnisses!
Jemand anders fügt hinzu: „Das Netz bezieht sich auf das Ausgehen des 'ewigen Evangeliums', von dem Offenbarung 14,6-7 spricht, nachdem die Versammlung in den Himmel aufgenommen ist. Das Resultat dessen, was wir vor uns haben, ist zweifellos in dem trennenden Gericht der Lebenden zu sehen, das stattfindet, wenn der Herr erscheint, wie es uns in den 'Schafen' und den 'Böcken' in Kapitel 25 von Matthäus aufgezeigt wird.
In dem Weizenfeld der Christenheit wird es am Ende keine Trennung der Bösen aus der Mitte der Gerechten geben, sondern die Gerechten werden zuallererst gesammelt und in den Himmel aufgenommen. Danach wird nur noch das Unkraut Zurückbleiben, um zusammengelesen und verbrannt zu werden.
Hier bei den Fischen und in Matthäus 25 bei den Schafen und Böcken ist es die richterliche Trennung der 'Schafe von den Böcken': die Bösen gehen ins ewige Feuer, und die Gerechten werden zum Segen auf der Erde zurückgelassen unter der Hirten-Regierung des Sohnes des Menschen, der dann gekommen ist.“
Anmerkung: Matthäus hat einen kleinen Absatz in den Versen 51-53, der in keinem der anderen Evangelien zu finden ist. Etwas Neues: Das Königreich, das der Herr beschrieb, sollte die ganze Welt umfassen! Etwas Altes: Die Lehre des Königreiches als solche. Über diese Dinge werden die Jünger jetzt vom Herrn belehrt.
Wir müssen nun den Faden der Ereignisse dort wieder aufnehmen, wo Markus in Kapitel 4,34 aussetzte.